KITTIE - I've Failed You

Kittie – I’ve Failed You (Review und Kritik)

KITTIE - I've Failed You

„Männer dürfen alles. Frauen dürfen Plattencover und Videos zieren oder das Keyboard bedienen. Frauen die im Metal Erfolg haben wollen, haben nur die Wahl zwischen Gothic Metal und Gothic Metal.“ (Anja Müller-Lochner; Free-Gender.de). Ein Gegenbeispiel um diese These zu entkräften: KITTIE und ihr neues Album „I’ve Failed You“, das keineswegs dem Genre des Gothic Metal angehört, sondern stattdessen als wegweisender Vertreter des weiblichen Nu Metal Genres gesehen werden kann.

Schon der erste Track überzeugt mit einem super Anfang und einem guten Ende. Hinter „I’ve Failed You“ steht genügend Druck um die CD zu eröffnen, was sicherlich auch dafür spricht, dass der Track sich für Live-Performances und damit zusammenhängenden Ausschweifungen eignen wird. Besonders sind hier die einfach grandiosen Vocals zu loben, wodurch der Track dem Anspruch an einen Albumtitelgebenden Song gerecht wird.
„We Are The Lamb“ erinnert mich nun sehr an Arch Enemy zu Zeiten von „Rise Of The Tyrant“. Vor allem die Drums und die

Morgan Lander

starke Präsenz der Gitarre stechen hervor und begeistern. Auch verfügt der Track über ein kleines Intermezzo, ein kurze Ruhepause gegen Mitte.
Dass Kittie dem Pfad des Nu Metal folgen zeigt sich besonders in „Whisper of Death“, das sich vor allem durch melodische Gesangsparts auszeichnet. Allerdings ist der Gesang hier etwas gewöhnungsbedürftig, doch dieses Minus wird durch die Stärke von Gitarre und Bass wieder aufgewogen.
„What Have I Done“ bietet nun einen komplexeren Aufbau, der sich vor allem im instrumentalen Teil niederschlägt und den Guitars eine Sonderrolle zuschreibt. Allgemein ist der Track von einer langsamen, walzenden Geschwindigkeit, dies ändert sich jedoch im zweiten Drittel durch die jaulenden Gitarren und das stampfende Schlagszeug.
Mit mittelalterlich anmutenden Klängen punktet nun „Empires (Part 1)“. Der Track klingt sehr balladenhaft, bereitet jedoch am Ende durch eine Klimaxstruktur im Tempo auf „Empires (Part 2)“ vor. Dieser Track ist sehr schnell, die gegrowlten Vocals einfach nur wahnsinnig gut und der melodiöse Gesang ist hier auch deutlich besser, erinnert in der Klangfarbe ein wenig an Anette Olzon. Allgemein halte ich die beiden Parts von „Empires“ für gut konzipiert, da der Aufbau in Tempo eine Steigerung erfährt und somit Spannung erzeugt, während der zweite Part gegen Ende mit einem Decrescendo wieder ausklingt und somit eine Rahmenbildung zum ersten Part erzeugt wird.
Nach dem sanften Ausklingen des letzten Tracks weckt der Anfang von „Come Undone“ den Zuhörer wieder auf und reißt ihn aus dem inzwischen wohl tranceartigen Zustand. Hinter dem Track steht ordentlich Dampf und viel Abwechslung, vor allem zwischen den Gesangsparts, wobei das Growlen von den Drums unterstützt wird, während bei dem Parts des melodiösen Gesangs sowohl Tempo als auch die Aggression, die von der Instrumentalbegleitung suggeriert wird, gezügelt.
„Already Dead“ setzt sich vor allem durch den Part der Gitarren von den anderen Tracks ab, aber auch sonst klingt der Track anders als die vorhergehenden, klingt düsterer und irgendwie ein wenig nach Apokalypse.
„Never Come Home“ fällt zunächst durch einen Kontrast zwischen Instrumentalpart und Gesang auf, der jedoch durch stetige Annäherung überwunden wird. Doch diese Entwicklung bleibt nicht erhalten, denn die zunächst balladenhaften Klänge entwickeln sich stetig weiter bis hin zu epische Klängen mit dem Eindruck eines Hintergrundchores.
Der Track „Ugly“ wird nun vor allem von den Drums vorangetrieben. Das Growling ist erneut nur zu loben und auch der Chorus geht gut ins Ohr. Was hier jedoch zum ersten Mal sehr stark auffällt ist der Einfluss von Slipknot auf die Musik von Kittie.
Wieder etwas balladenhafter ist „Time Never Heals“. Die Geschwindigkeit ist schleppend, aber dennoch gestaltet sich der Track als ein guter Ausklang für die CD.

Fazit:

Nachtfalter

Im Gesamteindruck ist „I’ve Failed You“ gut gelungen. Das Album bringt einige starke Tracks wie „I’ve Failed You“ und „We Are The Lamb“ mit sich. Andererseits gibt es auch Tracks wie „Time Never Heals“, was dabei stört ist, dass er sanft ausklingt und so das Ende der CD deutlich markiert und damit ein definites Ende der CD übermittelt, man nicht unbedingt gewillt ist das Album noch einmal zu hören. Aber das ist nur ein kleines Manko, denn wodurch das Album tatsächlich überzeugt ist die wirklich grandiosen Growls, die „phäten“ Drums, die geilen Gitarrenriffs und die oftmals starke Präsenz des Bass. Fans sollten sich „Ive Failed You“ auf jeden Fall kaufen, auch wenn es nicht ganz so hart klingt wie der Vorgänger „In The Black“ und auch für Kittie-Neuzugänge eignet sich das Album hervorragend, denn es macht Lust auf mehr. Lust auf mehr weiblichen Nu Metal.

Tracklist:

  1. I’ve Failed You
  2. We Are The Lamb
  3. Whisper of Death
  4. What Have I Done
  5. Empires (Part 1)
  6. Empires (Part 2)
  7. Come Undone
  8. Already Dead
  9. Never Come Home
  10. Ugly
  11. Time Never Heals
9/10

Veröffentlichung: 2.09.2011

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