Wenn sich zwei Herren mit den Namen Gregorius Grim Knockelkatt und Skrangelfant zusammen setzen um Musik zu machen, erwartet man schon allein aufgrund der Künstlernamen ein besonderes Werk. Vielleicht ahnen es einige schon anhand des Covers oder gar des Künstlernamens des Sängers, hier wird Black Metal gespielt. Doch was macht eine Band aus Norwegen die Black Metal spielt besonders? Wir werden es herausfinden..
Gegründet wurde Kraaker schon 2006 nach einem gemeinsamen Konzertbesuch. Knockelkatt und Skrangelfant beschlossen gemeinsam Musik zumachen, Black Metal um genau zu sein. Ohne große Vorerfahrung stürzte man sich in die Arbeit und komponierte einige Songs, die man auf Myspace zum besten gab. Das italienische Label Final Earthbeat Productions wurde auf die Jungs aufmerksam und schon war das Debut im Kasten. Der Name hat im übrigen nichts mit der Kraaker-Bewegung zu tun, sondern entstammt aus der Frage, wie sich die Band am besten selbst beschreiben könnte („“We’re roaming musicians, like flying sparrows, like grim crows.”). Wie man dem Zitat schon entnehmen kann, steht Kraaker für Krähen.
Kraaker verzichten auf das mittlerweile fast gängige Intro um die Scheibe einzuleiten und gönnen dem Hörer nur wenige Sekunden ruhigere Klänge bevor es zur Sache geht. Das heißt in unserem Fall Midtempo Riffs mit gutem, alten Black Metal Gekeife. Wenngleich das Hauptriff auch ein wenig an Phantom Of The Opera zu erinnern vermag, ist I Sommerens Sol Er De Brendt ein durchaus solider Einstieg, der repräsentativ für das Album stehen kann. Der Aufbau des Stücks ist im Großen und Ganzen wie alles auf der Scheibe: Solide, aber nichts außergewöhnliches. Die größte Überraschung im Verlaufe eines Liedes der Scheibe findet sich wohl am Ende, das fast durchgängig recht abrupt beendet wird.
Beim Durchlaufen der Scheibe macht sich die fehlende Erfahrung des Duos bemerkbar, mangelt es an genereller Abwechslung und der angesprochenen Prise Wiedererkennungswert in Form von etwas wirklich außergewöhnlichem. Der Sound an sich ist, trotz der etwas schwachen Drums des Toningenieurs, recht klar produziert und lässt kaum Wünsche über. Vor allem der gut hörbare Bass bringt Pluspunkte im Soundkonto! Dieser Pluspunkt wird aber wohl durch einen der größten Minuspunkte der Scheibe negiert: Die Spieldauer ist mit 32:26 auf sieben Stücken verteilt doch sehr kurz gekommen. Zwei bis drei Tracks mehr hätten die Spielzeit wohl in angenehmere Gefilde getragen!
Fazit:
Mit ihrem Debut machen Kraaker sicherlich noch nicht alles richtig, aber auch nicht all zu viel falsch. Zu loben sind vor allem das gute Gitarren- und Bassspiel, zu tadeln die fehlende Abwechslung auf voller Länge und die Spieldauer. Kraaker haben gute Ansätze in ihrem Werk, die sie nicht vollends ausschöpfen und damit die Akzentsetzung im Album verpassen. Richtige Höhepunkte gibt es auf dem Album nicht, aber auch keine Ausfälle. Was die Band dennoch besonders macht? Trotz des norwegischen Stils gibt es keine wirklichen Déjà-vu Momente auf der Scheibe, was eine gewisse Frische bringt und die Riffs bringen durchaus gewagte Melodievorstöße zu Tage. Zumindest der Myspaceseite der Band sollte man mal einen Besuch abstatten.
Tracklist:
- I Sommerens Sol Er De Brendt
- Fra Absinthe Farer
- Frysende Snute
- Sirkus Av Hex
- Aerlighet Og Rettferd
- Geitespill
- Sotet Sorg
Spieldauer:
32:26
Wertung:
Anspieltipps:
Geitespill, Fra Absinthe Farer
Veröffentlichung:
31.05.2010