Loney Kamel - Dust Devil

Lonely Kamel – Dust Devil (Review und Kritik)

Loney Kamel - Dust Devil

Blues, grooves and a bottle of booze!

Obwohl der Spruch auch von Bon Scott sein könnte, hängt er in diesem Fall mit einer jungen Gruppe aus Norwegen, die ordentlich Dampf unter’m Kessel hat.

Die Rede ist von Lonely Kamel. Die Osloer vermengen in ihrer Musik Stoner-Rock mit psychedelischem und Doom.

Ihr neuestes Album Dust Devil wurde über Napalm Records herausgebracht. Mal sehen, ob sich auch die Musik entsprechend weiterentwickelt hat.

Los geht’s mit „Grim Reefer“, und für einen Moment möchte man denken, man ist hier mitten im Wilden Westen gelandet.
Das Intro erzeugt selbst ohne Schlagzeug groovige Stimmung, die Gitarren klingen dreckiger und verrotzter denn je, auch der Gesang kommt noch ne ganze Ecke authentischer rüber.
Auch wenn die bärtigen Herren nicht ganz so alt sind, wie sie aussehen mögen: Ihre Hausaufgaben haben sie gemacht. Bei „Blues for the Dead“ sind ganz klar die Parallelen zum Black Sabbath-Riffing und den klassischen Ian Pace Shuffle Blues zu hören. Ein richtig guter Song, der Laune macht.

Aber die Band besteht ja nicht nur aus Gitarren. Mit dem Bass geht hier auch einiges, wie ein äußerst cooles Fundament legt der Viersaiter in „Rotten Seed“, wo das Schlagzeug ebenfalls durch Abwechslung zu überzeugen weiß. Jungs, eure Rhythmusgruppe steht!

Lonely Kamel können jedoch mehr als nur nach vorn zu rocken. Das stellen sie in „Seventh Son“ eindrucksvoll unter Beweis. Schon ab den ersten Tönen sieht man die Tumbleweeds vorüberziehen, und wer Filme wie Drive Angry gesehen hat, der weiß dass das der Soundtrack für den Bad Guy überhaupt ist! Zwar kommt die Band über knapp 7:45 Spielzeit nicht wirklich in Schwung, aber das ist wohl bei diesem eher Doom-orientierten Song auch nicht beabsichtigt. In diesem Schema geht es auch auf dem Rest der Platte weiter: Energiegeladener Bluesrock mit norwegischer Note und doomige Stücke wie „Ragnarörkr“.

Alle die mit uns Bluesrock spielen...

Fazit:

Ein für Stoner-Rock-Verhältnisse gutes Album, für Lonely Kamel eine ordentliche Steigerung. Die Band hat nichts von ihrem Schwung verloren, die Arrangements sind noch ausgefeilter, der Sound noch besser abgemischt. Hier standen eindeutig die tiefen Frequenzen im Vordergrund, der Gesang ist aber trotzdem wunderbar zu hören.

Ein bisschen viel Spielerei in den langen Songs kann man vielleicht ankreiden, ansonsten verdient „Dust Devil“ aber eine gute Bewertung.

Tracklist:

  1. Grim Reefer
  2. Evil Man
  3. Blues For The Dead
  4. Rotten Seed
  5. Seventh Son
  6. The Prophet
  7. Ragnarökr
  8. Roadtrip With Lucifer
  9. Hard To Please
  10. Whorehouse Groove

(7 von 10)

Veröffentlichungsdatum:

Bereits erschienen

Anspieltipps:

Blues for the Dead; Seventh Son

Links:

Myspace

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