Island - Enigma of the stars

Island – Enigma of the stars EP (Review und Kritik)

Island - Enigma of the stars

Mittlerweile sollte es jeder gehört haben, die Zeitgeister aus Bonn sind wohl der wichtigste, kollektivistische Verbund von Bands, den es im Moment in Deutschland gibt. Visionäre, finstere, introvertierte oder einfach nur wunderschöne, geniale Musik werden einem aus dem kleinen aber um so feineren Label-Programm präsentiert. Nachdem Island vor nicht allzu langer Zeit ihr viel umjubeltes erstes „echtes“ Album veröffentlicht haben, kommt mit „Enigma of the stars“ ein überraschender Nachschlag daher.

Vier Songs in 24 Minuten stehen auf dem Spielplan, der sich insgesamt etwas härter zeigt, quasi als Bindeglied zwischen „Orakel“ und „Island“ wirkt, weswegen die Stücke die atmosphärische Dichte des Albums sicherlich gesprengt hätten. Wenn man die Songs als Wegweiser für die Zukunft betrachten mag, darf man jedenfalls sehr gespannt sein, denn diese brodelnde Mischung aus progressiven Songstrukturen und Death Metal-artigen Abschnitten wirkt wieder sehr homogen und überaus anziehend.

Nebenbei hören ist überhaupt nicht möglich, sonst entgeht einem so gut wie alles, man muss eintauchen und durchaus ein bisschen Durchhaltevermögen mitbringen, denn Island zu folgen ist nicht ganz einfach. Ein bisschen aussen vor scheint „Solitary lights“ zu sein, weil es rein instrumental den Hörer in seinen Bann zieht. Die Atmosphäre ist aber auch hier einfach gewaltig, wie ein Blick aus dem Fenster bei sternenklarem Himmel. Das abschliessende Titelstück bündelt nochmals alle Stärken der Bonner, erinnert mich bisweilen an Bands aus dem Umkreis von The Ocean und Cult of Luna ohne die Einzigartigkeit von Island auch nur ansatzweise anzukratzen. Mit dem spacig anmutenden Ende des Stückes, verlässt man schließlich das Zimmer und taucht in den Sternenhimmel direkt ein. Großartig!


Fazit:

Wieder eine mehr als gelungene  Veröffentlichung aus dem Hause Zeitgeister. Man merkt, dass diese EP keine musikalischen Abfälle enthällt, wie es eben bei manchen dazwischengeworfenen EPs der Fall ist. Nein, „Enigma of the stars“ hat seine absolute Daseinsberechtigung und verbindet perfekt Vergangenheit mit Zukunft, wieder einmal überraschend anders. Man sollte sich auf jeden Fall beeilen und zuschlagen, denn die EP ist gerade einmal auf 300 Einheiten limitiert!


Trackliste:

  1. Storm guardian
  2. Apex
  3. Solitary nights
  4. Enigma of the stars



( 8,5 / 10 )

Erscheinungstermin:

19. August 2010

Island Myspace

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