Animationstechnik lässt Tote Musiker auferstehen.

Nirvana-Cash und co.

Nasa
Nasa

Was hinter geheimen Türen im NASA Forschungszentrum ausgetüftelt wird, dringt normalerweise nicht an die Öffentlichkeit. Doch einem im vergangenen Februar in Rente gegangenem Forscher ist es nun zu verdanken, dass Musikfans auf der ganzen Welt bald wieder in den Genuss von Live-Auftritten von Bands kommen können, deren Mitglieder schon vor Jahren verstorben sind…

Der amerikanischen Forscher Hol O’Deck war maßgeblich an der Entwicklung Computer generierter Figuren beteiligt, so schuf er unter anderem auch die Grundlagen für Animationen wie z.B. Dinosaurier, die heute in Hollywoodfilmen Standards sind. Als er im vergangenen Frühjahr altersbedingt aus der NASA ausschied, gründete er seine eigene Firma und trieb die Entwicklung auf dem Gebiet Computergenerierter Menschen voran. Bei einem ersten Testlauf im Januar in Silicon Valley ließ er ein komplettes Orchester vom 1944 verstorbenen Bandleader Glenn Miller dirigieren. Paul Tanner, das letzte lebende Mitglied des Glenn-Miller-Orchestra, der noch während des Zweiten Krieges unter Glenn Miller gespielt hatte, war ob der Echtheit der Person sichtlich gerührt. „Es war, als wäre die Zeit stehen geblieben. Und als Glenn die Zugposaune an den Mund führte und die ersten Töne erklangen, da habe ich tatsächlich an eine Wiederauferstehung geglaubt. Tränen liefen mir die Wange hinunter.“

Cash
Cash

Das Geheimnis hinter O’Decks Figuren liegt in der Tatsache, dass die generierten Figuren nicht nur dreidimensional erscheinen sondern fast komplett selbstständig agieren und auch reagieren. Als Lead-Saxophonist Kevin Sheehan sichtlich erstaunt über die „Figur Glenn Miller“ seinen Einsatz verpasste, forderte ihn Glenn mit den Worten „Überrascht mich zu sehen? Ich hoffe, die deutschen Jagdflieger sind es genau so und schießen erst, wenn ich vorbeigeflogen bin…“ zum Spielen auf.

Nach der gelungenen Premiere hallte der Ruf bis nach Deutschland. So haben Freunde des Ramones

Ramones
Ramones

Museums in Berlin eine Anfrage an Hol gerichtet, anlässlich des 5-jährigen Bestehens des Museum im Jahre 2010 ein RAMONES Konzert in Berlin stattfinden zu lassen. In Originalbesetzung!

„Das ist eine große Herausforderung für mich, denn erstmals geht es nicht nur darum, eine Person interaktiv zu generieren sondern gleich mehrere. Doch als großer Ramones Fan freut es mich, zum Gelingen dieser diese Aktion beitragen zu können“, so Berichten zufolge Teil der Antwort von O’Decks auf die Anfrage.

Auch aus England soll es bereits eine Anfrage gegeben haben. Dort könnte Hol O’Deck einen langjährigen und unerfüllbar erscheinenden Traum endlich doch in Erfüllung gehen lassen. Einen Auftritt der Fab Four in Liverpool. Das Problem hierbei sind weniger die Animationen als die noch lebenden Mitglieder der Beatles Paul McCartney und Ringo Starr. Deren Einverständnis zu bekommen ist schon schwierig genug. Doch ob der 65jährige Paul und er 69jährige Ringo Starr unbedingt auf einer Bühne neben einem 40jährigen John Lennon stehen wollen ist vor allem ob der Eitelkeit von Paul McCartney höchst fragwürdig. Denn eines kann Hol noch nicht. Personen älter aussehen lassen, als sie es zum Zeitpunkt ihres Todes tatsächlich waren.

Nirvana
Nirvana

Doch bevor es zu einer Wiederauferstehung der Ramones oder der Beatles kommen wird, ist im Rahmen der diesjährigen Popkomm in Berlin eine andere Aktion von und mit O’Deck geplant. So wird es am Stand von Cargo Records am 17. September zu Auftritten von u.a. Johnny Cash, Jim Morrison (The Doors), Sid Vicious (Sex Pistols), Gene Vincent, Kurt Cobain (Nirvana), Bon Scott (AC/DC), Freddy Mercury (Queen) sowie Social Distortion (mit Dennis Dannell) und The Cramps kommen. Alle Protagonisten werden von Hol generierte Personen sein. Im Anschluss an die Performance soll eine DVD unter dem Titel „Dead but not forgotten“ erscheinen.



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