In Flames rocken bei der Taste Of Chaos Tour in Berlin

In Flames
In Flames

Welch ein tolles Geschenk zum Nikolaustag wartete auf mich in der Berliner Columbiahalle. Die Taste Of Chaos Tour 2009 machte Halt in Deutschland und verschaffte mir die Möglichkeit, nicht nur eine meiner Lieblingsbands zum Jahresende noch einmal live zu sehen, sondern sogar ein paar Minuten, um mich mit Daniel Svensson, dem Drummer von In Flames, bei einem Bier im Tourbus zu unterhalten. Also ging es im strömenden Regen auf in die deutsche Hauptstadt.

Nach kurzer Wartezeit konnte ich dann endlich gegen 17:30 Uhr das langersehnte Interview führen. Anschließend war noch genügend Zeit für einige Schlucke Met, bevor dann auch die erste der 5 Bands des Abends loslegte.

Maylene & The Sons Of Disaster waren mir bis dato noch unbekannt, aber sie hinterließen einen bleibenden Eindruck. Grund dafür war die interessante Mischung in der Band sowieso der Musik. Optisch gab es Abwechslung zwischen einem Sänger, der auch bei Six Feet Under nicht auffällt und Gitarristen die auch bei Nirvana hätten spielen können, dazu ein Drummer der optisch in die Hardcore-Szene passt…eine bunte Mischung. Die Musik setzte sich dann zusammen aus Rock´n´Roll, der stark an Volbeat erinnerte und härtesten Riffs mit tiefen Growls. Es war eine ungewohnte Mischung, die aber gut ankam. Ich werde die Jungs auf jeden Fall im Auge behalten.

Nächster Programmpunkt waren Everytime I Die, die zwar in der Halle ganz gut ankamen, aber bei mir persönlich mit ihrem recht unpersönlichen und eintönigem Hardcore keinen bleibenden Eindruck hinterließen.

Dann kam auch schon mein Jubiläum an diesem Abend. Mein zehntes mal Heaven Shall Burn live on stage. Vielleicht ist das als Fan nicht ganz objektiv, aber der Auftritt war, in Anbetracht der Kürze des Sets, einfach perfekt. Alle Kracher der Band-Historie waren vertreten und die Stimmung im Publikum war enorm heiß. Zahllose Circle Pits, eine Wall of Death und generell unaufhaltsame Bewegung in der gesamten Halle. Auch beim 10. Mal ein absolutes Erlebnis.

Killswitch Engage
Killswitch Engage

Der Abend schritt voran und nach einer weiteren Umbaupause war die Zeit für Killswitch Engage gekommen. Man spürte die steigende Erregung des Publikums, welches das ganze Konzert durch eifrig mitsang und heftig in Bewegung war. Mich persönlich konnte der Auftritt nicht völlig überzeugen, besonders der wohl lustig angedachte Auftritt des Gitarristen mit Stirnband und schwarzem Cape erschien mir eher überflüssig. Den Fans war das egal und die Band fand enormen Anklang bei dem schweißnassen Publikum. Ich werde wohl kein Fan mehr vom Killswitch Engage Metalcore, aber die Qualität, ihre Fans zu begeistern, kann man ihnen auf keinen Fall absprechen.

Jetzt noch schnell mit einem kühlen, wenn auch mit 4€ völlig überteuertem, Bier erfrischen und ab nach vorne vor die Bühne. Es wurde echt großes Equipment für eine Hallenshow vor knapp 3000 Leuten aufgebaut. Fünf große Leinwände und diverse Lampen wurden in Position gebracht. Dann betraten die 5 Protagonisten des Abends die Bühne. Für den in der Reha befindlichen Jesper Strömblad spielte weiterhin der langjährige Freund der Band Niclas Engelin.

Vom ersten Titel an kochte die Masse vor der Bühne, spätestens beim dritten Song „Pinball Map“ stand niemand mehr still und sprang was das Zeug hielt. Die Springerei beschränkte sich nicht nur wie gewohnt auf  „Only For The Weak“, sondern zog sich durch das komplette Konzert – Unfassbare Kondition der Fans! Ich selbst zog mich gegen Mitte der Show etwas in die hinteren Ränge zurück, um gepflegt mein Haupthaar zirkulieren zu lassen und die geniale Lichtshow zu bewundern. Es war beeindruckend.

Besonders erwähnenswert war eine Aktion von Sänger Anders Fridén, der zwischen zwei Titeln einen Kerl im Publikum fragte, ob er denn genug Fotos gemacht habe. Das war eine super Anspielung auf einen Vorfall zwei Tage zuvor in Antwerpen, als es zu Handgreiflichkeiten zwischen einem penetranten Zuschauer, der das ganze Konzert mit einer kleiner Kamera filmte und einem Mitglied des Fan Clubs vor der Bühne kam (Im Interview mit Daniel Svensson erfahrt ihr genaueres zu diesem Vorfall). Gekrönt wurde die Anspielung dadurch, das Anders einen Fan mit seiner Kamera auf die Bühne holte und ihn dort den kompletten nächsten Titel aufnehmen ließ. Eine abgebrühte, coole Sau dieser Anders Fridén…so muss ich es beschreiben!

Nach über 90 Minuten Show und Klassikern, sowie aktuellen Hits, melodischen Geniestreichen und kraftvollen Brachialnummern, endete der Abend in Berlin. Eine absolut gelungene Show, zu der auch die vier Support-Acts wesentlich beigetragen haben. Völlig kaputt, aber hochzufrieden nahmen dann die Fans noch gratis Energy Drinks vor der Halle entgegen und machten sich dann langsam, aber sicher auf den Heimweg.

Es war ein energiegeladener Abend mit einem Auftritt von Maylene & The Sons Of Desaster, die ich euch definitiv ans Herz legen kann, zwei Parts mit Everytime I Die und Killswitch Engage die schön anzusehen waren, aber mich nicht umgehauen haben und natürlichen den Beiträgen von Heaven Shall Burn und der im Glanze ihrer Lichtershow strahlenden In Flames. Ein absolutes Highlight im Jahr 2009. Ich freue mich schon auf 2011, dann kommen die Jungs von In Flames zurück nach Deutschland.

About >puregatory<

Ich bin ein Mensch für den Musik eine wichtige Rolle im Leben spielt.... wie heisst es so schön ... da wo Worte nicht mehr weiter wissen, setzt die Musik ein .. da ist was wahres dran. Ich schreibe gerne , lese, fotographiere. Schreibe selber Gedichte und Songtexte für diverse Künstler. Sich weiter zu entwickeln finde ich sehr wichtig , denn ich bin der Meinung still zu stehen macht einen auf Dauer krank. Wer irgendwelche Fragen an mich hat, kann mich gerne kontaktieren.

Check Also

Galerie: Emil Bulls – Halligalli in der Backstage Arena

Emil Bulls Support: This Is Not An Elephant Pics by Hel 7t9