Miss Ivy - Your Evil Bride

Miss Ivy – Your Evil Bride (Review und Kritik)

Miss Ivy - Your Evil Bride
Miss Ivy - Your Evil Bride

Denkt man an Kanada, dann fallen einem so einige Musikerinnen ein, die mit ihrer handgemachten Musik zu gefallen wissen. Loreena McKennitt, Sara & Tegan Quin oder Joni Mitchell begeistern seit Jahrzehnten ihre internationale Hörerschaft. Kanada besitzt aber auch eine kreative und aktive Independent-Szene und die Newcomerin Miss Ivy gehört derzeit sicher zu den interessantesten Acts. Mit ihrer Mischung aus Folk, Alternative-Pop und Klassik, gepaart mit düsteren Texten, wandelt die 33 jährige Frankokanadierin nicht nur auf den Spuren eines gewissen Paul Rolands. Mit Ihrem Debüt „Your Evil Bride“ beweist sie vielmehr einiges an Eigenständigkeit.

Miss Ivy Live
Miss Ivy Live

Dabei ist Miss Ivy nicht erst seit gestern musikalisch aktiv. Schon im Alter von fünf Jahren begann sie mit dem Klavierspiel. Später kam die Gitarre dazu und sie spielte während Ihrer Schul- und Studienzeit in diversen Bands. Die Arbeit an Ihrem nun vorliegenden Erstlingswerk nahm schon im Jahr 2006 seinen Anfang. In den letzten drei Jahren gründete Ivy ihr eigenes Musiklabel Rochefort Records. „Your Evil Bride“ ist klassischerweise auf CD (wobei man hier auf den Import aus Kanada angewiesen ist) sowie als kostenpflichtigen MP3-Download über ihrer Homepage erhältlich. Das Album besteht aus elf kleinen Perlen. Denn soviel sei schon mal voraus gesagt: hier handelt es sich um eine wirklich schöne Veröffentlichung. Das fängt schon bei der Instrumentierung der Musik an: Klavier, Geige, Akustikgitarre, Perkussion sowie dezent eingesetzte E-Gitarren und Schlagzeug formen eine wirklich tolle Musik wie man sie nur selten entdeckt. Dazu kommt der glasklare und emotionale Gesang – man merkt in jedem Wort die Spuren einer professionellen Gesangsausbildung. Wer aber eine austauschbare Sopranistin erwartet, wird auf angenehme Art überrascht werden. Denn ihre Stimmenvolumen ist sehr facettenreich – von Soul bis hin zu eher Mezzosopranen Passagen ist gesanglich ziemlich viel geboten. Die Texte sind allesamt an die Gothic-Novels des späten 19. Jahrhunderts orientiert. Durch die punktgenauen Kompositionen wird 40 Minuten lang eine Traumwelt erschaffen.

Den Anfang macht der Titelsong „Evil Bride“. Dieser Song zeigt schon mal die Richtung des Albums auf: emotionale Folkmusik in Verbindung mit ruhigeren und romantischen Pop-Passagen und ein paar Anleihen aus der Gothic-Musik. Im zweiten Song „Dark Rising“ wird der eingeschlagene Stil noch einmal intensiviert und erstmals ist auch das eher irische Geigenspiel zu hören welches schon die Musik von Paul Roland so unverkennbar machte. Highlights kann man keine finden. Es liegt daran, dass das Album nicht mit Quantität sondern mit Qualität überzeugt. Lückenfüller gibt es meiner Meinung nach keine, denn jeder Song erzählt seine eigene kleine Geschichte. Jeder Song stellt in sich ein ganzes dar. Auf der anderen Seite sind diese kleinen Geschichten so angeordnet, dass gerade in musikalischer Sicht ein großes Ganzes entsteht.

Avatar-AnchantiaFazit:

Nebenbei bemerkt ist Miss Ivy eine Frau mit atemberaubender Schönheit. Aber Äußerlichkeiten sollten natürlich nebensächlich sein – gerade bei solch einer tollen Musik. Denn die Texte sind Intelligent, die Kompositionen unverbraucht und eingängig. Für mich ist „Your Evil Bride“ ein Album welches mich wohl noch lange begleiten wird. Man kann sicher auf die weitere Karriere dieser Ausnahmemusikerin gespannt sein. Von mir gibt es natürlich die volle Punktzahl in der Wertung. Wenn Ihr mal wieder so richtig emotionale Musik sucht, seid Ihr hier genau richtig!


Tracklist:

1. Evil Bride
2. Dark Rising
3. Crimson Dream
4. Praise At The Grave
5. The Well
6. Morrigan’s Curse
7. Dawn Falls
8. Keepsake
9. Stowe Hollow
10. Overwrite
11. Endless Day



 

Grandios: 10/10
Grandios: 10/10

Anspieltipps:
– Dark Rising
– The Well
– Dawn Falls

Label: Rochefort Records

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