Aus Russland melden sich Obsidian FX mit ihrem ersten Album, das sie großspurig ankündigen. Ob die Doppel-CD mit insgesamt 26 Titeln dem gerecht werden können, zeigt sich in unserem Review.
Obsidian FX ist das High-Tech-Labor für übernatürliche Phänomene. Während wir unser Leben blind und taub für das Unbekannte hinter dem Vorhang leben, hält Obsidian FX Wacht, und beobachtet, analysiert und zeichnet diese unsichtbare Materie auf. Dann wird diese in Audiowellen umgewandelt und in Songs kodiert, um sie der schlafenden Welt vorzustellen.
Nun gut, wer den Mund so voll nimmt, muss auch ein wenig Kritik einstecken können. Und die lautet in diesem Fall: Hatten wir alles schon. Die Musik von Obsidian FX ist gut gemachter Dark Electro, keine Frage. Aber neben stampfenden Beats, schaurigen Synths und verzerrten Stimmen sticht nichts aus diesem Mammutalbum hervor, womit man dem Projekt ein Alleinstellungsmerkmal attestieren könnte.
Die Titel und Texte hören sich generisch an und auch gelegentlich eingefügte Audioschnipsel aus Film und Fernsehen reißen niemanden mehr vom Hocker. Die düstere Atmosphäre, die meist am Anfang der Songs aufgebaut wird, hält leider nur bis zur ersten Strophe, wo sie schon wieder von Viertelbeat-Stampfern zerschlagen wird. Einige Melodieansätze, wie zum Beispiel bei „Antithesis“, sind schön anzuhören, werden aber über 4 Minuten Spielzeit etwas zäh.
Die Remixes auf der zweiten CD sind äußerst schwach und lassen jegliche Eigenständigkeit der Künstler vermissen, die für diese Tracks verantwortlich zeichnen. Einzig der „Arsenic“-Mix von The Luna Sequence sticht hier ein wenig heraus, mehr aber auch nicht.
Alles in allem muss man Obsidian FX lassen, dass ihr Debütalbum eine ordentliche Qualität in Sachen Songwriting und Abmischung hat, nur hat diese Scheibe nichts, was den Hörer auf der Stelle umhauen würde. Wir haben es hier aber mit einer soliden Grundlage zu tun, aus der noch etwas Eigenständiges erwachsen kann.