Irrwisch - Irrwisch

Irrwisch – Irrwisch (Review und Kritik)

Irrwisch - Irrwisch
Irrwisch - Irrwisch

Nachdem vor kurzem mit Fluisterwoud eine mittlerweile dahingeschiedene niederländische Black Metal Band bei uns auf dem Prüfstand war, freut es mich zu hören, dass es in dem kleinen Benelux-Land mit Irrwisch eine Nachwuchs Band gibt, die es absolut in sich hat. Nur selten gelingt es, dass mich ein Demo einer Band so fesseln kann, wie das selbstbetitelte Debut des Trios aus dem Gelderland.

Irrwisch erschaffen eine geisterhafte Atmosphäre allein durch wabernde und knarzende Gitarrenriffs, welche mit aller Wehmut zelebriert werden, und dem brutalen, sehr verhallten Gesang, der sich somit sehr passend in die fünf Stücke einfügt. Dazu gesellt sich eine Drum-Leistung, wie man sie nur selten in diesem Bereich hört, von schnellem harten Geknüppel, über treibendes Midtempo oder schleppende schon fast doomige Passagen ist alles vorhanden und dies in einer spielerischen Qualität, die einfach beeindruckt.

Stellenweise wirkt das Dargebotene verklärt und unwirklich, da die Atmosphäre der Stücke extrem dicht ist. Man kann sich einfach in die dargebotene Musik fallen und man genießt eine Art der Naturverehrung, wie sie von Bands wie Wolves in the throne room in Tonform lebendig gemacht wird. Allein ist das aber kein passender Vergleich, denn dafür sind Irrwisch doch zu sehr darauf bedacht viel Abwechslung in die Stücke zu packen, was der Atmosphäre aber keinen Abbruch gibt. Die Spannung des Albums baut sich langsam immer mehr auf, vom introesken „Vom Felsen“ über den schnellen und kurzen Wutausbruch „Flug“ bis hin zum letzten und für mich einem der grandiosesten Black Metal Stücke der letzten Jahre überhaupt, „Irrgang„, darf man sämtliche Facetten dieser absolut erhabenen Musik erleben.

Irrwisch
Irrwisch

Irrgang“ ist innerhalb seiner 15 Minuten so aufwühlend, dass ich von einer Gänsehaut in die nächste verfalle. Nach einer unglaublichen Melodie folgt die nächste auf dem Fuß, das Tempo ist variabel und beim atmosphärischen Zwischenpart, welcher einen mit Regensamples und akustischer Begleitung noch tiefer einstimmt, bleibt wohl kaum ein Schwarzmetaller Herz unberührt. Doch damit hat es sich noch lange nicht, denn was darauf folgt ist mit Worten kaum zu beschreiben, hier haben die Niederländer einfach nur großartige Musik erschaffen, zwischen aggressivem Geknüppel und in absoluter Wehmut zerfließenden Riffs voller Melancholie. Das Stück ist absolut ergreifend und zeigt, dass wohl kaum eine Musikrichtung so starke Gefühle offenbaren mag, wie es eben Black Metal schafft. Nicht von dieser Welt!


iskharian3Fazit:

Ich bin absolut beeindruckt, allein schon „Irrgang“ wäre mir die absolute Höchstwertung wert, da sich aber doch manchmal noch ein paar Längen eingeschlichen haben und nicht alle Stücke so begeistern können wie eben „Irrgang„, lasse ich für das nächste Mal noch etwas Platz nach oben. Was ich hier betreibe, ist aber wohl meckern auf höchstem Niveau, denn nichts anderes ist Irrwisch mit ihrem Debut gelungen. Grandios!


Trackliste:

  1. Vom Felsen
  2. Flug
  3. Leer
  4. …der Freiheit
  5. Irrgang

(9/10)
(9/10)

Anspieltipps:

Irrgang, Vom Felsen, …der Freiheit

Erscheinungsdatum:

März 2009

Irrwisch Homepage

Those Opposed Records Homepage

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