Megaton Leviathan - Megaton Leviathan EP

Megaton Leviathan – Megaton Leviathan (EP) (Review und Kritik)

Megaton Leviathan - Megaton Leviathan EP

Die Doom-Metaller Megaton Leviathan aus den USA sind noch ziemliche Frischlinge. Gegründet wurde die Band 2007 von Sänger/Gitarrist/Keyboarder Andrew James Costa und 2010 erschien das erste Album mit 4 Tracks und dem Titel „Water Wealth Hell on Earth“, welcher zugleich der erste Track auf der 2009 erschienenen Promo-EP ist, die ich hier vorzuliegen habe. Wollen wir doch mal sehen, wie die Chancen einzuschätzen sind, dass die Band den Durchbruch schafft (da die Trackliste auf dem Album von 2010 mit der Promo-EP fast identisch ist, kann man das wohl auch anhand des Demos beurteilen).

Von sich selbst behauptet die Band, Schamanenrituale darstellen und Spiritualität vermitteln zu wollen. Dass ihnen das auch gelingt, erkennt sofort jeder, der schon einmal Meditationsmusik gehört hat. Die sehr langsamen und sehr schweren Gitarren werden mit psychedelischen Synthie-Klängen, Soundeffekten aus der Natur und exotischen Instrumenten wie dem Didgeridoo begleitet.

Mit Texten geht die Band eher sparsam um und legt den Schwerpunkt auf die Instrumentalmusik. Wenn Costa jedoch mal zum Gesang anhebt, dann verschwimmt dieser komplett in der Musik. Stimmlich bleibt es die ganze Zeit hindurch clean und äußerst theatralisch.

Viel mehr kann man dazu eigentlich auch gar nicht sagen, denn irgendwie klingen die Stücke alle gleich. Sie sind alle in einem sehr ähnlichen Tempo gehalten, es gibt keine Rhythmuswechsel, kaum Breaks und auch die musikalische Abwechslung lässt häufig zu Wünschen übrig. Da habe ich wirklich einige Meditations-CDs in meinem Regal stehen, die da mehr Abwechslung zu bieten haben. Verstehe, wer will, warum „Water Wealth Hell on Earth“ zwölf Minuten lang sein muss… Das hätte man locker auf die Hälfte kürzen können und wenn dasselbe Riff zum gefühlten 150. Mal gespielt wird, können da auch die dezenten Spielereien des Schlagzeugs im Hintergrund nicht mehr viel gutmachen.

naturverbunden...

Lediglich in der goldenen Mitte wird es mit „Repeating Patterns of Love“ ein wenig interessanter: Mehr musikalische Abwechslung, ein etwas schnellerer Rhythmus, mehr Gesang… und dieses Stück ist das kürzeste. Schade, da hätten die Jungs wirklich mehr rausholen können. Potential ist hier nämlich auf jeden Fall vorhanden.

Fazit: Doom Fans, die hier ohne Vorwarnung zugreifen, könnten ein wenig enttäuscht werden. Die E-Gitarren und das Schlagzeug erinnern zwar schon stark an Doom Metal, aber der Rest will irgendwie nicht wirklich dazu passen. Auf ihrer Homepage bezeichnen Megaton Leviathan ihren Stil als eine Mischung aus Psychedelia, Noise, Shoegaze, Doom, Dark Wave, Blues, Punk, und Old School Rock. Nun, abgesehen davon, dass ich Punk und Old School da beim besten Willen nicht heraushören kann, scheint hier ein altes Sprichwort zu passen: „Zu viele Köche verderben den Brei“ und „Brei“ ist schon eine ganz gute Beschreibung für diese Musik. Aber da die Band ja zum Ziel hatte, spirituelle und psychedelische Musik zu schreiben, kann man dieses Vorhaben durchaus als gelungen ansehen. Dass sie damit den Durchbruch schaffen, wage ich allerdings zu bezweifeln, denn dafür fehlt einfach noch die Finesse. Da es sich bei Costa und seinem Kollegen Chris Beug am Bass aber zweifelsohne um kreative Köpfe und begabte Musiker handelt, könnte das mit ein wenig Innovation und etwas aufgepeppten Songs noch etwas werden. Für das ausgefallene Konzept, den guten Willen und die, meiner Meinung nach, für eine Promo-EP gute Soundqualität gibt es von mir 5,5 Punkte.

Tracklist:

01. Water Wealth Hell On Earth

02. Guns And LSD

03. Repeating Patterns of Love

04. Time Fades

05. Turlock

5,5/10

Erscheinungsdatum:

Bereits erschienen

Anspieltipp:

„Repeating Patterns Of Love“

Links:

Homepage der Band

About Mustaveri

Alter: 28 Beruf: Übersetzerin (freiberuflich) Lieblingmusik: Metal (Death, Dark, Black, Thrash, Symphonic, Gothic) Hobbys: Musik, Sport, Schreiben, Kunst, Kochen

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