Die niederländischen Pagan Metaller von „Heidevolk“ nehmen uns auf „Velua“ mit auf die Reise durch das größte Waldgebiet der Niederlande, der Veluwe.
Gefangene macht man im Hause Heidevolk nicht und so gibt die Band gleich beim Opener „Winter woede“ Vollgas. Ein Song, der sich mit Plünderungen durch Räuberbanden im Wald beschäftigt. Eine harmonische Nummer, die insbesondere durch den zweistimmigen Gesang zu überzeugen weiß. Eine tragische Geschichte behandelt „Herboren in vlammen“. Bei diesem schnellen Track mit Humpaa-Anleihen wird einer Hochzeit gedacht, bei der der Bruder des Bräutigams eine Gasse aus Flammen für das Ehepaar erschaffen wollte. Die Sache geriet jedoch außer Kontrolle und das Brautpaar verbrannte in den Flammen. „Urth“ kommt eher langsam daher und setzt dem Volksglauben ein Denkmal. Diese Sagengestalt bestimmt über Leben und Tod, dieser Song kann als Tribut an einen längst vergessenen Glauben angesehen werden. „De hallen van mijn vaderen“ kommt schwer und düster daher, satte Gitarren bereiten eine Basis, auf der Band mit kraftvollen Drums aufbauen kann. Textlich wird dem Wald als Inspirationsquelle gedacht.
[asa]B00S84CHXI[/asa]„De vervloekte jacht“ ist der schnellste Track des Albums, eine Hymne für Headbanger. Thematisch handelt es sich um einen Fluch, den einen Jäger ereilt, als er zum Jagen aufbricht, obwohl sein Vater im Sterben liegt. Als er von seinem Raubzug zurückkehrt, ist sein Haus verschwunden und er muss bis in alle Ewigkeit jagen. Melodiöser und härter präsentiert sich „De wandering light“. Ebenfalls eine niederländische Saga, in der ein unbedarfter Wanderer von einem hellen Licht ins Verderben geführt wird. „Drankgelag“ ist ein wahres Trinklied. Die Taverne bietet Schutz und sorgt für Kurzweil. Violinenklänge untermalen einen wirklich großartigen Song. Einen Gesamtüberblick über das größte zusammenhängende Waldgebiet der Niederlande aus der Luft, zaubert der Titeltrack „Velua“. Ein Epos, das sich wirklich hören lassen kann. Eine großartige Instrumentalisierung erschafft eine Leichtigkeit, die man von Heidevolk nicht erwartet hätte.
Düstere Wolken und ein Sturm ziehen bei „Een met de storm“ auf. Dieser Track ist allen denjenigen gewidmet, die sowohl die Naturgewalt eines Sturms einzuschätzen wissen, als auch die reinigende Wirkung. Der Track ist etwas langsamer, erschafft aber eine tolle Atmosphäre. „Richting de Wievenbelter“ ist die Ballade des Albums. Ein Song, der zum Lagerfeuer einlädt. Eine schaurige Geschichte verbirgt sich auch hinter diesem Track: Ein unerschrockener Ritter reitet durch einen verfluchten Wald und wird von untoten Seelen verfolgt, bis auch schließlich er selbst den Untoten zum Opfer fällt. Mit „In het diepst der nacht“ endet das „Velua“ Album. Dieser Song sollte ein wirklicher Live Garant werden, bei diesem Song blitzen wirklich alle Fähigkeiten der Band hervor.
Als Bonus findet sich zum Abschluss der Track „Vinland“. Dieser Song beschreibt jedoch nicht Finnland, sondern Nord-Amerika bzw. Vinland, wie es Leif Eriksson nannte. Der Sohn des legendären Wikingers Eriks des Roten reiste in das Land des Weines (Vinland) und gilt seither als Entdecker der nordamerikanischen Küste. Heidevolk haben diesen Song für ihre Fans in Übersee aufgenommen, natürlich mit dem Versprechen auch Amerika wieder zu bespielen.
Fazit: Heidevolk präsentieren ein Konzeptalbum, das wirklich begeistern kann. Sicher sind einige Tracks keine leichte Kost, aber für Freunde des Pagan Metals ist diese CD ein absolutes Muss. Man darf gespannt sein, wie diese Band uns weiter überrascht.
Tracklist:
1. Winter woede
2. Herboren in vlammen
3. Urth
4. De hallen van mijn vaderen
5. De vervloekte jacht
6. Het dwalende licht
7. Drankgelag
8. Velua
9. Een met de storm
10. Richting de wievenbelter
11. In het diepst der nacht
12. Vinland