Morok – In the forest of slavia (Review und Kritk)
Die Heidenschwemme der letzten Monate nimmt scheinbar endlich etwas ab. Nachdem man mit germanischem Kitsch, ideen-und belanglosem Saufgejohle und bis zum gehtnichtmehr ausgelutschtem Humppa-Gepoltere geradezu bombadiert wurde und man gar nicht glauben kann, wieviele „praktizierende“ Heiden in Deutschland plötzlich so herum laufen, scheinen sich manche Bands tatsächlich einmal zu besinnen und versuchen den Hörer mit anderen Ansätzen zu überzeugen.
Morok bedienen sich dabei keiner wirklich neuen Version der heidnischen Musik, sondern reaktivieren eine in letzter Zeit eher ins Hintertreffen geratene Form paganistischen Liedgutes. „In the forests of slavia“ orientiert sich dabei an Bands, wie Skyforger oder Nokturnal Mortum, ohne dabei in irgendeiner Form deren politischen Unfug auch nur ansatzweise nachzugehen. Die vier gebotenen Songs tönen professionell produziert, kompetent gespielt und auch recht interessant arrangiert, orientieren sich aber leider zu sehr an den slawischen Vorbildern und lassen die eigenen Ideen etwas vermissen. Sicherlich ist „In the forest of slavia“ aber beileibe keine schlechte Veröffentlichung nach der ersten Promo-CD aus dem Jahre 2007 der jungen Darmstädter.
So haut einem der erste Song „Intro/The wrath of perun“ nach netten Keyboardflötentönen, ersteinmal einen fetten Blast um die Ohren, um dann treibend die slawischen Wälder abzuholzen. Der Anfang ist sehr anständig und weiß einem zu gefallen, lässt aber leider im Laufe des Songs die Abwechslung vermissen und plätschert letztendlich nur noch so dahin.
Auch „Within the wet soil“ macht mit schönen Melodien auf sich aufmerksam und bringt mit ruhigen Akustikparts und gesprochenen Texten etwas Abwechslung in den Song.
Und so geht es mit „On the edge of the dead forest“ auch weiter. Auf den akustischen Part folgt plötzlich Amon Amarth, mit ausgedehnter Double-Bass und auch hier wieder durchaus hübscher Melodien. Hier schafft es Morok doch tatsächlich frischer zu klingen, als die Schweden und so endet die 21 minütige Demoscheibe mit „Still the thirst of your sword“ wiederum recht ordentlich, mit cleanen Chören und gut gespielten Blasts.
Fazit:
Eine an sich gelungene Demoplatte, die sicherlich unter den Fans oben genannter Bands ihre Anhänger finden wird. Leider noch etwas uneigenständig, dafür aber sehr gut produziert und mit netten Melodien versehen. Die Truppe wird mit dem vorhandenen Material sicherlich live überzeugen können und so bin ich einmal gespannt, was Morok mit einem kompletten Album reißen können.
Trackliste:
- Inro/The wrath of perun
- Within the wet soil
- On the edge of the dead forest
- Still the thirst of your sword
Erscheinungstermin:
bereits erhältlich
www.myspace.com/morokband