Insomnium - Across The Dark

Insomnium – Across The Dark (Review und Kritik)

Insomnium - Across The Dark
Insomnium - Across The Dark

Teufel noch eins, wieso habe ich Insomnium aus Finnland bisher so gekonnt ignoriert? Schämen sollte ich mich, denn „Across The Dark“ ist ein Hammer aus leichtem nordischen Folk, doomiger Schwere und melodischer Death Metal Härte geworden. Dazu ein Schwung melancholisch anmutender Atmosphäre und unbändiger Spielfreude jenseits irgendwelcher Genregrenzen und fertig ist ein herrliches Gebräu für alle, die Amorphis oder auch Swallow the sun verehren.

Nach dem introesken Opener „Equivalence„, welcher schon kurz die Marschrichtung der nächsten Dreiviertel Stunde vorgibt, lassen die Finnen in fließenden Übergängen die volle Breitseite an herrlich folkloristisch anmutenden Melodien auf den Hörer einstürzen. Zwischen treibendenderen Doublebass-Passagen und gelegentlicher Gaspedal Betätigung, schmiegt sich das brachiale Organ Niilo Sevänens, der es auch hervorragend versteht die acht Stücke mit clean gesungenen Abschnitten zu veredeln. Zerbrechliche Synthie-Sounds begleiten die entfesselt aufspielenden Gitarren und legen den Grundstein für ein schon nahezu symphonisches Vergnügen. Es ist schon erstaunlich wie zielsicher jedes Riff und jede Melodie einschlägt, einerseits fröhlich und hoffnungsvoll, aber andererseits stets mit einem leicht entrückt melancholischen Unterton versehen.

Insomnium
Insomnium

Auch ein schneller In Flames Kracher wie „Against the stream“ weiß absolut zu gefallen, sind es doch die abwechslungreichen Songstrukturen und die spannenden Wendungen der acht Stücke, die „Across The Dark“ so besonders machen. Herausragend ist für mich der neun Minüter „Lay of Autumn„, denn dieses Stück bietet in seiner vollen Länge ein auf und ab der Gefühle, klingt absolut erhaben und mächtig. Die Leadgitarren Harmonien durchziehen sämtliche Stücke, finden aber hervorragend Platz im Grundgerüst der Drums und bereiten sehr viel Spaß. Wer einzig und allein Schwermut erwartet, ist bei Insomnium fehl am Platze, so beginnt zwar „Weighted down with sorrow“ durchaus besagt traurig, doch in hoffnungsvollen Melodien zeigen die Finnen, dass es durchaus einen Ausweg auch aus dem finstersten Tal gibt. Und so bewegt man sich durch das Dunkel und doch immer mit einem Funken Sehnsucht nach dem hellen Licht im Herzen.


iskharian3Fazit:

Wunderbare finnische Musik, melodisch und emotional. Insomnium legen mit ihrem mittlerweile vierten Album ein spannendes und kompaktes Werk an den Tag, welches kaum Wünsche offen lässt. So komme ich nicht umhin auch in die Vorgänger reinzuhören, denn meine Unwissenheit bezüglich Insomnium muss ich dank „Across The Dark“ unbedingt ausräumen.


Trackliste:

  1. Equivalence
  2. Down with the sun
  3. Where the last wave broke
  4. The harrowing years
  5. Against the stream
  6. Lay of autumn
  7. Into the woods
  8. Weighed down with sorrow

( 8 / 10 )
( 8 / 10 )

Anspieltipps:


 Down with the sun, Lay of autumn, Equivalence

Erscheinungstermin:

07. September 2009

Insomnium Myspace

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