Kurz vor ihrem ersten offiziellen Auftritt in München, haben wir die Band D’Artagnan interviewt.
Nicole:
Ihr habt heute Tour-Auftakt hier in München. Habt ihr besondere Rituale vor dem Auftritt? Gibt’s noch große Nervosität?
Felix: Also ich war gestern sehr nervös irgendwie so vor der Tour. Mir ging den ganzen Abend durch den Kopf, ob ich jetzt wirklich nichts vergessen habe. Seit 2 Wochen sind wir unser Equipment am Zusammenpacken. Und gestern Abend waren wir dann soweit, dass alles fertig war und der Gedanke kam: Nun geht‘s aber endlich los. Heute nach dem Soundcheck und nach dem sichten der Bühne, die echt klasse ist, es fällt so langsam die Anspannung ab.
Ben: Ein paar Technikprobleme haben wir. Unser Bus ist in der Werkstatt. Wir werden hoffentlich heute Abend abgeholt und weitergefahren. Zum Glück ist er nicht auf der Autobahn liegen geblieben, sondern hier vor dem Backstage. Wird eine Bruchlandung, glaub ich ^^
Nicole:
Legt ihr auf irgendwas besonderen Wert in der Musik? Zum Beispiel Gefühl oder dass ihr Sachen aus dem alltäglichen Leben einfließen lasst?
Ben: Ja klar. Wir lassen das Gefühl aus dem ganz alltäglichen Leben einfließen. Man merkt, glaub ich, an den Texten, dass es nicht Dinge sind die jeden Tag passieren, dass man in die Schlacht reitet und stirbt.
Das Gefühl dabei kommt ja dann doch irgendwoher. Egal ob Herzschmerz, Trennung, Spaß…das versuchen wir in unsere Texte, in Geschichten zu verpacken. Das macht uns Spaß, das macht uns Freude.
Nicole:
Wie seid ihr auf die Idee gekommen, mit D’Artagnan? Auf dieses Gesamtpaket?
Felix: Ben macht ja Mittelaltermusik schon seit er denken kann, wie immer sagt
Ben: Das ist gar nicht so weit hergeholt.
Felix: Ich mache es mit Feuerschwanz jetzt auch schon seit zwei bis drei Jahren. Tim haben wir da ganz frisch ins Mittelalter-Boot geschmissen. Von daher ist es kein Neuland für uns sondern nur, was heißt hier nur… es ist einfach eine konsequente Weiterentwicklung von dem, was wir schon kennen.
Ben: Und wir hatten einfach Bock drauf und es gab einen bezeichnenden Moment, wo wir wussten wir müssen einfach eine Band machen. Wir standen vor der Kneipe in Nürnberg, da haben wir sogar noch in der gleichen Straße gewohnt, deswegen „Seit An Seit“, eine Metapher^^ . Jedenfalls standen wir vor der Kneipe und hatten alle drei die gleichen Lederjacken an. Und wie soll es sein, da ging es los, ich habe die Jacke aber zuerst gehabt, nein, du hast mir die Jacke aber nach gekauft und in dem Moment war irgendwie klar wir müssen einfach eine Band machen, das muss ne Band werden. Die drei von der Tankstelle hört sich irgendwie blöd an. Irish Pit Stop ist auch blöd, also mussten es die drei Musketiere sein. Die Idee hat uns super gefallen.
Nicole:
Wo seht ihr euch in 10 Jahren? Irgendwo ganz gemütlich in der Südsee, auf einer Terrasse in der Toskana oder irgendwo auf einem dicken, fetten Festival?
Felix: Letzteres, definitiv letzteres. In den Stadien dieser Welt.
Ben: Wenn man sich zur Ruhe setzen will, die Füße hochlegen will, ganz viel Geld haben will und ein Dorf oder eine Yacht in der Südsee haben will, sollte man vielleicht einen anderen Beruf als Musiker einschlagen.
Nicole:
Provoziert ihr gerne?
Im Allgemeinen schon, aber das machen wir lieber bei Feuerschwanz
Nicole:
Die Entstehungsgeschichte der Songs… was kommt zuerst kommt erst Idee, erst die Melodie?
Tim: Das ist ganz unterschiedlich. Da kann vor allem Ben was zu sagen. Bei den neuen Songs ist es so, man ist in der Kneipe, geht pinkeln und dann hat man auf einmal die Melodie im Kopf und rennt zu Ben: Ich habe da eine Melodie.
Ben: So geht’s aber eigentlich immer los, nicht grad beim pinkeln ^^, aber irgendwie hat man da eine Melodie und ich mach’s dann so, dass ich dem Ganzen ein bisschen Zeit gebe und dann wächst die Idee. Um den Kern herum wird dann gesponnen. Das kann mal Text sein, mal Melodie oder auch mal ein Gitarrenriff.
Nicole:
Ist für euch das Projekt D’Artagnan schon fertig? Oder sind da noch Ideen, die ihr einfließen lassen wollt?
Tim: Ideen haben wir viele. Ich würde uns nicht als fertig bezeichnen. Es ist ein Prozess, wir wollen uns immer verbessern und besser werden in unserem künstlerischen Dasein. Neue, bessere Songs schreiben, abwechslungsreich sein.
Nicole:
Welches Ziel habt ihr euch mit der Band gesetzt? Einfach nur um Spaß zu bringen oder wollt ihr irgendwann versuchen damit euren Lebensunterhalt damit zu verdienen?
Felix: Also es ist definitiv immer ein Ziel, den Menschen mit der Musik Spaß zu bringen. Wenn das nicht ist wird, es auch nichts mit dem Lebensunterhalt.
Tim: Ich sehe es nicht als Job an. Ich mach das, weil es mir Spaß macht, den Leuten Spaß macht. Wenn es irgendwann ein Job wird, glaube ich hört es auf Spaß zu machen.
Nicole:
Leidet das Privatleben sehr durch die Musik? Wie lässt sich das vereinbaren?
Felix: Welches Privatleben ^^ ?
Ben: Momentan ist das was wir hier tun, das Privatleben.
Tim: Man braucht schon starken Rückhalt von Familie und Freunden.
Ben: Wir haben uns ja zuerst als Freunde gefunden bevor wir eine Band hatten. Deshalb ist es auch völlig okay, wenn wir drei mal 20 km als Kumpels zum Steuerberater fahren. Das macht zwar Null Spaß, aber muss eben auch sein.
Nicole:
Also zieht ihr auch aus diesem Rückhalt auch die Kraft für die Musik?
Ja
Nicole:
Zum Schluss noch drei Powerfragen. Jeder eine spontane Antwort.
Lieblingsinstrument
Ben: Pipe
Tim: Gitarre
Felix: Bazuki
Auftrittsort
Ben: Nürnberg
Felix: Summerbreeze, Wacken
Tim: Nürnberg
Freizeitbeschäftigung
Alle gemeinsam: D’Artagnan
Ben: Eisstockschießen
Vielen Dank an euch, dass ihr euch vor eurem ersten Auftritt die Zeit genommen habt für ein kleines Interview.
Und vielen Dank im Namen der Redaktion an Nicole Kerstner, die spontan für Biggi eingesprungen ist, das Interview zu machen.
Pics by Nicole Kerstner für Dark News
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