Imperium Dekadenz - Procella Vadens

Imperium Dekadenz – Procella Vadens (Review und Kritik)

Imperium Dekadenz - Procella Vadens

Auf kaum ein Album habe ich Anfang des Jahres sehnsüchtiger gewartet, als auf „Procella Vadens„, das dritte Album der Verehrer alt römischer Texte Horaz und Vespasian. Einige Live-Auftritte, hervorzuheben sei hier der Auftritt auf dem Wolfszeit Festival, später, zeigt man sich in alter frische drei Jahre nach dem mehr als zurecht hoch gelobten „Dämmerung der Szenarien„.

Was hat sich denn nun getan seit dem letzten Album und dem Wechsel zu Season of Mist? Nun, grundlegend hat sich nicht viel geändert. Das Hauptaugenmerk liegt weiterhin auf melancholisch angehauchten Midtempo-Black Metal, der nahezu völlig Keyboard frei dargeboten wird. Allein wehmütige Gitarren-Riffs mögen die Stücke tragen und das gelingt den Schwarzwäldern hervorragend. Für Abwechslung sorgen diverse Zwischenspiele auf Akustik-Gitarre oder Piano, welche das Material zu entzerren wissen und sich homogen einfügen, es sogar schaffen die großteils überlangen Songs ansprechend zu veredeln.

Imperium Dekadenz

Textlich zeigt man sich offen europäisch und verarbeitet neben der romanischen Ursprache Latein auch englische, französische und deutsche Lyrik. Dass der Albentitel soviel wie der „Wanderer im Sturm“ bedeutet wird durch das eindrucksvolle, an Caspar David FriedrichsDer Wanderer über dem Nebelmeer“ erinnernde Cover noch verdeutlicht. Wenn man so wollte, könnte man von einem rundum gelungenen Gesamtpaket sprechen, welches vom zentral gelegenen „An autumn serenade“ getragen wird. Einziger „Kritikpunkt“ wäre für mich, dass man die Hitdichte aufgrund des Gesamtkonzeptes vom Vorgänger zurückschraubte. Mir fehlen so ein bisschen die herausragenden Punkte wie „Der Dolch im Gewande“ oder „Nebelbrandung“ vom Vorgänger, doch dies darf man dem Album, welches auf höchstem Niveau in seiner Gesamtheit zu überzeugen weiß nicht anlasten. Der obligatorische Strudel in die Tiefe ist jedenfalls bestens ausgeprägt und das Album wächst sozusagen immer mehr ans Herz und ins Gehör.

Fazit:Procella Vadens“ macht da weiter, wo „…und die Welt ward kalt und leer“ und „Dämmerung der Szenarien“ begannen. Melancholischer, eher ruhiger Black Metal auf sehr hohem Niveau, der sich vielleicht nicht gleich am Anfang erschließt, sondern etwas braucht um wirklich vollends zu gefallen. Aber umso mehr hat man im Endeffekt von der guten Stunde Musik. „Procella Vadens“ fügt sich jedenfalls perfekt in die Discographie der Schwarzwälder.

Trackliste:

  1. Die Hoffnung stirbt…
  2. Lacrimae mundi
  3. A million moons
  4. Ego universalis
  5. À la nuit tombante
  6. An autumn serenade
  7. Ocean, mountain’s mirror
  8. The descent into hades
  9. Procella vadens
  10. …wenn der Sturm beginnt
8,5/10

Anspieltipps:

An autumn serenade, Lacrimae mundi, Ocean, mountain’s mirror

Erscheinungstermin:

18. Januar 2010

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