Magenta – Art and Accidents (Review und Kritik)

Magenta - Cover
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Die norwegische Band Magenta gibt es seit 1995. Im Gothic-Rock Stil gehalten gab man das erste Debut zu tisch. Nach dem zweiten Album sollte es aber ruhiger um das Projekt werden. Nach sieben weiteren Jahren wechselte man den Stil beim dritten Studioalbum „Art and Accidents“ in Electro-Rock, gepaart mit Darkwave-Einflüssen. Ob es sich lohnt, dass neue Album von Vilde Lockert, Anders Odden (bekannt durch seine Mitarbeit bei Bands mit klingenden Namen wie Satyricon, Celtic Frost oder Apoptygma Berzerk) und Daniel Hill anzuschaffen lest ihr im nachfolgenden Review.

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Vilde Lockert, Daniel Hill und Anders Odden (vl.n.r.)

Sieht man sich die Entwicklung der Gothic-Musik in den letzten Jahren an, findet man einige Strömungen und vermeintliche Trends die durchaus kritikwürdig sind. Häufig werden seelenlose Alben produziert, die nur darauf abzielen der tanzwütigen Masse in so mancher „Gothic“-Disco das Geld aus der Tasche zu ziehen. Auf den ersten Blick scheint auch Magenta’s „Art and Accidents“ solch eine Produktion zu sein. So wurde je ein Lied von Gothminister und Jonas Groth „unterstützt“ (Ich weigere mich, plumpe Anglizismen wie „gefeatured“ in mein Sprachrepertoire einziehen zu lassen). Gerade Gothminister steht für mich nun nicht gerade für anspruchsvolle Unterhaltung und schreckt auf den ersten Blick auch erstmal ab. Ignoriert man aber erst einmal diese Zusammenarbeit, wird man schon beim Opener („Darkest Dream“) positiv überrascht. Für einen tanzbaren Electro-Rock Song geht er überraschend ins Ohr und offenbart mit dem ersten Hören überzeugende Ohrwurmqualitäten. Schnell erwischt man sich beim mitwippen und mitsummen. Häufig ist so ein Opener auch der einzige brauchbare Song. Doch bei diesem Album sieht es anders aus. Die meisten Songs wissen zu gefallen und gehen leicht ins Ohr. Songs wie „Unthouchable“ oder „In Your Arms“ sind wirklich gut komponiert und zeugen von Ideenreichtum. Gerade „In Your Arms“ schafft es, eine Atmosphäre zu schaffen, in der man sich als Hörer einfach wohl fühlt. Auch andere Songs, wie „The One“ oder „Massive Enigma“, sind durchaus zu empfehlen. Gegen Ende des Albums fällt die Qualität aber merklich ab und bewegt sich gerade mit „Fallen Angel“ oder „No One Is With Me“ höchstens im Mittelmaß. Zu guter letzt gibt es noch alternative Versionen von „Electric Fear“ und „Darkest Dream“, die um einiges clubtauglicher als die Originalsongs sind. Es findet sich auch die Originalversion von „To Die For“ – das tröstet über die vermurkste Zusammenarbeit mit Gothminister hinweg. Eine Wertschätzung muss an die Sängerin Vilde Lockert gerichtet werden. Ihre Stimme ist eine wahre Wohltat und unterscheidet sich von anderen künstlich wirkenden Sängerinnen des Genres. Ihre Stimme ist mal anmutig, mal betörend. Trotzdem ist sie glasklar und passt zur musikalischen Untermalung. Auf technische Spielereien, wie das beliebte Verzerren, wurde weitgehend verzichtet – und dies tut dem Album auch gut. Textlich gibt es natürlich kein großes Konzept und keinerlei Interpretationsmöglichkeiten. Das Album möchte auch keine Geschichte erzählen. Es möchte unterhalten, zum Tanzen und zum Mitsingen animieren. Und dies schafft das Album auch recht gut.


Fazit:

Wie schon im Text angedeutet, bin ich nicht der größte Fan der elektronischen Musik. Deswegen, und weil das Album gegen Ende sehr abnimmt, gibt es von mir auch nur 6 Punkte. Liebhaber der elektronischen Rockmusik können noch ein, zwei Punkte auf meine Wertung dazugeben und Euch sei dieses Album auch zu empfehlen. Alle anderen sollten vorher definitiv erst einmal Reinhören.


Trackliste:

1. Darkest Dream
2. Unthouchable
3. To Die For (w/ Gothminister)
4. Black Tomorrow
5. The One
6. Massive Enigma (w/ Jonas Groth)
7. In Your Arms
8. Fallen Angel
9. Wasted Heart
10. No One Is With Me
11. Electric Fear (Elec This Mix)
12. Darkest Dream (Elec This Mix)
13. To Die For (Original Version)


( 6 / 10 )
( 6 / 10 )


Anspieltipps:
Darkest Dream
Unthouchable
In Your Arms

Veröffentlichungsdatum:
27. März 2009


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