Wallpaper am Saal

Grendel & Friends: Das Infacted Festival Hamburg (Festivalbericht)

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Nach dem Tourauftakt in Leipzig gastierten Soman, Orange Sector, Reaper, Heimataerde und Grendel in der Nacht vom 2. auf den 3. Oktober in der Markthalle Hamburg. Angelockt von diesem vielversprechenden Lineup feierten die zahlreich erschienenen Elektro- und EBM-Anhänger ausgelassen bis in die späten Nachtstunden, wo das Infacted Festival Hamburg ein jähes Ende fand: Wegen Krankheit DJ myths musste die Aftershowparty „Nacht Der Maschinen“ zum Bedauern der Menge leider abgesagt werden.

Logo der Markthalle

Das Veranstaltungszentrum am Hauptbahnhof bewies am vergangenen Wochenende einmal mehr Vielseitigkeit: Während im Großen Saal Videoprojektion & Movingheads die Künstler aus dem Hause Infacted Recordings in Szene setzten, spielten im Marx Seven Seas, Mystery Blue sowie Holy Purgatory bei einer unabhängigen, zweiten Veranstaltung.

Soman live.

Zunächst zierte die Bühne ein mit schwarzem Stoff verhängter Podest, darauf ein silber-grauer Mac und einige Controller. Den Hintergrund dominierte die Projektionswand, vor der bereits einige Stative auf die Instrumente der folgenden Acts warteten.
Den Auftakt machte sodann der Dresdner Kolja Trelle, besser bekannt unter dem Künstlernamen Soman. Mit seinem unverwechselbaren Sound performte der offensichtlich bestens gelaunte Künstler in seinem etwas „abgespacetem“ Outfit vor dem typisch-zurückhaltenden Hamburger Publikum. Auf der Stelle hüpfenden Schrittes gab Soman vorwiegend Songs seines aktuellen Albums Noistyle zum Besten, aber auch „Noise Anthem“ und andere bekannte Songs fanden ihren Platz im etwa einstündigen Set des weltreisenden Dresdners.

Orange Sector

Nachdem Kolja sein Equipment eingepackt hatte und der Podest abgeräumt war, war die Zeit für Martin Bodewell, der zeitweise zusammen mit einem der Fans den typischen Oldschool-EBM von Orange Sector performte. Die spärlich gefüllte Bühne zierte auf der Leinwand das Logo, während Martin überzeugend und ausdrucksstark die einzelnen Songs darbot. Zwischenzeitlich erklomm ein Fan die Bühne, und sang an Martins Stelle weiter, der ihm bereitwillig das Mikrofon überließ. Wenig später händigte besagter Fan dem Sänger wieder das Mic aus, um wieder zum Publikum zurück zu kehren.

Reaper

Die kurze Umbaupause nutzten viele der angereisten Gäste, um im Foyer ein Autogramm zu erhaschen, ehe Reaper als multinationale Combo (GER, CH, GR) die Bretter betraten. Mit Songs wie „“The Devil Is Female“, „Twisted Trophy Hunter“ und „She’s A Devil And A Whore“ heizten Vasi Vallis, Gregor und Gordon dem Publikum mächtig ein. Vasi scheute sich zwar etwas vor unserer Kamera, aber dafür fand Gordon Gefallen daran, für die Kamera zu posieren. Oder war’s doch wegen der Frau dahinter? Man munkelt noch. Jedenfalls schien das Hamburger Publikum Gregor etwas zu verwirren, was der Show aber keinen Schaden tat. Die Menge tobte und erfreute sich Song für Song an der Performance der drei, die auch kaum einen Wunsch offen lies.

Heimataerde

Als nächster und aufwändigster Act des Abends waren nun die Mittelalterelektroniker von Heimataerde an der Reihe. Mühevoll dekorierte der Staff die Bühne in ein mittelalterliches Ritterlager um, ehe die drei Live-Musiker, begleiten von den beiden Recken, ihr Lager auf der Bühne sicherten. Mit einem Intro von der DVD und umfangreichem Einsatz der Videoprojektionstechnik begeisterten die fünf mit ihrer unverwechselbaren Musik die Audienz. Zumindest mich überzeugte die Darbietung, die Bruder Nikolaus zwar mit Hingabe zu jedem Song bot, leider nicht, da sie stellenweise widersprüchlich zur Kostümierung war. Nichts desto trotz war man hier offensichtlich bemüht, nicht nur für Ohrenschmaus zu sorgen, sondern auch das Auge anzusprechen, was scheinbar bei Orange Sector und den Niederländern Grendel im Folgenden nicht so weit oben auf der To-Do-Liste stand.

Reaper

Die erste Band des Abends, die dem Publikum Feedback abverlange waren die Jungs von Grendel, gleichzeitig Headliner des Abends. Mit einer weniger ausdrucksstarken Performance überzeugten die Jungs viel mehr durch Durchhaltevermögen bei einem knapp zweistündigen Gig. Nach den voran gegangenen Acts, die überwiegend großen Wert auf die Outfits und das Make-up legten, wirkten Grendel eher puristisch, beinahe wie kürzlich aus dem Studio gepurzelt. Die Stimmung im Publikum trübte das jedoch kein bisschen- ausgelassen tanzend bewegte sich die Menge bis hin zur Zugabe.

Wie eingangs schon erwähnt, mussten die Festivalbesucher in Hamburg auf die Nacht Der Maschinen verzichten, was so manchen Besucher etwas ungehalten stimmte. Dennoch überwogen gegen halb drei immer noch die positiven Erinnerungen an fünf powervolle Acts.

Redakteur & Moderator

Von diesem gelungenen Abend berichtete für euch Sebastian „BassTierchen“ E., begleitet durch die Fotografin Maria „Evelijnée“ T., deren Bilder du hier findest.

Weitere Termine der Tour:

07.10.2010 D-Frankfurt, Batschkapp

08.10.2010 D-Bochum, Matrix

09.10.2010 NL-Tilburg, 013

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