One Man Army And The Undead Quartett - Grim Tales

One Man Army And The Undead Quartett – Grim Tales (Review und Kritik)

One Man Army And The Undead Quartett - Grim Tales
One Man Army And The Undead Quartett - Grim Tales

One Man Army And The Undead Quartett – Grim Tales (Review und Kritik)

Ex „The Crown“ Chef Johan Lindstrand und sein untotes Quartett melden sich zurück. Innerhalb eines Jahres nach „Error in Evolution,“ ihrem letzten Nackenbrecher, hat die Band bereits 11 neue Tracks einspielt um mit „Grim Tales“ ihre Erfolgsserie fortzuführen.

Tatsächlich traut man die ruhigen Töne, die das Intro „Misfit With A Machinegun“ verlauten lässt, einem „Solo“-projekt Lindstrands nicht wirklich zu. Langsam wird der Hörer hiermit darauf vorbereitet, was ihn schon bei den ersten Klängen von „Cursed By The Knife“ erwartet. Ein knallharter Mix zwischen Death und Thrash Metal mit überwiegend dominierenden Drums, der eher auf Geschwindigkeit als auf hängen bleibende Melodien setzt.

Ein Rezept das bei OMAATUQ die letzten beiden Alben gezündet hat und mit „Saint Lucifer“ fortgeführt wird. Die Stimme des Fronters kann hier erst mal Punkten und zeigen wozu Lindstrand in der Lage ist, hatte man den growlenden Death Metal Elvis doch noch von „The Crown“ in guter Erinnerung.

Dies ändert sich auch bei „Bastards Of Monstrosity“ noch nicht. Der bisher gitarrenlastige Song führt sogar das erste Solo der Platte in seinem Repertoire und tröstet damit ein wenig über seine sonstige Mittelmäßigkeit hinweg. Von der „One Man Army“ weiß man das sie es besser kann. „Dominator Of The Flesh“ kann das Niveau des Albums zwar wieder ein wenig heben, weiß aber auch nicht wirklich zu überzeugen. Es fehlt Innovation, und auch das Auftauchen eines weiteren Gitarrensolos kann den Song, der langsam etwas langatmig wird, nicht retten. Spätestens bei „A Date With Suicide“ wünscht man sich nun die Geschwindigkeit der ersten Lieder des Albums zurück. Das Midtempo in dem nun ein weiteres Stück dahinplätschert passen nicht zur Musik der Band. Und auch Fronter Johan stand schnellerer Schreigesang besser zu Gesicht als diese langsam ermüdenen Growls.

So freut man sich das (auch wenn der Titel das Gegenteil vermuten lässt) „Make Them Die Slowly“ endlich wieder schnellere Töne anstimmt und wieder überwiegend auf Gitarrensolos setzt. Das ist die Geschwindkeit, die diese Band beibehalten sollte und wie man sie mag. Brutal und „auf die Fresse,“ wie eine Death-Metal Band eben klingen sollte. Um so erfreulicher das auch das folgende „Bonebreaker Propaganda“ diesen Weg beibehält und erstmalig mit einem überzeugenden Refrain zeigt wozu die Ein-Mann Armee in der Lage ist.

Der Wandel kommt spät. Aber zumindest bei „The Frisco Reaper“ sollte man Gefallen an der Scheibe gefunden haben. Zwar ist auch dieses Lied mal wieder in einem unpassenden Midtempo gehalten, vermag aber einiges aus der Stimme des polarisierenden Frontmannes herauszuholen und tröstet den Hörer damit auch über die kleine „Bang“-pause bis zu „Death Makes It All Go Away“ hinweg. Schleppend wird dieser Song von einem etwas erbärmlich klingenden Schlagzeugsolo eingeleitet, bevor er sich zu einem durchaus starken Lied entwickelt, welches zum Haare kreisen lassen einlädt.

Mit „Bastards of Monstrosity“ wird dann zum Schluss des Albums noch mal alles gegeben und mächtig die Death Metal Keule geschwungen. Man fragt sich warum es nicht durchgehend so ging. Die One Man Army ist offensichtlich sehr wohl dazu in der Lage Ohrwürmer zu kreieren und die „21st Century Killing Machine“ in jedem Gehör wüten zu lassen.

Tobias "Zigeunerjunge" Geers

Fazit: Die Armee wütet ohne Rücksicht da weiter, wo sie im letzten Jahr aufgehört hat. Dabei fehlt es ihr leider vollkommen an Innovationen, und auch echte Hits wie das grandiose „So Grim, so True, so Real“ sind auf dieser Scheibe leider nicht zu finden. Fans werden sicher Gefallen an dem Silberling finden, Neueinsteigern möchte ich jedoch lieber den Backkatalog (insbesondere das Debüt) oder alte „The Crown“ Scheiben ans Herz legen, um Lindstrand in seinem Element zu erleben. Denn dort wird um einiges weniger schleppend und langatmig vorgegangen.

 

 

 

 

 

 

Tracklist von Grim Tales:

1. Misfit With A Machinegun
2. Cursed By The Knife
3. Saint Lucifer
4. Bastards Of Monstrosity
5. Dominator Of The Flesh
6. A Date With Suicide
7. Make Them Die Slowly
8. Bonebreaker Propaganda
9. The Frisco Reaper
10. Death Makes It All Go Away
11. Bastards of Monstrosity

(6 / 10)

Aspieltips:

Bonebreaker Propaganda

Bastards of Monstrosity

Erscheinungstermin:

24.10.2008

www.onemanarmy.tv

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