JudgeHydrogen - Cult of Blood

JudgeHydrogen – Cult of Blood (Review und Kritik)

JudgeHydrogen - Cult of Blood
JudgeHydrogen - Cult of Blood

Düsteren Ambient gibt es reichlich. Aber wirklich verstörende Klangkunst die in menschlichen Abgründen stochert und apathisch, wirr und unkonventionell aus den Boxen siecht darf man schon zu den Perlen des Genres zählen.

Und so hämmern und sägen JudgeHydrogen (Wisconsin USA) mal mit Gitarrenunterstützung, mal ganz minimalistisch ihren Ambient/Gothic treibend voran.



Die Sirenen rufen den ersten Track „Cult of Blood“ zu sich. Ein kaltes Gemisch aus monotoner Keyboarduntermalung/Synthies, Gesang und Flüstern. Unterbrochen von Schreien und gelegentlichen Kreischgesang.

Nun wird der Strudel wilder und schneller und „The Road (This Night they walk)“ fühlt sich an wie Schläge ins Gesicht. Die wütende Stimme und die Gitarrenunterstützung arbeiten hier gut zusammen. Besonders ist, dass dieses Lied immer wirrer und schneller wird und dadurch unglaubliche Athmosphäre schafft die sich  am Ende gänzlich verstrickt.

Nach dem kurzen Zwischenstück „Prostrate“ folgt „Our Pursuit of Bliss“ welches sich gleicher Stilistik wie „The Road“ bedient, nur noch wirrer, wütender und kranker. Ein apathischer Klangmix der sichtlich aufs Gemüt schlägt.

Nach diesen recht wilden Ausbrüchen folgt das chorale „Our shining Plaque“ welches minimalistisch instrumentalisiert diesen ganz besonderen Flair aufbaut. so formlos das ganze auch wirkt. Durch gewisse Nuancen im Sound ergeben sich immer die roten Fäden die einen durch die Lieder leiten. Auch der Gesang fällt sehr ruhig und stark aus. Das Stück (sowie stellenweise die ganze CD) erinnert ein wenig an Nick Cave´s erstes Album „From her to Eternity“ .

„Silent Crypt“ hebt das Tempo wieder leicht, bleibt aber in der Cave angehauchten Athmosphäre und bildet das Ende der „Schonzeit“. Denn so ruhig „Precipe“ auch beginnt, so krank frisst sich das mit leichter Akustikgitarre untermalte Flüstern und die Klangwand ins Gemüt. Ein ausgesprochen stimmiges, wenn auch unkonventionelles Werk in dem das Einbetten einer Akustikgitarre im Hintergrund die richtige Wahl war. „Around you Throat“ und „Cruel but Just“ runden die Athmosphäre dann wieder ab durch Tempoanhebung und den Einsatz einer E-Gitarre.

Den sprichwörtlichen Rest gibt es dann mit dem knapp 15 minütigen Endstück „Of  Lepers and Prophets“ welches ein grosses Spektrum an Sounds und Stimmungen bereithält ehe es mit epischen Orgeltönen und Sprachsamples langsam ausläuft und uns behutsam in den Wahnsinn entlässt.


Johannes
Johannes

Fazit: JudgeHydrogen kreiert eine wahnsinnig dichte Atmosphäre voll wirrer Apathie und gelegentlicher Schönheit. Immer unkonventionell und eigensinnig bleibt dieses Album seinem Konzept treu und wird sicherlich nicht jedem gefallen.

Man sollte sich auch hierfür zeit nehmen und die Musik auf sich wirken lassen.





( 8,5 / 10 )
( 8,5 / 10 )

Links:

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Anspieltips:

The Road (This Night They Walk)
Of Lepers and Prophets
Silent Crypt



Tracklist:


  1. Cult of Blood
  2. The Road (This Night They Walk)
  3. Prostrate
  4. Our Pursuit of Bliss
  5. Our Shining Plaque
  6. Silent Crypt
  7. Precipice
  8. Around your Throat
  9. Cruel but Just
  10. Of Lepers and Prophets



About Kettenhund

Mir wurde hier erlaubt meine bescheidene Meinung über Musik zu äussern, dieses geniesse ich auch freudestrahlend und ich vollsten Zügen. Ich bin 22 Jahre jung und lebe im schönen Emsland in einem abgeschiedenen und weltfremden Dorf das ich hier nicht näher beschreiben muss.

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