Das Cover des Debuts!

Interview mit Tauthr

Das Cover des Debuts!

Noch etwas mehr als zwei Wochen müssen sich Fans und Interessierte gedulden, bis sie offiziell in das Debutalbum Life-Losing von Tauthr reinhören können. Wir haben vorab ein paar Fragen an die Band gerichtet und diese auch prompt von M.D. (Drums) beantwortet bekommen. Ihr kennt die Band noch nicht, oder wollt einfach so noch ein wenig zusätzliche Informationen? Dann schaut hier!

SN: Hallo, schön, dass Ihr Zeit für ein Interview mit uns gefunden habt. Beginnen wir doch recht typisch: Könntet Ihr euch einmal kurz vorstellen, damit alle Leser einen Eindruck davon bekommen, wer sich denn hinter Tauthr verbirgt?

M.D.: Hinter TAUTHR verbergen sich Herr K. (Git.), Sator (Voc.), Cruor (Bass), L.Wachtfels (Git.) und ich, M.D. (Drums). Einige werden wissen, dass Cruor, L.Wachtfels und ich bei Endstille sind. Aber das tut hier nichts zur Sache…

SN:„Tauthr“ ist, wie schon im Review geschrieben, ja altgermanisch für „Tod“. Wie kamt Ihr auf den Namen und welche Bedeutung hat er für euch?

M.D.: L.Wachtfels gründete die Band schon im Jahre 1991. Da er aus Husum kam und man sich in unserer Region schon damals eifrig mit der Geschichte von Slesvigland beschäftigte, gehörten da natürlich auch Besuche von Haithabu zu. Dort steht der Skarthi Stein auf dem steht geschrieben, dass ein Kollege westwärts gefahren war und den Tod bei Haithabu fand. TAUTHR klingt gut, die Bedeutung für eine Death-Metal Kapelle ist bestens… und Abfahrt! Der Tod, alles danach, alles drumherum gehörten schon immer zum textlichen Konzept von TAUTHR. Sator, der 1995/1996 zur Band stieß, setzt dieses Konzept kontinuierlich um und beschäftigt sich sehr viel mit diesem Thema.

SN: Das vorläufige Aus der Band war ja im Jahre 1997, wie kam es, dass Ihr euch 9 Jahre später für eine Wiedervereinigung entschieden habt?

M.D.: Da man in Schleswig und Husum nicht studieren kann, zog erst ich und dann L.Wachtfels nach Kiel, Sator zog nach Hamburg. Proben war dann unmöglich. Aber es juckte uns schon immer wieder mal, dass wir unbedingt mit TAUTHR wieder Mucke machen wollen. Das Ergebnis dessen erscheint demnächst beim Ván.

SN: Schon 2008 hattet ihr euer Debut „Life-Losing“ komplett fertig, wie kam es dann zu dieser Verzögerung bis zum Release? Wie wurde euer Debut denn allgemein aufgenommen und seid Ihr mit den Meinungen zum Album soweit zufrieden?

M.D.: Man muss ja ein passendes Label finden. Angebote gab es zwar auch schon früher, aber wir verkaufen uns ja nicht an ein Label. Wir wollen ja mit einem Label zusammenarbeiten. Das können wir nun mit Ván Records machen. Bisher haben viele Bekannte unser Album gehört. Die waren, wie sollte es anders sein, begeistert. Reviews gibt’s ja noch keine, ich bin da mal ganz gespannt…  (Anmerkung der Redaktion: Doch, es gibt ein Review!)

SN: Was beschreibt Eurer Meinung nach „Life-Losing“ am besten? Was macht das Album zu etwas besonderem, und habt Ihr einen allgemeinen Favoriten unter den Tracks? Was bedeuten die Lyrics, und die dahinterstehenden Aussagen, für euch?

M.D.: Hoffnung/Verzweiflung sind für mich persönlich zwei Begriffe die die Platte am besten beschreiben. Das Besondere an dem Ding ist die Atmosphäre, die Disharmonien, die subtilen Klänge, die einen in einen Sog ziehen. Dadurch, dass das Album recht vielseitig ist, gibt es sehr viele Favouritesongs. Ich kann da keinen herauspicken. Lyrisch gesehen hat Sator seiner Spiritualität Ausdruck verliehen. Es sind also ziemlich persönliche Texte, deren Aussagen wir aber alle gut vertreten können.

