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Mr. Death – Descending Through Ashes (Review und Kritik)

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Was erwartet man eigentlich, wenn man sich ein Thrash Metal Album anhört? Seit Metallica und Kreator sind die Ansprüche an dieses Genre ja ziemlich gestiegen aber dennoch steht die Bezeichnung „Thrash Metal“ – der Name ist Programm – für schnelles, hartes und kompromissloses Geknüppel, was aber, wie zahlreiche seiner Vertreter zeigen, viel Platz für Anspruch lässt. Mr. Death aus Schweden sind Newcomer in dieser Sparte und haben jetzt, neben einem Demo, einer Single und einer EP ihr zweites Studioalbum „Descending Through Ashes“ herausgebracht. Mal sehen, was die Jungs hier fabriziert haben – Thrash oder Trash.

Mr. Death verzichten gänzlich auf musikalische Schnörkel. Langsame Interludes wie bei Metallica oder gar Gitarrensoli, bei denen die Saiten anfangen zu qualmen im Stile von Slayer? Nein Danke! Das Konzept dieser Band ist schlicht, aber wirkungsvoll. Alex Stjernfeld und Stefan Lagergren prügeln auf ihren tief gedroppten Gitarren ihre teils sehr harten, teils aber auch leicht melancholischen Riffs heraus, die sie in allen Stücken gelungen variieren und somit für Abwechslung sorgen. Auch den dröhnenden Bass, gespielt von Juck Thullberg, hört man hier gut heraus.

Horror Thrash Metal aus Schweden

Jonas Ohlsson tobt sich an seinen Drums richtig aus bringt hier definitiv die meiste Abwechslung in die Musik.

Bei Sänger Jocke Lindström fehlt dieselbige leider ein wenig, denn gesanglich bleibt er immer bei derselben Growl-Technik und bringt sie auch immer gleich rüber. Das wirkt auf Dauer leider etwas eintönig.

Auch haben die einzelnen Songs nur wenig Wiedererkennungswert, da sie alle nach einer ähnlichen Struktur aufgebaut sind und charakterisierende Merkmale fehlen. Manche sind schneller, manche langsamer, aber viel mehr kann man dazu nicht sagen.

Die insgesamt 10 Songs, die alle kürzer als 4 Minuten sind, handeln vollständig von Zombies und werden gelegentlich mit entsprechenden Filmzitaten unterlegt. Im allgemeinen lohnt es sich hier aber nicht, einzelne Songs genauer zu analysieren, da die verallgemeinernde Beschreibung ohnehin auf alle zutrifft.

Fazit:

Schlichter Thrash mit Horror-Anstrich, so könnte man die Musik von Mr. Death kurz und knapp beschreiben. Schlicht bedeutet nicht völlig anspruchslos, denn die Gitarrenriffs sind nicht unbedingt simpel oder einfach mal dahingeklatscht. Man merkt, dass da noch mehr herauszuholen wäre, wenn die Band nicht so an ihrer Struktur kleben würde. Ein paar Soli und ein paar Rhythmuswechsel mehr sowie ein weniger monotoner, dafür ausdrucksvollerer Gesang würden die ganze Sache wesentlich aufpeppen und gemäß dem, was Mr. Death hier bisher bieten, scheint das auch durchaus drin zu sein. Sollten sie ihr Konzept nicht ändern, darf jedoch angezweifelt werden, dass sie es zu größerer Bekanntheit schaffen, denn bisher bleibt der Eindruck: „Ja, ganz nett, aber nichts Besonderes. Thrash Metal eben…“.

Tracklist:

01. To Armageddon
02. The Plague and the World it Made
03. Come Winter
04. Your Final Demise
05. Bloodfalls
06. From The Valley of Defilement
07. Another State of Decay
08. Stillborn in a Dying World
09. Descending Through Ashes
10. The Coiled

6,5 von 10

Erscheinungsdatum:

Bereits erschienen

Anspieltipps:

Descending Through Ashes, Your Final Demise, The Plague And The World It Made

Links: Offizielle Homepage

About Mustaveri

Alter: 28 Beruf: Übersetzerin (freiberuflich) Lieblingmusik: Metal (Death, Dark, Black, Thrash, Symphonic, Gothic) Hobbys: Musik, Sport, Schreiben, Kunst, Kochen

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