Die in Weißrussland geborene Olga Telnow alias „Leandra“ blickt schon auf eine abwechslungsreiche Karriere zurück und hat mit mit Acts wie Jesus on Extasy, Apoptygma Berzerk und Diary of Dreams zusammengearbeitet. Letztendlich ist sie zu dem Entschluss gekommen, dass sie sich zwar bei Apoptygma Berzerk außerordentlich wohl gefühlt hat und ihren ehemaligen Bandkollegen Stephan Groth hier für ein gelungenes Duett gewinnen konnte. Da sie sich jedoch nur in absoluter künstlerischer Selbstbestimmung richtig ausleben kann, können wir uns jetzt auf das zweite Soloalbum der Künstlerin freuen.
Es trägt den schönen Titel „Isomorphine“ und dreht sich textlich sehr stark um Themen wie Depression, Selbstfindung und Liebe. Wie in der Pressemeldung zum neuen Album bereits angekündigt, verarbeitet Leandra in diesem Album persönliche Erfahrungen, Eindrücke und Probleme.
Musikalisch ist diese Scheibe eher ruhig gestaltet und erinnert stilistisch ein wenig an Björk, Ladytron, Tori Amos etc. Neben sanften Balladen (z. B. „The Narcisst Song“, „Devergent Mirrors of Decay“, bei denen, neben Leandras eindringlicher Stimme, das Klavier im Vordergrund steht, gibt es auch ein paar gediegene tanzbare Nummern wie „Wake Up Call“, „Calling“ oder „Matter Of Time“ und dann auch mal ausgefallenere, etwas verrückte Tracks wie „Revenge“. Von dem etwas düster-brachial anmutenden Duett mit Dorian Devereaux (Jesus On Extasy) „Over It“ einmal abgesehen, ist das Album recht poppig und weist viele fröhliche Melodieläufe in Dur auf – eigentlich untypisch für „Schwarze Musik“, aber im Elektro-Genre doch hin und wieder anzutreffen. Trotz einer unverkennbaren Eigenständigkeit sind die Einflüsse früherer Projekte noch zu spüren. Wer harten Elektro oder düsteren Gothic sucht, sollte von diesem Album lieber die Finger lassen. Das hier ist in erster Linie seichter Synthie-Pop!
Leider gibt es noch keine Videos zu dem neuen Album, aber ein Pre-Listening ist hier möglich:
http://www.musicline.de/de/player_flash/888430026223/0/0/50/product
Das Artwork des Booklets erscheint wie ein Spiel mit extremen Kontrasten. Verschiedene Aufnahmen eines heruntergekommenen, großen Gebäudes und ab und zu eine glamourös in Szene gesetzte Leandra, mal im pinken Abendkleid, mal mit violetter Spitzenbluse und Nietenarmbändern – diese Frau passt wirklich in keiner Schublade!
Anspieltipps: Over It, Revenge, Divergent Mirrors Of Decay, Calling
Trackliste:
- The Narcissist Song
- Grace
- Wake Up Call – LeStrange’s Handmade Mix
- Matter Of Time
- Undecided
- Calling
- I Know
- I’m Over It
- Revenge
- Wake Up Call
- If You Follow
- Please
- Divergent Mirrors Of Decay
- Calling – DRP Remix