SN: Wer ist bei euch für das Schreiben der Songs verantwortlich, und was seht Ihr als Eure Haupteinflüsse an? Inwiefern spielt Endstille eine Rolle in der musikalischen Entfaltung bei Tauthr?

M.D.: Alle sind verantwortlich dafür, aber L.Wachtfels schreibt den Großteil der Songs. Alte Platten von Katatonia sind schon prägend für die Musik von TAUTHR. Auch Voivod, Burzum, Anathema sind zu nennen. Endstille spielt keine Rolle bei der musikalischen Entfaltung bei TAUTHR. Das trennen wir ganz klar.

SN: Inwiefern hat die Band eine Weiterentwicklung im Zeitraum der Anfangstage bis heute vollzogen? Gibt es die Demos aus euren Anfangstagen noch zu erwerben oder ist dies verschollenes Material?

M.D.: Die Demos sind schon lange ausverkauft. Gab von beiden auch nur jeweils 100 Tapes. Die Musik hat sich natürlich sehr viel weiterentwickelt. Früher waren die Strukturen und Riffs viel simpler als heute. TAUTHR hatte auch früher vielleicht etwas mehr mit Black-Metal zu tun als heute. Aber die Szene hat sich ja auch weiterentwickelt. L.Wachtfels hatte damals auch „nur“ Bass gespielt und erst im Laufe der Zeit sich immer mehr die Gitarre vorgenommen, denn er war schon immer der Hauptsongwriter der Band.

SN: Wie sehen Eure Zukunftspläne für Tauthr aus? Wird es ein weiteres Album geben? Sind schon Konzerte/Festivalauftritte geplant oder zumindest angedacht? Was wünscht Ihr Euch allgemein für die Entwicklung des Projekts?

M.D.: TAUTHR ist kein Projekt, TAUTHR ist eine Band. Natürlich soll es auch Konzerte geben und ein weiteres Album werden wir auch machen. Das Booking übernimmt auch wieder Dragon-Productions aus Hamburg. Wir haben mit denen super Erfahrungen gemacht. Aber was, wann und wie passiert, kann und will ich nicht sagen.

SN: Wie seht Ihr die Entwicklung der (Black-)Metalszene in den letzten Jahren? Stört Euch ein gewisses Maß an Kommerzialisierung und die Entwicklung zur „Fastfood“-Kultur, wie sie erst letztens von Erik Danielsson (Watain) bezeichnet wurde?

M.D.: Ja, na klar stört das. Nähmaschinenproduktionen, jeder macht es sich selbst (also die Musik, am heimischen PC) und zigtausende Bands werden gesigned und veröffentlicht. Ich gönne es Bands, wenn sie gesigned werden, aber einige Labels schauen dabei nicht auf Qualität, sondern nur darauf, ob man damit KURZFRISTIG was verdienen kann. Die sind oftmals gar nicht an langfristigen Erfolgen interessiert. Aber wie man in den letzten Jahren mitbekommen hat, schwappt die Welle auch langsam wieder ab. Es laufen nicht mehr allzu viele barfüßige, dudelsackspielende „Metal“-pfeifen durch die Gegend…

SN: Inwiefern denkt Ihr, dass Ihr mit Tauthr (und auch Endstille) zur (zukünftigen) Entwicklung der Szene beigetragen habt und beitragen werdet?

M.D.: Mit Tauthr haben wir bisher nichts bzw. sehr wenig dazu beigetragen. Na klar, hier oben im äußersten Norden kennen uns einige noch aus den Neunzigern, und L.Wachtfels ist ja nun mal bekannt wie ein bunter Hund. Aber ehrlich gesagt, interessiert uns die Szene recht wenig. Wir machen unsere Musik, freuen uns wenn die auch anderen gefällt, unterhalten uns auch mit den Menschen darüber, aber was eine Szene damit macht, wie sie sich davon beeinflussen lässt oder watt weiß ich, ist mir ehrlich gesagt, völlig pupe…

SN: Nocheinmal vielen Dank, dass Ihr Euch die Zeit für das Interview genommen habt. Die letzten Worte gehören Euch!

M.D.: Danke auch und gute Nacht!

About nilgoun

Check Also

Interview: CALABRESE

CALABRESE – eine US-amerikanische Horrorpunk-Band gegründet von den drei CALABRESE Brüdern Jimmy, Bobby und Davey, …