K-Bereit – Distort Neural Unit (Review und Kritik)

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K-Bereit - Distort Neural Unit

Oldschool-EBM-Fans sollte der Name Dominique Lallement kein Unbekannter mehr sein: Mit dem Front 242-Nebenproject Cobalt 90, das er zusammen mit Jean-Luc De Meyer betrieb, und mit seiner eigenen Band Kriegbereit hat er sich bereits einen kleinen Ruf erarbeitet. Teilweise schrieb er auch Soundtracks für Computerspiele – Die Musik von „Command & Conquer – Alarmstufe Rot“ ist von ihm. Nun meldet er sich mit seinem neuen Projekt K-Bereit (Nein, er hat seinen alten Namen nicht nochmal neu verwurstet, ich schwöre!) zusammen mit Fred Sebastien wieder in der EBM-Szene zurück und legt das Debütwerk der Band „Distort Neural Unit“ vor, das, noch größere Überraschung, den Sound von Cobalt 90 mit Kriegbereit verbindet. Heraus kommt natürlich überraschungsarmer, aber solider EBM.

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K-Bereit

Abgesehen von der besseren Produktion könnte das Album so direkt aus den 80ern herübergewarpt worden sein. Das kann man lieben oder hassen – Oldschool-EBM meldet sich schließlich derzeit gewaltig zurück – Aber die Zeigruppe wird es auf jeden Fall mögen. Nicht zuletzt durch das Namedropping von Signal Aout 42 oder Autodafeh. Qualitativ bewegen sich K-Bereit aber relativ weit oben im Wust der derzeit aufkommenden EBM-Bands. Nicht zuletzt durch gezielte Zielgruppenlenkung – In Richtung Tanzfläche. Böllernde Beats, ein grölender Sänger, Analogsounds und 4/4-Takt im Bereich von 140 BPM waren schließlich immer ein Garant für rhythmische Reaktionen seitens des Publikums.

Und von diesen Tanzsongs gibt es so einige: „None“, „4LIF3“, „Whatever May Come“, Liar“, „Virus K“, … Im Prinzip könnte ich alle Songs der Tracklist hier aufzählen, aber den Stress tu ich mir nicht an. Lieber reagiere ich rhtyhmisch auf böllernde Beats, einen grölenden Sänger, Analogsouds und einen 4/4-Takt im Bereich von 140 BPM. Denn das Album ist, das haben Wiederaufbereitungsprojekte wie K-Bereit seltener, richtig, richtig gut. Trotz einem etwas zu starken Sicherheitsdenken beweisen K-Bereit, dass sie ihre Kunst souveränst beherrschen. Und das ist es doch eigentlich, was zählt, oder nicht?

Fenriz
Fenriz

Fazit: Das Alte kommt immer wieder, das habe ich bereits in mehreren Reviews gesagt. Neben der New Wave of Post Punk wird auch Oldschool-EBM wieder modern – Eine wunderschöne Entwicklung, wie ich finde. K-Bereit fügen sich fast nahtlos in die EBM-Reige ein und veröffentlichen mit „Distort Neural Unit“ ein gutes Album, das an die alten Idole erinnert, zwar nicht viele sonderlich eigene Akzente setzt, aber dennoch zu gefallen weiß. Für nen Clubabend sicher wie gemacht, dennoch ist das EBM-Highlight des Jahres wohl immer noch das Tyske-Ludder-Album. Trotz aller Klasse werde ich Dominiques Aufforderung, mein Strap-On zu benutzen, nicht nachkommen („Use Your Strap-On“). Das habe ich nicht nötig. Mein E-Penis reicht mir. Denn der sprengt deine Ladezeiten.

Tracklist:

  1. None
  2. 4LIF3
  3. Whatever May Come
  4. Liar
  5. Virus K
  6. If Only…
  7. War
  8. Use Your Strap On!
  9. Mutilation
  10. In/Visible
  11. Race Against Time
  12. Like A Bullet From A Gun
  13. H5N1 (By Psychosomatik)
  14. Ground Zero (By Psychosomatik)
  15. My Kiss (By Under All)
  16. Whip Me (By Under All)

VÖ: 12.06.2009

www.k-bereit.com
www.myspace.com/kbereit

8/10
8 / 10

Anspieltipps:

– Im Prinzip Alle… Tanzalarm!

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