Furor Gallico begeisterten in diesem Jahr bereits mit ihrem gleichnamigen Debütalbum. Schwarze News hatten nun die Chance die Band besser kennenzulernen und einige ungeklärte Fragen zu stellen.
SN: Was bedeutet Furor Gallico und woher kommt der Ausdruck?
Ste: Erst einmal hallo ihr alle und danke für das Interview.
Als Julius Cäsar „De Bello Gallico“ schrieb bezeichnete er den Zorn der keltischen Krieger, welchen sie während der Schlacht zwischen Römern und Kelten in Norditalien und Europa hatten, also „Furor Gallico“. Wir nahmen diesen Namen um unsere Wurzeln und die Verbindung zwischen Kelten und Römern zu verdeutlichen.
SN: Wie würdest du einem Fremder, der keine Ahnung von Heavy Metal hat eure Musik beschreiben?
Ste: Mmmmh eine schwere Frage, ich denke man könnte soetwas sagen wie das: “Nimm das, das ist unser Album, jetzt kannst du dir unsere Musik anhören. Ich mache nur Witze, aber trotzdem wäre es irgendwie unmöglich sie zu beschreiben.
SN: Welche Bands hatten den größten Einfluss auf eure Musik?
Ste: Es gibt keine spezielle Band, die unsere Musik beeinflusst hat. Wir komponieren unsere Songs selbst und zusammen und jeder von uns hat einen anderen Hintergrund. Im allgemeinen lassen wir uns von traditioneller keltischer Musik, Black, Death und Progressive Metal beeinflussen. Ich denke, der interessanteste Aspekt unsere Musik ist es, diese Mischung in den Stücken zu hören. Wenn wir Songs komponieren und zusammen oft auf überraschende Weise Lösungen finden, sind das sehr schöne Erlebnisse. 8 kreative Köpfe in der Band sind sehr schwer unter einen Hut zu bringen, aber für uns als Musiker auch sehr anregend.
SN: Welcher Track verdeutlicht den Stil von Furor Gallico am stärksten?
Ste: Wie ich schon sagte komponieren wir unsere Songs gemeinsam. Deswegen sind sie auch sehr unterschiedlich, da in manchen Tracks mein Einfluss dominiert, in anderen Stücken hört man eher Ucas, Beckys oder Lauras Einfluss. Daher gibt es bei den Kompositionen in den Songs von Furor Gallico auch hörbare Unterschiede. Wie auch immer, wenn man nur einen Song auswählen kann, wähle ich La Caccia Morta, welcher über eine Jagdlegende aus unserem Land erzählt. Es ist der beliebteste Song bei den italienischen Fans.
SN: Welche Erfahrungen hattet ihr während Live-Performances nachdem das Album veröffentlicht wurde? Gab es Unterschied im Publikum, wie zum Beispiel andere Leute oder einfach nur mehr Menschen vor der Bühne?
Ste: Die Hilfe von Massacre Records war sehr nützlich. Wir haben viele neue Fans gefunden und haben unser Publikum vergrößert. In Zukunft wollen wir noch mehr Fans gewinnen und versuchen, als Band und einzelne Musiker noch zu wachsen.
SN: Wie war die Zeit während der Albumaufnahmen? Wart ihr nervös, wie das Album bei Kritikern ankommen würde?
Ste: Wir waren nicht so nervös wie wir dachten. Wir hatten schon viele Fans vor den Aufnahmen unseres Albums und viele Menschen waren begeistert als wir ihnen erzählten, dass wir ein Album aufnehmen. Wenn man die Aufnahmen beginnt und dabei weiß, dass einen die Fans unterstützen, dann kann man viel entspannter an die Arbeit gehen. Wie auch immer, nachdem unsere Arbeit in voller Länge veröffentlicht wurde, fanden sowohl die Fans als auch die Kritiker unsere Arbeit sehr gut. Diese Reaktion war sehr zufriedenstellend für uns und nun arbeiten wir an neuen Songs für das nächste Album. Ich bemerke schon viel neues in unserem Sound.
SN: Was wollt ihr mit eurer Musik erreichen?
Ste: Wir hoffen, dass die Leute unsere Musik mögen werden und verstehen, dass Metal nicht nur Schreie und kreischende Gitarren sind und dass traditionelle Musik nicht nur etwas für alte Männer in Pubs ist. Nebenbei bemerkt, das wichtigste ist, dass die Leute genügend Zeit haben, wenn sie unsere Musik hören.
SN: Wolltet ihr schon immer im Genre des Pagan Metal arbeiten? Oder welches war eure Lieblingsgenre während eurer Jugend?
Ste: Jeder von uns ist sehr offen für verschiedene Arten von Musik. Vielleicht sind es keltische Musik, Black und death Metal die wir alle gemeinsam haben, aber wir mögen auch Progressive Metal, den italienischen Progressive Rock der 60er und 70er, Hardrock, klassische Musik, elektronische Musik, Rap etc. Ich denke, wenn du Musik machen willst, dann musst du auch für jede Art von Musik auf der Welt offen sein. Das ist der einzige Weg eine gute Inspiration zu finden, ohne dabei zu riskieren, die Kopie einer anderen Band zu werden.
SN: Was denkt ihr wie das Pagan Genre in etwa zehn Jahren sein wird, vor allem wenn man die ganze neuen Bands in den „Core-Genres“ betrachtet.
Ste: Die Musik entwickelt sich ständig weiter, niemand kann sagen was wir in 10 oder 20 Jahren hören warden, Folk Metal ist da keine Ausnahme. Vielleicht werden wir uns neue Einflüsse wie elektronische Musik oder Industrial anhören… oder ich hoffe zumindest, dass es so sein wird, denn das würde bedeuten, dass die Leute nach neuen Sounds suchen und etwas neues probieren wollen.
SN: Wo wollt ihr in zwanzig Jahren sein? Welchen Status wollt ihr bis dahin erreicht haben? Metallegenden wie Iron Maiden und Slayer?
Ste: In 20 Jahren? Ich werde in meinem Haus sein, mit meiner Frau, 3 Söhnen, 4 Töchtern, 15 Hunden und 22 Katzen (lacht). In 20 Jahren kann alles passieren. Ich mag keine langfristigen Vorhersagen. Wir versuchen unser Bestes als Band. Dennoch denke ich, dass Metallegenden da nicht mehr existieren werden. Es gibt heute viele gute Bands, aber die Zeiten sind anders als vor 20 oder 30 Jahre und die Leute interessieren sich auch nicht mehr dafür, neue Metallegenden zu finden. Das einzige das wir tun können ist unsere Musik zu spielen, wir lieben es zu spielen und wir wollen etwas herüberbringen, aber ohne vorzugeben wir wollten die berühmteste Band der Welt werden… Musik ist Leidenschaft, kein Geschäft.
SN: Plant ihr Shows in Deutschland? Auf welchem deutschen Festival wollt am liebsten spielen?
Ste: Wir werden am 21. Juli 2012 auf dem Boarstream Open Air spielen, und das ist nur ein Ziel für uns. Wir verhandeln auch mit anderen Veranstaltern. Wir lieben es, in Deutschland zu spielen und hoffen so bald wie möglich etwas zu organisieren. Es ist egal wo oder auf welchem Festival (wenn wir auf Wacken spielen könnten wäre es natürlich das Beste), alle deutschen Festivals haben eine sehr gute Organisation.
Vielen Dank für das Interview. Wir hoffen, euch auf einigen unserer Konzerte zu sehen. Stay Folk!