Nachtblut – Chimonas Review

Pünktlich zu Beginn der kalten, dunklen Jahreszeit bringt die Dark Metal Band Nachtblut ihr Album Chimonas heraus. Da ich nicht wusste was Chimonas bedeutet, habe ich mal gegoogelt: Chimonas ist die griechische Übersetzung für Winter. Also passend, wie auch die Musik, dunkel mit Tiefgang, nicht für jeden gedacht…

Nachtblut - Chimonas

Wien 1683 ist die Hymne auf der CD. (Thema ist das Ende der Türkenbelagerung vor Wien). Zu Beginn ein monumentales Intro mit Fanfarenklängen, auf das ein überraschend abwechslungsreicher Gesang folgt. Und wer bei diesem Refrain nicht mitsingt, der ist taub (oder hört lieber Helene Fischer 😉 ):

In jeder Himmelsrichtung ist der Feind, wir reiten zusammen, wir kämpfen vereint, einer gegen viele, scheint aussichtslos, bis zum letzten Mann, Freiheit oder Tod“.

Vorab wurde das Video zu Wie Gott sein veröffentlicht. Beim ersten Mal anschauen/anhören, zwar ungewohnt ruhig, aber gut. Beim zweiten Mal noch besser, drittes Mal Gänsehaut. Im Gegensatz zu anderen Songs ist hier der Text verständlich, und der hat es wirklich in sich.
„wir dürfen nicht wie Gott sein, wir dürfen nicht seinen Weg gehen, wir dürfen nicht wie Gott sein, wir dürfen nicht feige wegsehen“

Das melancholische, von einer unerwiderten Liebe handelnde Immer wenn die Nacht anbricht beginnt (und endet) im 3/4 Takt (Walzer?) mit dominierendem
Piano und wieder deutlichem Gesang. Der Gesang, wie auch die Musik erst flüsternd und leise, dann tragend, hymnenhaft, dann gegen Ende wieder ruhig, wie zu Anfang.
Und immer wenn die Nacht anbricht, sehne ich mich nach ihrem Gesicht, bei Regen, bei Kälte, bei Sturm bleib ich hier und wenn sie dann kommt bin ich ganz nah bei ihr“.

Nachtblut bleibt auch bei dieser CD seiner Tradition treu, die Texte mit sozial- oder religionskritischen Inhalten zu versehen. Chimonas hat mir insgesamt sehr gut gefallen, sehr abwechslungsreich, die Texte zum großen Teil verständlich, aber keine Angst, Askeroth praktiziert auch auf dieser CD den für ihn typischen Gesang, er keift, faucht, growlt, er flüstert…, umrahmt von melodischen und doch agressivem Sound.

Wer das singen nicht nur Askeroth überlassen will, wird bei „Wien 1683“ und natürlich „Wie Gott sein“ bestens bedient 😉

Releasedatum: 17.10.2014

Playlist:
1. Gotteskrieger
2. Wien 1683
3. Wie Gott sein
4. Kalt wie Grab
5. Und immer wenn die Nacht anbricht
6. Schwarz
7. Dort wo die Krähen
8. Märchen
9. Töte mich
10. Chimonas

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