Moon - Caduceus Chalice

Moon – Caduceus Chalice (Review und Kritik)

Moon - Caduceus Chalice

Um mit der Tür gleich ins Haus zu fallen: Moon aus Australien spielen Waber- und Rausche-Black Metal im Stile Impavidas und Darkspace. Wer mit Ambient Black Metal also nichts anfangen kann, braucht hier auch überhaupt nicht weiterlesen, denn stilistisch setzt man sich nur unwesentlich von diesen ab!

Und so fühlt man sich schon beim introesken In shadow völlig an die altbekannte Darkspace-Melodik erinnert. Da mag sich der ein oder andere gleich heimisch fühlen, ich bin jedoch gleich zu Beginn etwas skeptisch, vor allem nachdem das Stück so plötzlich ausgefadet wird. Da einen Übergang zu Forest Samhain zu schaffen, hätte viel an Atmosphäre eingebracht. Der Song selbst hat aber richtig Potential wie ich zugeben muss, denn zum einen ist der Sound wirklich abgrundtief fies, aber nicht matschig. Man kann tatsächlich ohne große Mühe alle Instrumente raushören, was den Rausch- und Waberfaktor etwas vermindert. Der Gesang ist wirklich finster, sehr verhallt und recht in den Vordergrund gemischt; was Meister Miasmyr da von sich gibt, ist aber nicht zu erahnen. Die Riffs wiederholen sich genretypisch, die treibenden Drums versuchen etwas Abwechslung zu erwirken. Nach knapp fünf Minuten wird dann etwas anderes gespielt, Geschwindigkeit rausgenommen, Song aufgelockert, fertig. Das ganze ist durchaus gefällig, bei weitem nicht neu, aber auch überhaupt nicht schlecht gemacht.

Moon - Miasmyr

Dann wieder eine ordentliche Zäsur, Beneath ist soundtechnisch ganz anders, wesentlich weniger kratzig, was den Hörfluss schon etwas stört. Bei Metal-Archives geschwind nachgeschaut, sehe ich, dass Moon allein im Jahr 2008 sechs Splits und Demos veröffentlicht haben und mir kommt der Verdacht, dass das Album nun eine Compilation aus diesen ist, würde zumindest auch die Veränderungen im Sound erklären. Und das finde ich schon schade, man hätte atmosphärisch so viel mehr raus holen können, wenn man ein homogenes Soundgewand verwendet hätte. Wieso die ganze Sache nicht einfach neu aufnehmen, ein bisschen Ambient dazu und schon wäre nicht jeder Songwechsel so verstörend.

Und was wäre rauszuholen gewesen! Monastery ist ein wirklich gewaltiger Song, dessen Leadgitarre sich wirklich hervorspielt und besagte Atmosphäre aufbaut ohne Ende, doch leider folgt mit Caduceus wieder ein schwächeres Stück, welches diesmal viel zu viel Echo besitzt und die aufgebaute Atmosphäre wieder im Keim erstickt. Das abschließende fast zwanzig minütige Chalice klingt dann wiederum ganz anders, schleppt sich sehr gleichförmig dahin, was aber gar nicht schlecht zum Song selbst passt. Eine Trance artige Stimmung wird erzeugt, dieser muss man sich aber hingeben können, sonst versinkt man leider in Tiefschlaf.

Fazit:

Die Ansätze sind vorhanden, was stört sind die Mängel im Produktionsbereich. Es reicht eben nicht die besten Demosongs auszuwählen und zusammenzustecken um ein atmosphärisch dichtes Album zu veröffentlichen. Jeder Song für sich ist gut, aber nicht herausragend, kleinere Ausfälle (Caduceus) sind vorhanden, aber wenn man in die Zukunft blicken möchte, darf man durchaus mit Moon rechnen. Auf einem zweiten Album sind ganz sicher genannte Mängel ausgemerzt. So bleibt eine anständige Democompilation, die das Schaffen Miasmyrs zusammenfasst.

Trackliste:

  1. In shadow
  2. Forest Samhain
  3. Beneath
  4. Monastery
  5. Caduceus
  6. Chalice
6,5

Erscheinungstermin:

Februar 2010

Moon Myspace

Moon Homepage

About Iskharian

Check Also

Rosa Nocturna – Andele a bestie

Seit 2007 gibt es die Band Rosa Nocturna aus Brünn in Tschechien. Bisher wurden 3 …