Schwarze-News hat Atrium Noctis einmal eingehend zu ihrem neuen Album Home befragt. Was die Band von ihrem Album denkt, was sie von Vergleichen mit Dimmu Borgir halten, und wer warum Kutten trägt, das erfahrt Ihr in diesem Interview.
1. Hallo und Danke, dass ihr euch die Zeit für ein Interview mit uns nehmt! Als ich bei der Recherche zur Rezension über eure übrigens sehr professionell gestaltete Website gesurft bin, hab ich leider vergeblich nach einer Namenserklärung gesucht. Gebt Ihr von eurer Seite aus einen Hinweis, oder soll sich der Zuhörer lieber selbst mit dem Lateinwörterbuch hinsetzen?
Nein, das sollst du natürlich nicht. Wir hätten nur nicht gedacht, dass an der Übersetzung so viel Interesse besteht. Atrium Noctis heißt übersetzt soviel wie „Bogengang der Nacht“ oder „Vorhof der Nacht“.
Vielleicht sollten wir das auch mal auf unsere Homepage setzen.
2. Auf eurer Page findet sich auch jede Menge Audiomaterial zum Anhören, Booklets und Lyrics. Wessen Idee war es, diese Sachen dort zu präsentieren, und was versprecht Ihr euch davon?
Ja, natürlich hat das wieder die Alte an den Tasten verbrochen. Wir verstehen unsere CDs immer als Gesamtwerk von Musik, Texten und Bildern. Die Texte sind sehr eng an die Stimmung der Musik angelehnt und die Bilder des Booklets sollen diesen Eindruck noch einmal unterstreichen. Aus diesem Grund wollen wir diese Facetten unseres Schaffens nicht dem Publikum vorenthalten und präsentieren sie auf unserer Hompage.
3. Ihr besteht ja nun schon fast ein Jahrzehnt. Gab es im Laufe euer von Wechseln geprägten Bandgeschichte jemals einen Punkt, wo ihr am Liebsten alles hingeschmissen hättet?
Nein. Dieser Gedanke ist für mich unvorstellbar. Ich hätte nur nicht gedacht, dass es in jeglicher Hinsicht sooo harte Arbeit ist.
4. Haben euch die Wechsel beim Proben/Songwriting Probleme bereitet, oder konnten sich die jeweils neuen Mitglieder schnell integrieren? So eine große Band ist ja doch ein eher komplexes Gefüge.
Also mit neuen Mitgliedern hatten wir eigentlich immer Glück. Sie haben sich immer recht schnell ins Team eingefügt und gut mitgearbeitet. Sonst hätten wir sie aber auch nicht genommen.
5. Ihr betreibt eure Band mit sehr viel Herzblut, produziert Videos und Bandmerch… Habt Ihr vor, die Musik in Zukunft zur Haupteinnahmequelle zu machen?
Sagen wir mal, es wäre schön, wenn wir bei unserem erheblichen finanziellen Aufwand irgendwann mal auf plus minus Null rauskommen würden. Alles andere gehört wohl eher ins Reich der Träume…
6. Ich bin noch nicht in den Genuss eines eurer Konzerte gekommen, dennoch interessiert mich, ob Ihr die Kutten, die Ihr auf euren Profilbildern tragt, auch zu Beginn eines Konzertes anhabt?
Ja, die Kutten werden auch bei den Konzerten getragen (bis es den Musikern endgültig zu heiß darin wird, haha.)
7. Warum haben Damian und Hydra keine? Soll das etwas Spezielles ausdrücken?
Die kreativen Köpfe für Musik und Lyrics tragen keine Kutten. Gut beobachtet. Und die First Lady des Teams erscheint sowieso immer im Kleid.
8. Noch ein paar Fragen zu eurem neuesten Album: Warum die Instrumentalstücke zwischen den anderen Songs? Nur Abwechslung, oder steckt da noch mehr dahinter?
Als wir die Erstfassung der HOME hörten, fanden wir die Songs in ihrer Abfolge zu mächtig und für den Hörer möglicherweise auch erschlagend. Also überlegten wir zunächst, Variationen der einzelnen Stücke als Zwischenparts zu nehmen um die Stimmung erst mal wieder etwas zu neutralisieren und zu beruhigen. Diese zeigten aber nicht die gewünschte Wirkung.
Ein relativ unbekanntes Werk des großen Ludwig zu nehmen und zu verarbeiten war ein lang gehegter Traum von mir und als Zwischenparts zunächst ein Experiment. Dass diese Variationen so viel Beachtung finden würden, hätte ich in meinen kühnsten Träumen nicht gedacht.
9. Es gab ein paar Reviews, in denen man es mal wieder nicht lassen konnte, euch mit Dimmu oder Cradle zu vergleichen. Was haltet ihr selbst von der ganzen Sache?
Uns ehrt es natürlich, mit so namhaften Bands in einem Atemzug genannt zu werden. Aber ehrlich gesagt, kann ich die Parallelen zu Dimmu Borgir nur schwer nachvollziehen und zu Cradle of Filth überhaupt nicht. Wir spielen dafür viel zu melodisch, setzen auf zweistimmiges Spiel und haben einige Epic Sinfonic Pagan-Parts in den Songs. Wer sich allerdings gern an die alten Graveworm-Zeiten erinnert, der liegt da mit unserer Musik schon eher richtig. Ohne den Einfluss von Sabine Mairs Tastenkunst hätte sich unser eigener Stil möglicherweise auch noch mal anders entwickelt.
10. Wie seht ihr letztendlich euer fertiges Album? Seid Ihr durchaus zufrieden oder gibt es etwas, dass euch sehr daran stört?
Also momentan fällt uns nichts ein, was wir mit den uns zur Verfügung stehenden Mitteln noch hätten verbessern können. Nein, wir haben so viele Jahre daran gearbeitet und gefeilt, dass wir sagen: die HOME ist ein rundum gelungenes Werk mit dem wir voll und ganz zufrieden sind.
11. Und zum Schluss noch eine letzte Frage: Plant Ihr für die nähere Zukunft irgendwelche Konzertreihen, zum Beispiel als Support-Band? Oder kommt für euch so ein Aufwand momentan noch nicht in Frage?
Doch, würden wir gern machen. Das Label hat gerade etwas im Herbst für uns in Planung.
Interviewführung: Stefan „Spjelke_Ulv“ Helwig
Kontakt: Dennis „Bieberpelz“ Knoll
Links: www.atrium-noctis.de