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Heidensturm Festival (Konzertbericht)

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Der Wetterbericht lies vor einigen Tagen verkünden, dass am Wochenende ein heftiger Sturm aufziehen und einige Spuren hinterlassen würde. Oft sind solche Meldungen Auslöser für unruhige Nächte bei Anwohnern der umliegenden Regionen und auch diesmal sah es ähnlich aus. Der Unterschied: Bei diesem Sturm war es eine freudige Unruhe. Doch welche „Schäden“ richtete er wirklich an und war die Vorfreude berechtigt? Lest selbst!

Zahlreiche Recken waren dem Ruf, trotz der eingekehrten Kälte, gefolgt, denn zu verlockend schien das Angebot zu sein, gleich sechs hochkarätige Bands der Pagan/Black Metal Szene präsentiert zu bekommen. So kam es auch, dass man einige Minuten vor der Factory den kalten Winterabend genießen konnte, bis es endlich in die Halle und damit auch ins „Warme“, gehen konnte. Drinnen angelangt merkte man schnell, dass die erhofften hohen Temperaturen ausblieben, wobei dies sicherlich auch der schwarzmetallischen Musik anzulasten ist! Nichts desto trotz warteten wir direkt nach unserer Ankunft schon gespannt auf die erste Band.


Vrankenvorde - Robse

Die Halle war also schon gut gefüllt, als Vrankenvorde zum Tanz aufspielten. So gut gelaunt die Fünf auch waren, der Funke schien diesen Abend nicht so recht auf das Publikum überspringen zu wollen, denn trotz einer gut gespielten Show war die Stimmung eher verhalten. Davon unbeeindruckt spielten sie ihre Show aber professionell weiter und begeisterten jene, die nicht mehr von den frostigen Temperaturen erstarrt waren, warteten sie doch mit viel neuem Material auf. Nach dieser Show ist defintiv klar: Das neue Album muss nach erscheinen näher begutachtet werden!

Sound:7/10
Performance: 8/10
Licht: 5/10
Gesamt: 6,5/10


Tarabas - Bühnenshow
Tarabas - Bühnenshow

Tarabas profitierten zum Einen von der fortschreitenden Akklimatisierung des Publikums und zum Anderen von ihrem „Heimspiel“-Status, geben sie doch selten Shows in ihrer Heimatstadt. Auch sie versuchten, die lauschenden Massen mit neuen Werken zu überzeugen und hatten aus genannten Gründen auch viel Erfolg dabei. Doch nicht nur neue Stücke wie „Das neue Land“ begeisterten die Massen, sondern auch die guten, alten Stücke, allen voran „Samhain“. Nicht zuletzt aufgrund ihrer Beliebtheit hat das Publikum wohl auch den ein oder anderen Spielfehler schnell verziehen. Als besonderen Bonus gab es während zwei Liedern weibliche Unterstützung in Form von zwei Tänzerinnen, die versuchten die Massen zu bezaubern.

Sound: 8/10
Performance: 6,5/10
Licht: 6/10
Gesamt: 7/10


Minas Morgul - Rico
Minas Morgul - Rico

Nur eine kurze Umbaupause später betrat die Zweite der drei berüchtigen Bands des Todesschwadron Ost die Bühne. Leider Gottes stand der Auftritt von Minas Morgul jedoch unter keinem guten Stern, gab es vor allem zu Beginn massive Probleme mit dem Sound. Zweimal spielten sie Eyn Meyster des Blutes an und mussten aufgrund der Monitoreinstellungen abbrechen. Unterhaltung wurde den wartenden Zuschauern in der Zeit der Korrekturen wenig geboten, sagte Frontmann Rico auch, selbst er sei kein guter Entertainer, ab von der Musik. Kaum einer im Publikum liess sich davon aber die Laune verderben, wartet man für die Division Schwarzmetall doch auch gerne mal ein paar Minuten, um in den Genuss ihrer Klangwerke zu  kommen. Selbige machten auch jedwede Wartezeit wieder wett, trotz leichter Gesangsschwächen in den Cleanpassagen. Hier wurde auch erstmals der Zeitplan leicht überschritten, da, aufgrund eines Ausfalls einer der Gitarren und deren Ersetzung, das letzte Lied Blut und Eisen erst nach der eigentlichen Spielzeit als Zugabe präsentiert wurde.

