Martolea - Gâlmele Întunericului

Martolea – Gâlmele Întunericului (Review und Kritik)

Martolea - Gâlmele Întunericului
Martolea - Gâlmele Întunericului

Es ist immer schwierig metallische Musik mit folkloristischen Instrumenten zu verbinden und weder das eine noch das andere untergehen zu lassen. Wer das schafft, der erreicht dies aber in nahezu unglaublicher Perfektion. Und wer folkloristische Moment nahezu frei von lokalen Instrumenten erschaffen kann, wie es die genialen Ukrainer Drudkh seit jeher vollführen, der darf sich als wahre Ausnahemband rühmen. Leider zeigen Martolea aus Rumänien, wie man es nicht macht, denn das Demo mit dem für deutsche Zungen kaum auszusprechenden Titel Gâlmele Întunericului, klingt wie eine uninspirierte Ansammlung von tausendfach gehörten Metal Versatzstücken mit einer nach der Reihe abgespielten Abfolge sämtlicher rumänischer Folkinstrumente, die Alin Drimus auf seinem Dachboden gefunden hat.

Alin Drimus
Alin Drimus

Der Mastermind hinter Martolea könnte unter Umständen dem einen oder anderen als Flötenspieler auf Negura Bungets Überwerk „Om“ bekannt sein, womit auf ein neues bewiesen wurde, dass ohne Negura Bunget (und deren einzig wahre Nachfolge-Band Dordeduh!) in Rumänien nur wenig Metal stattfindet. Leider kann Martolea in keinster Weise auch nur im Ansatz mit der musikalischen Dichte und der schwarzmetallischen Naturverehrung der Urspungsband mithalten. Dies resultiert in hektischen, aber langweiligen Dauerdoublebass Attacken, ganz netten Gitarrenriffs, welche aber wie die Folkinstrumente aneinander gekleistert wurden ohne groß komponiert worden zu sein. Eigentlich schon schade, denn die einzelnen Instrumente klingen interessant und könnten sich (wie eben auf „Om“ bewiesen) mit der richtigen Begleitmusik wirklich gut einfügen und Stimmung verbreiten. In der Form sind die 18 Minuten nur schwer zu ertragen, da es ihnen einfach an Tiefe fehlt. Gelegentlich gute Ansätze werden durch den dauerfeuernden Drumcomputer im Keim erstickt, der selten vorkommende Gesang wirkt gewöhnungsbedürftig, dies noch nicht einmal wegen der Sprache, sondern wegen der tiefen, kehligen Stimme. Auch hier wieder schade, denn die Ideen hinter den Stücken, die Beschreibungen übernatürlicher Fabelwesen aus der Bucovina Region in Rumänien taugen durchaus um sie atmosphärisch vorzutragen. So bleibt der Eindruck einer Schnellschuss-Demo, bei der noch nicht wirklich sicher ist, wohin Martolea eigentlich möchten. 

iskharian3Fazit: Was soll man Martolea nun für die Zukunft auf den Weg mitgeben? Zum einen sollte man sich einen echten Schlagzeuger besorgen, denn der Konserventrommler zehrt einfach nur an den Nerven. Kompositorisch darf man durchaus etwas mehr Abwechslung zeigen, das letzte Stück „Fata P?durii“ kann nämlich durchaus etwas und darf auch metallisch überzeugen. Der letzte Punkt liegt auf den Folkinstrumenten, die ja an und für sich interessant gespielt und für sich gesehen zu gefallen wissen. Das Problem ist, dass diese einfach aufgesetzt wirken und kaum in der Musik integriert sind. Hier noch etwas mehr Feinschliff und es wäre durchaus möglich, dass Martolea in Zukunft weit mehr zu überzeugen wissen. Einer Wertung enthalte ich mich, die fünf Stücke des Demos können auf der Homepage des Projektes heruntergeladen werden für Interessierte.


Trackliste:

  1. Caii lui SânToader
  2. Muma P?durii
  3. Mar?olea
  4. Samca
  5. Fata P?durii


Erscheinungstermin:

6. Januar 2009

Martolea Myspace

Martolea Homepage

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