Original von http://grapeforpresident.deviantart.com/, Bearbeitung: Friedi von Murr

Halloween – Ein Fest mit Tradition

Erst seit wenigen Jahren erhält das Halloween-Fest auch in Deutschland Einzug. Viele Parties finden in den nächsten Tagen rund um die Nacht der Toten statt, kleine verkleidete Quälgeister ziehen von Haus zu Haus und fordern „Süßes, sonst gibt’s Saures“ und die Kälte des Herbstes erledigt den Rest. Doch was ist Halloween abseits vom Kommerz?

Quelle: http://www.epochtimes.de/
Quelle: http://www.epochtimes.de/

Seine Ursprünge hat das Fest in der Nacht vor Allerheiligen im alten, vorchristlichen, Irland mit dem sogenannten Samhain (Oíche Shamhna), in der die Vereinigung zwischen der Welt der Lebenden und der Toten zelebriert wird. Dieser Tag, der einer der vier wichtigen Feiertage darstellt, begründet den ersten Tag des keltischen Kalenders, das Sommerende, und beinhaltet viele mystische Bräuche, wie etwa das Anzünden des Samhain-Feuers (Bonfire) auf dem Hügel von Tlachtga. Neben traditionellen Spielen waren auch Kostüme bei diesen Bräuchen nicht unüblich und dienten dazu böse Geister zu vertreiben. Aus Irland stammt auch der Brauch Rüben auszuhöhlen, sie mit gruseligen Schnitzereien zu versehen und sie mittels Feuer leuchten zu lassen.

„Die heutige Version von Halloween stammt von irischen Einwanderern in die USA. Sie erzählten von dem Trunkenbold Jack O’Lantern, ein Schmied der mit dem Teufel einen Pakt einging und bis zum jüngsten Gericht im Dunkeln zwischen Himmel und Hölle umherirren musste! Damit er im Dunklen seinen Weg findet, trägt er eine ausgehöhlte Rübe mit einer Kerze mit sich, daher der Name Jack O’ Lantern.“  http://home.arcor.de/hta/2007/in_mexiko.htm

Anders als in Schottland, wo Kinder von Haus zu Haus ziehen um Süßigkeiten zu sammeln, stammen entsprechende Kostümparties übrigens aus England, wo Halloween auch Nut-Crack-Night genannt wird. Kinder spielen an diesem Tag auch hier bekannte Spiele wie Hide & Seek oder Apfeltauchen, gleichzeitig werden unheimliche Geschichten erzählt.

Quelle: i-tuepfel.blogspot.de
Quelle: i-tuepfel.blogspot.de

Doch auch in Südamerika lassen sich ähnliche Bräuche finden, so etwa in Mexiko mit dem Dia de los muertos (Tag der Toten), an welches sich das amerikanische Halloween ebenfalls anlehnt. An diesem Tag, der ebenfalls am 31. Oktober und dem darauffolgenden Allerheiligen gefeiert wird, wird dem Verstorbenen gedacht, und der Tod als Teil des Lebens angesehen. Um den Tag der Toten herum kann man in Mexiko und anderen lateinamerikanischen Ländern Skelette aus verschiedensten Materialien (bspw. aus Pappmaché) oder Zuckerschädel (Calavera de Dulce) und Totenbrot (Pan de Muerto) in den Bäckereien kaufen. Da der Tod hier als etwas Positives zu betrachten ist, sind die Straßen mit bunten Blumen und Schmuck, sowie lachend, verzierten, Todessymbolen geschmückt. Die wichtigsten Blumen sind hier beispielsweise Ringelblumen und Chrysanthemen (auch in Deutschland typische Friedhofsblumen) sowie die Flor de Muertos (Blume der Toten). Ein paar Impressionen erlangt ihr auf dieser Seite.

Amerikanische Halloweenbräuche etablieren sich Anfang der 1990er Jahre über Frankreich in ganz Europa, später auch in Asien und Afrika. Als Kritiker sind immer noch evangelike Christen zu sehen, die die Nacht des 31. Oktobers als okkultes, unchristliches Fest verstehen (das könnte allerdings auch damit zusammenhängen, dass aufgrund des Halloween-Fests andere christliche Bräuche, wie das traditionell-christliche Allerheiligen, mehr und mehr verloren gehen) – hinzu kommt die immer stärkere Kommerzialisierung des Festes.

About Friedi von Murr

Friedi von Murr berichtet jeden 2. Sonntag Abend in ihrer Kolumne über das alltägliche Dasein des Gruftitums. Ansonsten studiert sie im Master Deutsche Literatur an der Philipps-Universität in Marburg.

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