Job For A Cowboy – Ruination (Review und Kritik)

Job For A Cowboy - Ruination
Job For A Cowboy - Ruination
Machen wir einen Abstecher in die Diskographie der Burschen aus Arizona.
Zuerst hätten wir die durchaus gelungene EP, „Doom“ welche 2005 erschien. Zwei Jahre später hauen Job For A Cowboy ihr erstes richtiges Album raus. Der Erfolg blieb nicht aus, denn „Genesis“ klettert in den US-Album Charts unter der Rubrik „Top Independent Albums“ direkt auf Platz zwei.
In Europa steht nun seit gut 2 Monaten ihr neues Album „Ruination“ in den Läden, aber steckt in dem Album auch wirklich so viel Zerstörung wie der Titel uns sagen will, oder haben wir dann doch zu viel erwartet?

Seit ihrer EP sind Job For A Cowboy dafür bekannt, dass Sänger Johnny Davy die wohl am besten klingenden Pig Squeals hinlegt. Wer sich eben diese wieder erhofft hat, den muss ich an dieser Stelle leider enttäuschen: Die lieblichen Töne von sterbenden Schweinen sind auf der neuesten Scheibe so gut wie gar nicht mehr vertreten. Man sollte meinen, dass das Album gelungen ist, denn die Jungs haben von Dezember 2008 bis Mai 2009 daran gewerkelt. Die Arbeit hat sich definitiv gelohnt, denn abgrundtief schlecht ist „Ruination“ ganz sicher nicht.

Anfangen tut das Album mit dem Opener „Unfurling A Darkened Gospel“ gewohnt gut.
Knüppelnde Drums, wie sie bei den Kuh-Buben nunmal üblich sind und das bekannte unglaublich tiefe und druckvolle Gegrunze verzaubern eure Ohren. Allerdings bleiben die Vocals nicht auf dieser Ebene, denn später im Song hört ihr ebenso sehr hohe Screams. Teilweise sind im Hintergrund wahnsinnig schnelle Gitarrenriffs zu hören, die alles andere als anspruchslos klingen.

Die Cowboys in voller Besetzung
Die Cowboys in voller Besetzung
Hört man die CD nebenbei und nicht aufmerksam, so bemerkt man leider nicht, dass bereits der zweite Metal-Minnegesang „Summon The Hounds“ aus den Boxen ertönt. Eben Erwähntes liegt wohl daran, dass beide Songs sich relativ ähnlich sind. Allerdings ist dies nicht nur bei den ersten beiden Stücken der Fall, sondern zieht sich über das ganze Album. Es fehlt entschieden an Abwechslung und Vielseitigkeit.

Constitutional Masturbation“ ist ein Panzer. Besonders die Refrains bohren sich langsam, schleppend und schwer in das Ohr des Hörers. Gerade durch diese beschriebenen Eigenschaften wirkt der ganze Song leicht bedrückend und in erster Linie aber nicht so hektisch wie die anderen Tracks auf „Ruination“.

Ist „Lords Of Chaos“ eine neue Moshpit-Hymne?
Nein, ich muss enttäuschen, die ist der Song bei weitem nicht. Was so vielversprechend anfängt klingt nur wenige Sekunden später im Großen und Ganzen nicht wesentlich anders als die vorherigen Songs. Der Lichtblick hat sich also direkt wieder verdunkelt. Schlecht ist Track Nummer 7 nicht, aber er haut einen auch nicht vom Hocker. Schöne Blast Beats und fette Riffs alleine reichen nunmal nicht für einen richtigen Kracher aus. Allerdings muss ich sagen, dass die Lyrics gut gelungen sind.
Im Gesamnten geht es um die Kritik an korrupten Politikern, definitiv ein guter Text, hätte man den dann auch noch in einen knallenden, und brutal klingenden Song verpackt, wäre das Ganze vielleicht auch noch aussagekrätig geworden.

Ich könnte natürlich zu diversen anderen Songs noch einiges schreiben, aber letzten Endes würde ich mich doch wohl nur weiderholen, da „Ruination“, wie bereits mehrmals erwähnt, einfach zu eingängig klingt.

MoshquitobildFazit:
Zwar zeigen Job For A Cowboy auf „Ruination“ wiedermal, dass sie einen eigenen Stil haben, dennoch kommen sie, genau wie beim letzten Album, immernoch nicht an die EP „Doom“ an. Es fehlt an Abwechslung, an krachenden Vocals, Drums und Guitars. Es ist das gewisse Etwas, was 2005 sehr ausgeprägt war, was ich jetzt sehr vermisse. Der Albentitel hat bis auf 1 bis 2 Tracks rein gar nichts mit dem zu tun, was der Hörer auf der Platte geboten bekommt. Kaufen sollten es sich wohl vorallem diejenigen, die die EP nie gehört haben, denn wer das tat wird von dem neuen Album nicht allzu begeistert sein. Schade eigentlich, denn das Potenzial haben alle 5 Mitglieder des Cowboy Clubs allemal, nur mit dem Songwriting scheint es nicht ganz zu klappen.

Trackliste:

  1. Unfurling A Darkened Gospel
  2. Summon The Hounds
  3. Constitutional Masturbation
  4. Regurgitated Disinformation
  5. March to Global Enslavement
  6. Butchering the Enlightened
  7. Lords of Chaos
  8. Psychological Immorality
  9. To Detonate and Exterminate
  10. Ruination

Anspieltipps:
Psychological Immorality, Constitutional Masturbation

( 7 / 10 )
( 7 / 10 )
Erscheinungsdatum:
03.07.2009

Job For A Cowboy Homepage

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