Interview: Veil of Elysium – Auf ein Wort mit Kamelot

Die US-Amerikaner von Kamelot stehen erneut mit einem bombastischen Symphonic Metal Album in den Startlöchern. Wir haben uns mit Oliver Palotai getroffen, um über Vergangenheit und Zukunft zu reden. Die Antworten, die die Welt bewegen, bekommt ihr nur bei uns.

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Fabian (F): Was ist die Bedeutung eures Bandnamens?
Oliver (O): Der Name stammt aus einer Zeit, in der wir mehr in Richtung Fantasy Metal gehen wollten. Wir haben es auch ausprobiert, sind dann aber schließlich doch ziemlich schnell davon wieder abgekommen und so blieb nur der Name.

F: Ist bei Kamelot zuerst die Musik oder Text da?
O: Zuerst die Musik. Das machen wir immer zuerst, wobei Musik in diesem Fall auch „Vocal Melodies“ bedeutet. Die Gitarrenriffs mache ich meistens alleine, später kommt dann unser Sänger Tommy dazu und man überlegt schon, wie man es arrangiert. Aber erst ganz zum Ende kommt dann die finale Version mit Text.

F: Eure CD’s sind immer aufwendig produziert. Wer ist für euer Artwork verantwortlich?
O: Dafür ist Stefan Heilemann verantwortlich und er macht einen großartigen Job. Auf www.heilemania.de kann man sich einen Einblick in seine Arbeit machen. Er ist auch für viele andere Künstler tätig, unter Anderem Epica oder für Lindemann. Er experimentiert viel mit Graphiken und erschafft wirklich eine grandiose Atmosphäre mit seinen Werken. Ein sehr begnadeter Künstler.

F: Gibt es persönliche Vorbilder?
O: Abgesehen von irgendwelchen Vorbildern aus meiner Teenager Zeit, kommen meine Vorbilder eher aus dem klassischen Jazz-Bereich, die den wenigsten Lesern etwas sagen würden. Aus dem Rock-/Metalbereich gibt es eigentlich niemanden, den ich als Vorbild beschreiben würde. Autoren spielen für mich dagegen eine große Rolle. So auch Terry Pratchett, der ja vor kurzem unerwartet gestorben ist, das hat mich schon sehr getroffen.

F: Gibt es noch einen Künstler, mit dem ihr gerne zusammen arbeiten würdet?
O: Es gibt sehr viele, sehr gute Musiker, mit denen ich gerne, was machen würde. Mikael Åkerfeldt von Opeth finde ich zum Beispiel großartig. Er verwirklicht unglaubliche Projekte, aber in dem Fall, denk ich mir auf der anderen Seite, dass er lieber sein Ding machen sollte, denn alles andere wäre nicht er.

F: Was sind eure Pläne für 2015?
O: Erstmal steht die Tour an, die in Amerika beginnen wird, dann geht es weiter nach Europa. Im Sommer werden wir auf einigen Festivals spielen und ab Oktober sind wir in Australien. Im Winter startet dann der zweite Teil der USA-Tour. Also ein wirklich voller Terminkalender.

F: Welche Musik hörst du privat?
O: Ich höre Querbeet. Von Metal bis Jazz ist alles dabei. Während elektronische Dinge mich nicht so reizen, aber auch da gibt es Ausnahmen.

F: Gehst du privat auf Festivals oder Konzerte?url
O: Ich gehe ab und an auf klassische Konzerte, ansonsten schaut man sich die anderen Bands auf den Festivals an, bei denen man auch selber spielt. Aber wirklich privat auf ein Festival gehe ich eigentlich nicht, denn dafür ist die Zeit einfach nicht da.

F: Was ist die Story hinter eurem neuen Album „Haven“?
O: Das Lustige ist diesmal, das jedes Bandmitglied seine ganz eigene Interpretation von dem Album hat. Für mich persönlich steht die Menschheit grade an einem ganz kritischen Punkt, weil ich denke, dass in den nächsten 10-20 Jahren einige Entwicklungen und Erfindungen gemacht werden, die uns als Spezies komplett verändern werden. Die künstliche Intelligenz ist jetzt marktreif und in den Startlöchern und wird unser Leben grundlegend beeinflussen. Manchmal ist dieser Fortschritt auch sehr furchteinflößend. Und auf der anderen Seite gibt es einen Trend zu veralteten Gesellschaftsformen, wenn man den Imperialismus in China denkt oder diese barbarischen Idioten von der Terrormiliz „Islamischer Staat“. Es ist wirklich eine komische Zeit, in der viele Entscheidungen getroffen werden, die das Leben auf unserem Planeten wirklich beeinflussen. Und grade in so stürmischen Zeiten, sollte jeder seinen persönlichen „Hafen“ kreieren, in dem er einfach zur Ruhe kommen kann.

F: Welche Bands hatten den größten Einfluss auf euch?
O: Da kommen wieder die klassischen Jazzmusiker ins Spiel, z.b. Charlie Parker. Also unbekannte Namen für Metal-Ohren. Ich hab früher auch gern Bon Jovi gehört oder Cinderella, auch wenn es im Nachhinein etwas peinlich ist. Insbesondere Cinderella waren meine Helden, ich kann immer noch alle Songs und auch die Riffs auf der Gitarre kann ich immer noch spielen.

Vielen, lieben Dank an Kamelot für das Interview

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