Sound: 8/10
Performance: 8/10
Licht: 7/10
Gesamt: 8/10


Asenblut - Tetzel von Asenblut

Zum Glück für Bands und Gäste blieben die Störungen bei Minas Morgul die einzigen ihrer Art und der weitere Verlauf war tadellos! So nutzten die Jungs von Asenblut die Gunst der Stunde, betraten die Bühne und wurden mit tosendem Applaus begrüßt! Zuviele Köche verderben den Brei und zuviele Worte können einen sehr gelungenen Auftritt zerstören, so werde ich mich an dieser Stelle etwas damit zurückhalten. Zu sagen bleibt nur, dass dies wohl einer der beiden Topauftritte des Abends war und jeder der die Chance hat, den vier Musikern Live beizuwohnen, diese Nutzen sollte!

Sound: 8,5/10
Performance: 9,5/10
Licht: 9/10
Gesamt: 9/10


Ivenberg - Morsan

Der vorletzte musikalische Beitrag des Abends wurde von Ivenberg beigesteuert. Bis auf einen etwas sehr lautstarken Bass gab es Soundtechnisch nichts auszusetzen und auch spielerisch war Ivenberg ganz vorn dabei. Dargeboten wurden alle Songs der aktuellen Scheibe Leben heisst Sterben, mit Gastmusiker für Wir sind die letzten Krieger. Aufgrund der fortgeschrittenen Stunde, war es doch schon 12 Uhr und damit nach 4 Stunden Konzert doch etwas viel für einige, leerte sich die Halle etwas, trotz dieser guten Leistung am Instrument. Die musikalische Leistung war sogar so gut, dass Robse (Frontmann von Vrankenvorde) nicht mehr an sich halten konnte und auf die Bühne stürmte, um sein Haupthaar kreisen zu lassen!

Sound: 8/10
Performance: 8/10
Licht: 8,5/10
Gesamt: 8/10


Volles Haus bei Riger

Zu guter Letzt spielte die Dritte Band des berüchtigten Todesschwadrons: Riger. Die Halle war mittlerweile nur noch zur Hälfte gefüllt, liessen sich viele diesen Auftritt unverständlicherweise entgehen. Während des Soundchecks traten Sorgen ein, der Sound könnte vollkommen unangemessen und durchaus schlecht sein, was den sonst so erfolgreichen Abend natürlich massiv getrübt hätte, jedoch vollkommen unbegründet. Nachdem sie kurz die Bühne verlassen hatten, kamen sie leichter bekleidet und energiegeladen zurück und begannen zu spielen. Kaum war der erste Ton zu vernehmen war klar: Die Sorge auf schlechten Sound war unbegründet und ein grandioser Auftritt schloss den Abend ab. Gespielt wurde ein guter Mix aus alten und neuen Werken und alle in der Halle verbliebenen schienen in einen regelrechten Bann zu fallen. Riger vermochten sogar noch einige Musiker mehr aus dem Backstagebereich auf die Bühne zu ziehen und so war es gegen Ende des Auftritts schon fast ein wenig übervoll.

Sound: 9,5/10
Performance: 9,5/10
Licht: 9,5/10
Gesamt: 9,5/10


nilgoun

Fazit: Kaum jemand sollte von diesem grandiosem Festival enttäuscht sein, könnte man es doch schon fast als vorgezogenes Weihnachtsgeschenk betrachten. Auf der offiziellen Myspaceseite ist schon eine Andeutung auf eine eventuelle Fortsetzung des Ganzen im nächstes Jahr zu lesen und so bleibt nur zu hoffen, dass dies in die Tat umgesetzt und wir mit einer weiteren Heidensturm Tour beehrt werden! Die Setlisten werden gegebenenfalls nachgereicht! Im folgenden bieten wir euch noch ein paar Impressionen visueller Natur.




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