Pantheon I – Worlds I Create (Review und Kritik)
Die Norweger Pantheon I kann man getrost als All-Star Projekt der skandinavischen Black Metal Szene bezeichnen. Besteht die Band doch aus Mitgliedern von einigen der wohl größten Namen im Geschäft die u. a. in Gruppen wie Sarkom, Koldbrann und 1349 mitwirken. Was für bessere Referenzen kann ein Album schon vorweisen? Die dritte Full lenght Platte „Worlds I Create“ der düsteren Norweger hat dementsprechend eine große Last an Hoffnungen zu tragen.
Langweilt die aktuelle Platte 1349´s die Hörer mit Unmengen Ambientgedudel, starten Pantheon I mit „Myself Above All“ direkt so wie man es von einer Black Metal Band erwarten darf. Ein Drummgewitter das seines gleichen sucht geht auf den Hörer nieder, während durchaus gekonnte Gitarrenriffs den Sound abrunden. Sänger Andrè Kvebek klingt im Refrain ungewohnt melodisch, während sein sonstiger Gesang die deutlich hörbaren Thrasheinflüsse zu untermauern weiß.
So prügeln sich die Norweger mit steigernder Geschwindigkeit auf „Defile the Trinity“ zu, welches sich nach den ersten Duchläufen des Albums als kleine Perle der Platte herausstellt. Insbesondere durch den harschen, krächzenderen Gesang und die exzellente Gitarrenarbeit des Sarkom und Trollfest Klampfers John Espen Sagstad was das Stück zu überzeugen und sicher zu gehen das bis „Sepent Christ“ auf keinen Fall langeweile aufkommen kann.
Und eigentlich will sich auch eine Routine nicht einstellen. Klingt doch auch dieses Stück wieder ungewohnt abwechslungsreich. Hasserfüllter zu singen dürfte selbst im Black Metal schwierig werden. Aber Angesichts der Hauptbands der fünf dunklen Gesellen darf man wohl auch mit Stücken wie „Ascending“ rechnen.
Eben jenes Lied stimmt nun erstmalig etwas ruhigere Töne an – zumindest in den ersten Augenblicken, denn nach kurzer Zeit wird in gewohnt starker Manier weiter geknüppelt ohne dabei die Melodien zu vergessen und an großartigen Gesangseinlagen zu geizen. Und in diesem Fall ist damit nicht einmal die altbekannte Krächzkehle gemeint, denn hier wird erstmalig auf progressiv klingenden Klargesang gesetzt, den man nach dem bisherigen musikalischen Faustschlag wohl nicht erwartet hätte.
Die Ruhe vor dem Sturm muss man den vergangenen Track wohl nennen, denn immerhin macht „Burn the Cross“ textlich und musikalisch wieder keine Gefangenen. Nach einem noch „relativ“ ruhigen Einstieg, der wahrscheinlich als Übergang gewählt wurde, wird erst mal wieder die Black Metal Keule aus dem Sack geholt und auf die Instrumente eingedroschen was das Zeug her gibt.
Vom Gas wird auch bei „Bannlyst“ nicht gegangen. Leise Cello Töne, die ja nicht grade alltäglich im Black Metal sind, tun ihr übriges die einzigartige Atmosphäre der Band ab zu runden und den wieder stärker an Thrash Metal Erinnernden Gesang des Fronters ein zu rahmen.
„The last Stand“ kann schon gar nichts mehr verkehrt machen, zumal schon beim letzten Song vor dem Ende mit mit „Written in Sand“ angelangt ist. Und was gibt es noch groß weiter zu loben? Mit „Worlds I Create“ ist Pantheon I die Scheibe gelungen, die sich Fans auf der ganzen Welt von 1349 mit „Revelations of the black Flame“ gewünscht hätten.
Fazit: Wieder was dazu gelernt – man mischt einfach ein paar große und namenhafte Bands zusammen und erhält eine nahezu perfekte. Pantheon I haben mit „Worlds I Create“ etwas abgeliefert auf das ich so nicht mal zu hoffen gewagt hatte. Beinahe alles stimmt, denn bei dieser Scheibe will einfach keine Langeweile aufkommen. Grade wenn ich dachte das Album verliert an Langzeitmotivation wurde etwas vollends unerwartetes wie eben der Klargesang bei „Ascending“ aufgefahren und hat mich wieder die Lauscher spitzen lassen. Somit kann ich nicht viel mehr sagen, als dass das Album dringend gehört werden sollte. Grade enttäuschte 1349 Fans bekommen hier ihren würdigeren „Hellfire“ Nachfolger geliefert.
Tracklist von „Worlds I Create“
- Myself above All
- Defile the Trinity
- Sepent Christ
- Ascending
- Burn the Cross
- Bannlyst
- The last Stans
- Written in Sand
Anspieltips:
> Defile the Trinity
> Sepent Christ
> Ascending
Erscheinungstermin:
27.07.2009