Die Begriffe „Pagan“ oder „Folk“ Metal sind schon lange kein Garant mehr für gute Musik. In Zeiten, in denen sich Bands wie Varg, Equilibrium und andere Konsorten lieber zum Hampelmann machen und eher negativ den Ruf von vierzehnjährigen Plastik-Methorn Wikingern unterstreichen, gibt es eigentlich nur noch im Untergrund kleine Perlen zu entdecken, deren Musik wirklich noch eine kleine Huldigung an Natur und Heimat darstellt. Die als Ambient- und Soloprojekt gestartete Band October Falls ist so eine. Ihr mittlerweile drittes Studioalbum „A Collapse of Faith“ besteht nur aus einem einzigen Song und lässt sich damit kaum in das Partytaugliche Schema dem der Pagan Metal mittlerweile leider verfallen ist einordnen.
Das „Album“ mit einer Gesamtlänge von 41:59 Minuten ist dabei in drei Abschnitte unterteilt, die wahrscheinlich eher der Einfachheit halber eingegrenzt wurden als das sie wirklich als einzelne Stücke verstanden werden sollten. In ähnlicher Form war das finnische Trio um Bandgründer M. Letho ja bereits bei ihren früheren Veröffentlichungen vorgegangen. Das macht es zwar etwas schwierig auf lange Sicht am Ball zu bleiben, weswegen sich meine Rezension auch durchaus etwas in die Länge gezogen hat, gibt dem Album aber auch einen gewissen Charme und Atmosphäre.
Ich möchte damit auch auf keinen Fall den Eindruck vermitteln das Album sei wenig abwechslungsreich. Eigentlich wird einem in der knappen Dreiviertelstunde alles geboten was man sich nur wünschen kann – von akustischen Passagen über knüppelnden Black Metal und einem Frontmann, der mit einer unglaublichen Stimmgewalt den Vergleichen zu Opeth´s Mikael Akerfeldt mehr als gerecht wird. All das unterlegt mit Regensamples und anderen kleinen Details und die lauschige Wald und Wiesenatmosphäre könnte kaum dichter und überzeugender sein. Es sind eben nicht nur das Cover und Artwork, das einen direkt an alte Ulver oder die Landsleute Moonsorrow denken lassen. Besonders der zweite Vergleich dürfte Angesichts der Tatsache, das Trommler Tarvonen ebenfalls in der Kapelle die Sticks schwingt, nicht weit hergeholt sein.
Ich würde jetzt wirklich gerne mehr dazu schreiben, aber hier bleibt einem nur – Kopfhörer aufgesetzt, Augen geschlossen, zurücklehnen und die Musik auf sich wirken lassen.
Fazit: Eine unglaubliche Atmosphäre – und wahrscheinlich gerade deshalb so schwer für mich zu rezensieren gewesen. Das ist Musik zu der man abschalten muss, Musik die einen fesselt und in ihren Bann zieht. Bei mir persönlich war es schon bei den ersten Regengeräuschen soweit und die Musik hat das ohne Frage gehalten was Cover und Empfehlungen schon versprochen hatten. Leider ist dies keine Scheibe für jeden Tag, man muss in der Stimmung dazu sein und ich habe es für mich selbst schnell tot gehört. Wer allerdings die, im Review angesprochnen Gruppen mag und Pagan Metal nicht mit Saufgelagen gleichsetzt, sollte „A Collapse of Faith“ dringend gehört haben. Verkehrt macht man mit diesem Ausflug in finnische Wälder nichts.
Zweite Meinung: Für mich gehört das Album A Collapse of Faith mittlerweile zu eines der meist gehören Alben meiner Sammlung. Als Natur-Romantiker und Freund Metallischer Musik, kommt man gerade hier in den größten Genuss Natur zu Erleben.
Freunde der Natur-Musik von Empyrium und Ulver, aber auch von Mistur, Nargaroth zu Zeiten „Geliebte des Regens“ und anderen Künstlern der langatmigen und Verträumten Musik, sei dieses Album sehr zu Empfehlen um vom Alltag zu entspannen und sich Gedanklich in die Natur zu flüchten.
(9 / 10) Punkte
Titelliste von „A Collapse of Faith“
- A Collapse of Faith Part I
- A Collapse of Faith Part II
- A Collapse of Faith Part III
Anspieltips:
A Collapse of Faith ist ein Song und sollte auch komplett gehört werden
Erscheinungstermin:
21.05.2010