Let the Hammer fall- Im Pit bei Lancer, Gloryhammer und Hammerfall

Die Temperaturen fallen merklich immer weiter. Da ist es gut, wenn sich ein wärmendes Power-Metal Paket in der Heimatstadt ankündigt. Mit Lancer und Gloryhammer als Support kann eigentlich nie was schiefgehen. Lancer werden derzeit als Band der Stunde gehandelt, nachdem ihr aktuelles Album für ordentlich Aufsehen gesorgt hat und Gloryhammer sind seit jeher als Stimmungsgaranten bekannt. Über die legendären Schweden von Hammerfall muss man kein weiteres Wort verlieren. Das aktuelle Album „Built to last“ versöhnte Fans der ersten Stunde und auch die neue Genration von Metal-Jünger liebt diese CD.
Etwas verhalten fällt die Reaktion des Publikums aus, als Lancer die Bühne betreten. Mit „Dead Raising Towers“ beginnt die kraftvolle Show der Band. Nach kurzer Zeit springt auch der Funke zwischen Musiker und Fans über und es entwickelt sich eine kurzweilige Darbietung. „Purple Sky“ zieht dann auch den letzten Kritiker auf die Seite der Schweden. Höhepunkt dieses Gigs ist definitiv „Mastery“, der Titeltrack des aktuellen Albums. Mit der Hymne „Masters and Crowns“ findet der kurze Auftritt sein fulminantes Ende.
Mit „Gloryhammer“ steht eine Band auf dem Programm, die für ihre legendäre Live-Präsenz berühmt ist. Irgendwo zwischen Einhörnen und den Videospielwelten haben sich die sympathischen Briten eine treue Fan-Base erspielt. „Rise of the chaos wizard“ eröffnet den Gig schnell und melodiös. Die Temperaturen in der Konzerthalle steigen, als „Legend of the astral hammer“ mit einem Showkampf dargeboten wird. Die fast schon satirische Live-Show muss mensch immer mit einem Augenzwinkern betrachten. Hier wird der Fantasy-Metal passend auf den Arm genommen. Es folgen „Hail to Crail“ und „The Hollywood Hootsman“. Beide Tracks haben eine besondere Wirkung auf das Publikum, das mittlerweile die selbsternannten Space-Helden auf den Thron hieven. Mit „Universe of fire“, dem absoluten Fanliebling“, neigt sich die Show dem Ende entgegen, ehe die „Unicorn Invasion of Dundee“ die Apokalypse heraufbeschwört und den Schlusspunkt unter diesen Gig setzt.
Über Hammerfall wurde immer schon viel geschrieben. Unstrittig ist aber, dass diese Band in den 90er Jahren den Metal vor dem allgegenwärtigen Grunge gerettet hat. Mit dem Debüt-Album „Glory to the brave2 erschuf man vor 25 Jahren die Bibel eines jeden True-Metalers. Am heutigen Abend zollt man gleich zu Beginn dem Bandmaskottchen in Form von „Hector’s Hymn“ seinen Tribut. Eine Nummer, die man einfach lieben muss. Das Auditorium erwartet standesgemäß und ein stimmgewaltiger Chor erhebt sich, ehe mit „Riders of the storm“ gleich die nächste Hymne dargeboten wird. Kaum ein anderer Track hat eine solche Strahlkraft wie dieses Bekenntnis. Es folgen „Bring it!“ und „Blood Bound“. Beide Songs genießen in den Fankreisen eher einen gespaltenen Ruf, da sie aus einer Schaffensperiode der Band stammen, die sehr umstritten ist. Nichtsdestotrotz steigen die Temperaturen in der Halle deutlich an, ehe „Renegade“ auch wieder die Kritiker versöhnt. Selten live gespielt, zeigen die Herren hier die wahre Stärke des Metals. Eine eingängige Melodie, die mit ausreichend Härte versehen wurde. Mehr braucht der geneigten True-MetalerIn nicht. Kaum ist diese Nummer standesgemäß zelebriert, kündigt sich ein wahres Feuerwerk an. „Crimson Thunder “, „Last Man Standing “, „Let the Hammer Fall “in einem Rutsch. Diese drei Tracks stehen für die guten Eigenschaften im Metal. Spannungsbögen, in die mensch sich beim ersten hören verliebt. Härte, die zu Herzen geht und eine Melodie, die mensch sein Lebtag nicht mehr vergisst. Mittlerweile hat sich das Auditorium in eine wilde Party verwandelt, als der Titeltrack des aktuellen Albums „Built to Last“ seine Live-Premiere feiern darf. Etwas verhalten wird das neue Stück noch aufgenommen, aber niemand zweifelt daran, dass sich hier eine neue Hymne präsentiert, die in den kommenden Jahren zum festen Repertoire dieser Band gehört wird. Mit dem Gedenken an das legendäre Album „Glory to the brave“ wird der 25. Jahrestag der Veröffentlichung begangen. Ein Medley, das sämtliche Tracks dieser CD im Schnelldurchlauf präsentiert, bevor die Ballade und Titeltrack „Glory to the Brave“ den Fans präsentiert wird. Kein anderer Song ruft diese Reaktionen bei einem Metalpublikum hervor. Gänsehaut pur! Nach „Punisch and enslave“ verabschieden sich Hammerfall in die Zugabenpause. Nach einem kurzen Bühnenumbau wird mit „Hammer High“ und „Bushido“ nochmal Gas gegeben, ehe das unsterbliche „Hearts on Fire“ das Ende dieses denkwürdigen Konzertes besiegelt. Hammerfall sind auch nach 25 Jahren immer noch eine Macht in der Welt des Metals.

Tracklist:
Hector’s Hymn
Riders of the Storm
Bring it!
Blood Bound
Any Means Necessary
Renegade
Dethrone and Defy
Crimson Thunder
Last Man Standing
Let the Hammer Fall
Built to Last
Medley to the Brave
Glory to the Brave
Origins
Punish and Enslave
Encore:
Hammer High
Bushido
Hearts on Fire

Text: Fabian Bernhardt
Bilder: Lena Behlmer

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