Horncrowned - Casus belli antichristianus

Horncrowned – Casus belli antichristianus (Review und Kritik)

Horncrowned - Casus belli antichristianus

Heilige Scheisse, was für ein Inferno. Dass man in Südamerika wahnsinnige Drummer besitzt ist ja seit Krisiun bekannt, dass es aber explizit in Kolumbien außer den kultigen Inquisition noch etwas anderes als Drogen oder Banden- und Mafiakriege gibt, ist wohl der fehlenden europäischen Einsicht in die südamerikanische Szene geschuldet. Horncrowned knüppeln der Christenheit jeglichen Widerstand aus den morschen Knochen und erklären mit „Casus belli antichristianus“ den ultimativen Krieg gegen alle Gutmenschen der Welt.

Problem an der Sache ist nur, dass sie mit ihren Bonbon-bunten Bandbildchen eher Gelächter als Schrecken verbreiten werden und dank solcher Pseudonyme wie „Bombardier„, „Demongoat“ oder (der beste) „Perverssturm“ nur schwer ernst zu nehmen sind. Dabei macht die Band ja musikalisch keinen verkehrten Eindruck. So wird in guter alter Mardukmanier mit rasendem Tempo eine Zertrümmerungsorgie gestartet, wie es sie seit „Panzer Division Marduk“ von den Schweden wohl nicht mehr zu hören gab.

Horncrowned

Problem an der Sache ist nur, dass man soundtechnisch nur wenig Druck aufbaut und damit leider in Sachen Härte sehr zurückstecken muss. Gerade das präzise und wirklich ultraschnelle Drumming hätte mehr Power vertragen können, denn so matscht die Snare beispielsweise einfach nur so vor sich hin. Die Gitarrenfraktion braucht sich dagegen kaum zu verstecken, denn diese spult nordisch flirrende Riffs kompetent ab und lässt damit aus den neun Songs tatsächlich ein infernalisches Erlebnis enstehen.

Das letzte Problem an der Sache ist nur, dass man es leider versäumt wirkliche Killer-Riffs zu zaubern. So wartet man ständig auf den zündenden Moment, auf die Idee, die das Album irgendwie besonders macht. Bei aller Raserei wird zwar desöfteren die Geschwindigkeit auch rausgenommen, doch auch in diesen Momenten mögen die Melodien nur im Ansatz überzeugen. Alles in allem also doch etwas wenig um aus der Raserei-Orgie etwas essentielles zu machen. Da hilft leider auch der Exoten-Bonus nur bedingt, denn zumindest ich höre mir zehn mal lieber die „Panzerdivision“ an, wenn ich auf totale Zerstörung aus bin.


Fazit:

Also, klare Sache eigentlich: Freunde kriegerischen Black Metals greifen lieber bei den Schweden zu, denn da liegt man 100% sicher. Mehr rasenden Überschall-Black Metal braucht man kaum. In Horncrowned kann man als Allessammler sicher reinhören, aber begeistern wird die Scheibe kaum jemand. Es steckt aber deutlich Potential dahinter, welches die Kolumbianer mit etwas mehr Cleverness in Sachen Songwriting und Riffing voll ausschöpfen könnten.


Trackliste:

  1. Outbreak of War (Twilight of Fire)
  2. Lucifer’s Flamethrower Horde (Thy Demonical Squad)
  3. Blackfire Stratocumulus (Pest arrival)
  4. Diabolical Indoctrination (Extermination Agility)
  5. Point Zero (Concentrated Fire)
  6. Anticlericalism (Absolute Evil Supremacy)
  7. Casus Belli Antichristianus (Pursuit to the Weaks)
  8. Defeated Christ (Hellish Forces Deployment)
  9. Goat’s Troops Conquers (Ad infinitum)


( 5 / 10 )

Anspieltipps:

Egal, klingt alles sehr ähnlich

Erscheinungstermin:

Ende 2009

Horncrowned Myspace

Ketzer Records

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