Kivimetsän Druidi – Shadowheart (Review und Kritik)
Das ist es also, das mit Hoffnung erwartete Debüt des finnischen Sextetts, welches kürzlich einen weltweiten Vertrag bei Century Media unterschreiben durfte. Bekannt geworden ist diese junge aufstrebende Band ja bereits im Vorjahr als Supportact der Folk-Metal-Größen Korpiklaani. Bei so einer Werbung kann man ja nur hoffen das auch das Album hält was die Live-Shows bereits versprechen.
Den Einstieg in dieses Folk Metal Epos lässt ein schön ruhiges und episch klingendes Intro mit dem Titel „Northwind – prelude“ einläuten, bevor es dann direkt zum schnellen Opener „Blacksmith“ übergeht. Besonders musikalisch weiß dieser Song zu fesseln. Trotz durchaus vorhandener Härte dank Double-Bass und hartem Gitarrensound geht es hier sehr melodisch zu. Gesanglich wechselt man zwischen harschen männlichen Vocals und der sanften Stimme von Frontfrau Leeni-Maria, die stellenweise durchaus an Bands wie Nightwish erinnert.
Der ruhige Übergang zu „Jaeaessae Varttunut“ schafft dann eine kurze Verschnaufpause, bevor die Haare wieder kreisen gelassen werden können. Ganz im Stil das Vorgängers wird hier erneut sehr schnell und brutal vorgegangen. Erneut sticht der extreme Kontrast zwischen der Death-Metal Stimme Antti „Rinksa“ Rinkinens und dem wunderbar melodiösen Klargesang der Frontfrau heraus. Schon hier wird klar das die Finnen eins auf jeden Fall können – Melodien schreiben.
„Halls of Shadowheart“ macht da keinen Unterschied. Das Rezept aus brutalem Death-Metal Sound gepaart mit einer melodiösen Frauenstimme geht auch hier voll auf. Einziger Minuspunkt wäre das dieses System dem Hörer langsam etwas ermüden könnte. Ein wenig Abwechslung täte der CD nun nach dem dritten Lied recht gut.
Offensichtlich dachte sich die Band dies auch und so beginnt „Pedon loitsu“ mit einem Drum-Solo und ist auch ansonsten im Midtempo gehalten. Der bisher am stärksten wirkende Song entwickelt sich nach und nach zu einer wahren Folk-Metal-Hymne. Ein toller Song, der leider zum Ende hin in das alte Schema verfällt aber dennoch zu fesseln weiß und Spass macht.
„Burden“ klingt da weniger Kompromisslos und setzt direkt auf Double-Bass Attacken und hartem Sound. Gesanglich ändert sich leider auch hier nichts. Rinksa keift und Leeni-Maria singt wie gehabt. Lediglich die Gitarrenarbeit kann bei diesem Stück vollends überzeugen und tröstet über die fehlende Abwechslung hinweg, die sich leider auch bei „The Tyrant“ nicht wirklich einstellen will. Auch wenn dieser Song wenigstens wieder etwas ruhiger ist will sich keine rechte Verschnaufpause einsetzen. Der weibliche Gesang klingt leider gerade bei diesem Stück extrem fehl am Platze. Herausragende Keyboard Klänge tun dabei ihr übriges das man geneigt ist ein Lied weiter zu schalten und zu „Verivala“ überzugehen.
Dieses Stück kann nun extrem überraschen, denn nicht nur Sängerin Leeni-Maria singt hier clean, auch Rinksa verfällt zunächst in einen chorartigen Klargesang und keift zu beginn lediglich stellenweise einzelne Satzfetzen bevor es dann zurück zum alten Songaufbau der Band geht. Definitiv ein Herausragendes Stück des Albums.
„Korpin Laulu“ wird erneut von relativ guten Drums eingeläutet, bevor ein Lied getreu dem Rezept „harter Sound + weiche Frauenstimme + harschem Gekeife“ ansteht. Mit einer wirklichen Neuerung hatte beim vorletzten Song der CD wohl auch niemand mehr gerechnet. Und so wundert es doch das der Ausklag „Mustan Valtikan Aika“ sich zumindest ein wenig vom bereits gehörtem abhebt. Die Frontfrau singt hier um einiges schneller und zumindest das Intro des Songs klingt zum ersten mal seit Beginn der CD wieder schön episch und repräsentiert das was die Band darstellen möchte. Ein gelungener Schluss einer nicht ganz lückenlosen CD, der zum ersten mal sogar mit einem Gitarrensolo aufweist.
Fazit: Wem Sound im Sinn von Nightwish zu Soft ist oder wer auf ein gehöriges Stück Folklore abfährt kann bei dieser CD getrost zugreifen und wird nicht enttäuscht werden. Wer jedoch wie ich nicht gerade Fan von Übermäßig vielen weiblichen Vocals ist sollte evtl. davon absehen sich diese CD zu kaufen bzw. im Vorfeld einmal rein gehört haben. Schlecht ist definitiv nicht was einem hier geboten wird, jedoch wird das stets gleiche Konzept der Songs auf die Dauer hin sehr langweilig und gerade die weibliche Stimme fängt an nervig zu werden, weil dieses balladeske schlichtweg nicht zum restlichen Song-Aufbau passt. Musik dieser Art hat man zwar schon von Größen wie Battlelore wesentlich besser hören dürfen. Jedoch ist dies für ein Debüt schon recht vielversprechend.
Tracklist von Shadowheart
Northwind – Prelude
Blacksmith
Jaeaessae Varttunut
Halls of Shadowheart
Pedon Loitsu
Burden
The Tyrant
Verivala
Korpin Laulu
Mustan Valtikan Aika
Anspieltips:
> Blacksmith
> Pedon Loitsu
Veröffentlichungstermin:
20.10.2008
www.myspace.com/kivimetsandruidi