Guitar Rock Tour

Nintendo DS: Guitar Rock Tour (Test, Review und Kritik)

Guitar Rock Tour
Guitar Rock Tour

Beglückte Activision die Spieler noch kürzlich in Form von „Guitar Hero On Tour“ mit einer überaus gelungenen Handheld-Adaptierung des Musikspieljuwelen, versucht es Ubisoft ihnen gleichzutun, um mit „Guitar Rock Tour“ auf dem Nintendo DS auch ein Stück vom Rock ´n´ Roll- Kuchen zu bekommen.

Ursprünglich stammt der kleine Bruder aus dem Hause Gameloft von der Handyspiel-Plattform und erfreute sich dort einer ungemein großen Popularität, sodass eine Portierung auf den Nintendo DS nicht lange auf sich warten ließ. Im Gegensatz zum obig benannten Titel , verzichtet „Guitar Rock Tour“ jedoch gänzlich auf zusätzliche Peripherie sodass man allein mit dem Touchscreen des DS vorlieb nehmen muss.

Grafisch wurde das Spiel selbstverständlich an das Leistungspotential des DS angepasst. So findet auf dem Top-Screen des DS die Party statt, wo die Protagonisten passend zur Musik die Hütte rocken. Das ganze ist recht schön inszeniert, allerdings wirken die Figuren in ihrer Animations und –Pixelarmut recht hölzern, zumal sich die Abläufe stets wiederholen. Insgesamt wirkt die Live-Performance also sehr grobschlächtig. Schwerer wiegt dieses Manko jedoch, was die Gestaltung auf dem Touch-Screens betrifft, wo man dem Spiel gnadenlos die Handy-Wurzeln ansieht. So scrollen die Notecharts eher zweckmäßig über den Bildschirm, aktiviert man jedoch die „Superstar-Power“ , so nehmen diese eine widerlich grelle Farbe ein, die zugleich bei schweren Songs zum Orientierungsverlust führen, zumal das Spielfeld ohnehin bereits recht karg und eingeschränkt wirkt.

Dies tut jedoch zumindest der passablen Spielmechanik keinen Abbruch, welche sich ungeniert bei dem Konzept des Vorbildes bedient. Auf sechs Icon-Reihen (für jeweils eine Gitarrensaite) müsst ihr die herab scrollenden Notes der jeweiligen Farbe im entsprechenden Moment anschlagen. Die Melodieführung der Songs wurde größtenteils nachvollziehbar auf die Icon-Patterns gelegt. Bei dem Drumpart hingegen kann man dies nicht behaupten. Entgegen des wenig einfallsreichen Namens besteht nämlich auch die Möglichkeit, das virtuelle Drumset zu malträtieren. Allerdings sind die drei zu berührenden Icon-Reihen ungünstig angelegt, sodass die virtuelle Drummerei recht bald in extatisch-nerviges Touchpen Gezucke ausartet. Zudem scheint die Rhytmik nicht ganz den Icon-Patterns zu entsprechen, sodass das Gefühl tatsächlich Einfluss auf das Geknüppel zu haben, nicht so recht spürbar werden will.

Guitar Rock Tour
Guitar Rock Tour - Grafik

Sowohl Einsteiger als auch Fortgeschrittene werden sich in den Menüs ohne Mühe zurechtfinden. Und wer sich bereits mit Spielen dieser Art auseinandergesetzt hat, der wird wahrscheinlich nicht einmal das Tutorial brauchen, ist das Spiel doch sehr ähnlich aufgebaut. Aber egal, welches Instrument der geneigte Spieler nun wählt, spätestens ab dem Schwierigkeitsgrad „Normal“ wird es zuweilen recht deftig, wenn auch niemals unfair.

Kommen wir zur Songauswahl: Ein wesentlicher Negativpunkt von Guitar Rock Tour sind die Songs. Zwar kann die Auswahl der Titel durchaus als gelungen bezeichnet werden – so ist von Rock bis Pop alles mit dabei – allerdings sind diese doch sehr mainstreamlastig. So kann man wahlweise zu „Rock you like a Hurricane“ von den Scorpions oder zu „Beat it“ vom allseits bekannten Michael Jackson die Klampfe schwingen (bzw. Den Stylus). Allerdings ist der Umfang von gerade einmal 15 Liedern für ein Spiel dieses Kalibers ganz klar zu wenig, zumal es sich hier nur um die Coverversionen der genannten Songs handelt. Diese varieren in ihrer Qualität zwischen durchaus brauchbar und ziemlich übel. Lobenswert scheint mir jedoch die Soundqualität der hiesigen Titel, die nicht so verrauscht klingen, wie bei Activisions Pendant.

Zu guter Letzt noch ein paar Worte zu den Spielmodi – Auch hier gibt sich „Guitar Rock Tour“ recht bescheiden – neben dem einschläfernden Story-Modus der zwar mehr obligatorisch scheint, den man jedoch durchspielen muss, um weitere Songs im Schnellen Spiel freizuspielen gibt es zwei Multiplayer-Modi (Versus/Koop), für die man allerdings zwei seperate Module benötigt, was gänzlich unverständlich ist, zumal man sowieso nur auf die Tracklist des Hosts zugreifen kann.

Martin "Rostig" Pilot
Martin "Rostig" Pilot

Fazit: Dem Genreprimus kann „Guitar Rock Tour“ in keinster Weise das Wasser reichen. Zu austauschbar wirkt das Endprodukt – es fehlt an Substanz. Das fängt an beim mageren Umfang, was letztendlich zu einem geringen Wiederspielwert führt, bei der beliebigen Songauswahl, dem eher misslungenen Drum-Teil bis hin zur eher öden, kärglichen Präsentation. Wer mit der exotischen Guitar Hero – On Tour Hardware jedoch nichts anfangen kann, sich aber dennoch an ein Spiel dieser Art heranwagen will, der kann durchaus einen Blick auf „Guitar Rock Tour“ riskieren.

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