Kittie – In The Black (Review und Kritik)

Kittie - In The Black
Kittie ist wohl eine der wenigen Girlbands im Metal-Bereich, die wirklich von sich sagen können, dass sie es geschafft haben international etwas zu erreichen. Wir erinnern uns an Songs wie Brackish, Into The Darkness oder Spit – Songs, die knallen. Die Kanadierinnen sind auch für ihre offenen Texte bekannt, die sehr häufig gegen Pädophilie oder Politiker wettern. Aufgrund solcher Inhalte wurden einige Songs im amerikanischen Radio verboten. Kurz gesagt: Die Mädels von Kittie haben es faustig hinter den Ohren und das hört man auch.

Aber was wäre eine Girlband ohne Zickenkrieg? Richtig, gibt es nicht. Genau deswegen änderten Kittie nahezu durchgehend ihr Line Up. So sind von den Gründungsmitgliedern auch nurnoch zwei in der aktuellen Besetzung:
Morgan Lee Lander (Gesang und Gitarre), und ihre Schwester Mercedes, die seit der Gründung im Jahr 1996 an den Drums sitzt. Bis 2007 sind vier Studio Alben erschienen, und nun zwei Jahre nach dem Release von „Funeral For Yesterday“ steht die neueste Produktion „In The Black“ in den CD-Regalen vieler Fans.
Wie steht es nach dieser Zeit um die musikalische Weiterentwicklung der Band? Bekommt der Hörer den typischen Kittie-Sound um die Ohren geknallt, oder erwartet ihn dieses Mal etwas völlig neues?

Kittie in der momentanen Besetzung
CD rein, Play-Taste drücken, hören! Und das was wir hören klingt vielversprechend: „Kingdom Come
nennt sich das eineinhalb minütige, ruhige Instrumentalintro, in dem lediglich beide Gitarren zum Einsatz kommen. Ruhig und entspannend bleibt es aber wie zu erwarten nicht lange, denn Kittie sind keine Kuschelrock-Band, sondern eine eingefleischte Nu-Metal-Kapelle, die es in sich hat. Den Titel „My Plague“ kommt uns zwarbekannt vor, jedoch hat Kitties Version rein gar nichts mit Slipknots gleichnamigen Song zu tun. Nach einem Gitarrenintro beginnt direkt das Gebrülle, was wir von Morgan gewohnt sind. Druckvolle, voluminöse Screams bis Growls verzaubern des Metallers Ohr. Besonders gut gefallen hierbei die Double-Vocals. So wirkt das ganze noch ein wenig eindringlicher. Bei etwa zwei Drittel des Songs erwartet den Hörer ein Solo, allerdings wäre selbiges wohl ohne den hintergrundfüllenden Klargesang ziemlich unspektakulär und langweilig. Dennoch liefert „In The Black“ einen guten ersten Eindruck. Hoffen wir, dass es so weiter geht.

Zum Anlass eines neuen Albums darf natürlich auch ein schicker Videoclip nicht fehlen. Den liefern die Mädels allen Gierigen zu dem Song „Cut Throat„. Der Track an sich gehört definitiv zu den besten dieses Albums, überzeugen tut er mich trotzdem nicht. Die Guitarriffs passen gut zu den Vocals, die hier sowohl Clean als auch in Form von Rumgekeife vorhanden sind. Es ist eine klare Stuktur zu erkennen, allerdings nicht nur in diesem, sondern auch in so ziemlich jedem anderen Stück auf „In the Black“. Der Clip zu Track 3 ist leider ziemlich langweilig. Zwar lassen die Lander-Schwestern und ihre Kolleginnen es ordentlich krachen, jedoch passiert im Video nichts anderes als, dass man ihr Rumgepose zu sehen bekommt.

Die vier Mädels
Kommen wir zum kürzesten Liedchen namens „Die My Darling„. Gut anfangen tut er allemal und das ändert sich auch nicht mehr. Das einzige, was es zu bemängeln gibt ist die zu häufige Wiederholung des Refrains, die das Ganze beinahe langweilig werden lässt.

Sorrow I Know“ ist ein Song, der sehr auf den Gesang fixiert ist. Besonders in den Refrains sind ale Instrumente definitiv nichts anderes als Mittel zur Hintergrundfüllung, so gibt es keine herausstechenden Riffs oder Drum-Parts. Was in der Beschreibung vielleicht langweilig klingen mag, hört sich aber tatsächlich richtig gut an. Das amerikanische Quartett spielt perfekt zusammen, und gerade durch die eindringlichen Melodien wird eine gewisse Atmosphäre erschaffen. Dass Tara McLeod, die seit 2006 für fette Riffs bei Kittie sorgt, den Platz als Lead-Gitarristin definitiv verdient hat stellt sie in „Forgive and Forget“ unter Beweis. Zwei richtig gut und vorallem schnelle Soli erwarten uns, derartig ausgereifte Sounds gab es bei Kittie vorher nicht.

Track Nummer 10 fängt zwar wirklich vielversprechend an, jedoch enttäuscht er mit den Refrains. „Whiskey Love Song“ heißt das Ganze. Zuerst wird durch die Rhythmik der Klampfen Spannung aufgebaut und man denkt sich „Gleich kracht es“, jedoch bestätigt sich diese Hoffnung keines Falls und die Refrains kommen wirklich lahm daher und überzeugen keinesfalls.

MoshquitobildFazit:
Man muss sagen, dass die Band sich definitiv in eine gute Richtung entwickelt hat. Nie klangen Kittie technisch so ausgereift wie auf „In The Black“. Vergleicht man nun diese Platte mit der ersten namens „Spit“, so merkt man, dass sich im Laufe der neun Jahre definitiv was getan hat. Im Jahr 2000 klangen Kittie sehr rabiat, während sie inzwischen mehr Melodik in ihre Songs einfließen lassen, zwar knallt es nicht mehr so extrem wie auf den vorherigen Platten, jedoch war es wohl diese Gewisse Struktur, die der Band noch gefehlt hatte. „In The Black“ ist kein schlechtes Album, aber auch kein herrausragendes Meisterwerk. Allzu oft wird man diese 12 Tracks wohl nicht aus meiner Anlage hören.

Trackliste:

  1. Kingdom Come
  2. My Plague
  3. Cut Throat
  4. Die My Darling
  5. Sorrow I Know
  6. Forgive And Forget
  7. Now Or Never
  8. Falling Down
  9. Sleepwalking
  10. Whiskey Love Song
  11. Ready Aim Riot
  12. The Truth
( 6,5 / 10 )
( 6,5 / 10 )
Anspieltipps:
Es gibt keinen Song, der extrem heraussticht, deswegen empfehle ich, wenn dann das Album durch zu hören.

Erscheinungstermin:
15. September 2009

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