Imperium Dekadenz / Vargsheim (Split)
Imperium Dekadenz / Vargsheim (Split)

Imperium Dekadenz / Vargsheim – Split (Review und Kritik)

Imperium Dekadenz / Vargsheim (Split)
Imperium Dekadenz / Vargsheim (Split)

Dass Imperium Dekadenz und Vargsheim mehr verbindet, als gelegentliche Live- Aushilfe letzterer wurde schon zum Erscheinen ihres Debüt-Albums „Weltfremd“ des Öfteren in der einschlägigen Presse erwähnt. Der „Ableger“ der erfolgreichen Formation aus dem Schwarzwald hatte damals überraschend gute Kritiken einheimsen, und aus dem großen Schatten Imperium Dekadenz‘ treten können. Nun da man sich entschlossen hat auch in Form einer Split-Veröffentlichung „gemeinsame Sache“ zu machen, bleibt zu hoffen dass die Würzburger sich auch dieses Mal als zumindest ebenbürtig erweisen.

Eben jenes dürfte dem Trio gar nicht mal so schwer fallen. Imperium Dekadenz Fans steht nach dem Einlegen nämlich zunächst einmal eine herbe Enttäuschung bevor. Sowohl das Cover als auch Booklet und Titellist lassen eigentlich vermuten, dass die beiden das Wegweisende Duo dieser Scheibe sind. Auf dem ersten Blick präsentieren sich die bekannten Schwarzwälder mit drei nagelneuen Stücken, was das Fan-Herz zunächst einmal hoher schlagen lassen dürfte. Da Vargsheim noch nicht ansatzweise den Bekanntheitsgrad der befreundeten Gruppe erreicht haben, dürften die ersten Stücke der Scheibe auch bei so manchem ausschlaggebend für den Kauf der Split gewesen sein.

Imperium Dekadenz
Imperium Dekadenz

Nun findet sich aber leider mit dem Opener „Schlafen, wo die Wölfe herrschen“ lediglich ein neuer Song wie man ihn erhofft und erwartet hätte. Der ist es zwar mit epischen Passagen und gewohnt guten Riffs durchaus Wert in Form einer solchen Veröffentlichung bevorzugt behandelt zu werden, kann aber nicht darüber hinwegtrösten dass mit „Desiderium Patriae“ lediglich ein überwiegend aus Synthie-Teppichen und atmosphärischen Samples bestehendes Stück folgt, dass die meisten Bands wohl lediglich als In- oder Outro verwendet hätten. Nunja – es folgt ja noch „…in die Tiefe“ denkt ihr? Dieser Part rundet die Enttäuschung leider nur ab und dürfte für besonders lange Gesichter bei den Anhängern sorgen. Hier hört man nämlich nur noch im perfekten Übergang vom Keyboard/ Gitarrengeklimper wie etwas irgendwo runter-rauscht und mit einem platschen im Wasser landet. Das war´s dann mit dem großen Namen Imperium Dekadenz und Vargsheim wird ab hier für zwei weitere Songs das Ruder überlassen.

Vargsheim
Vargsheim

Die drei Live-Aushilfen sind nicht so geizig wie ihre beiden Kollegen. Man hat ja auch einiges aufzuholen wenn man nicht immer an anderen gemessen werden will. Ihr erstes Vollalbum „Weltfremd“ habe ich damals enttäuscht aus dem Player verbannt, konnte ich doch so gar nichts mit dem Sound der drei anfangen. Wo ich die Rezension allerdings abbrechen musste heimste die Truppe anderorts beachtliche Punkte ein. Und auch wenn „Totgeglaubt“ ähnlich unspektakulär aus den Boxen schallt wie die Band mir in Erinnerung war, weiß das vorangegangene „Führ mich zum Grund“ durchaus kurzweilig zu begeistern. Die Produktion ist räudig, gelgentlich setzt man rockige Akzente – solche Songs hätten es mir einfacher gestaltet ihr Debüt-Album zu mögen. Und so ist das was letztendlich überwiegt die Erkenntnis dass Vargsheim durchaus in der Lage sind ganz ordentliche Songs zu schreiben – oder der Ärger über einen Blindkauf als Imperium Dekadenz Fan. Hier hatten die beiden offensichtlich eher im Sinn ihren Kollegen unter die Arme zu greifen. Schade, aber sie sind auch nicht die ersten die eine solche Taktik verfolgen.

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Fazit: Imperium Dekadenz Fans kommen hier leider viel zu kurz. Grade mal ein neues Stück – und „Desiderium Patrie“ dass zugegebenermaßen zum entspannen ganz geeignet ist – das war´s. Wenn einem Vargsheim zusagen macht man hier definitiv nichts verkehrt, da beide Tracks durchaus eine Entwicklung zu ihrem Album erkennen lassen. Die Split wegen dem schwarzwälder Duo zu kaufen lohnt sich aber wohl nur wenn man eingefleischter Fan ist und alles von ihnen besitzen „muss.“ Daher rate ich dazu hier zunächst einmal rein zuhören. Eine Wertung fällt mir hier leider ebenfalls sehr schwierig, da beide Bands mit durchaus ordentlichen Songs daher kommen, die aber bei ersteren eine ziemliche Mogelpackung darstellen. Sieben Punkte sitzen bei der zumindest gelungenen Gesamtatmosphäre trotzdem allemal drin.

Titelliste von „Imperium Dekadenz / Vargsheim:“

  1. Schlafen, wo die Wölfe herrschen (Imperium Dekadenz)
  2. Desiderium Patriae (Imperium Dekadenz)
  3. …in die Tiefe (Imperium Dekadenz)
  4. Führ mich zum Grund (Vargsheim)
  5. Totgeglaubt (Vargsheim)

( 7 / 10 )
( 7 / 10 )

Anspieltips:
> Schlafen, wo die Wölfe herrschen (Imperium Dekadenz)
> Führ mich zum Grund (Vargsheim)

Erscheinungstermin:
30.04.2011

http://www.myspace.com/imperiumdekadenz
http://www.myspace.com/vargsheim

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