Poésie Noire - Sense Of Purpose
Poésie Noire - Sense Of Purpose

Poésie Noire – Sense Of Purpose (Review und Kritik)

Poésie Noire - Sense Of Purpose
Poésie Noire - Sense Of Purpose

Poésie Noire, „Urgestein“ des New Wave, veröffentlichen nach 18 Jahren Stille mit „Sense Of Purpose“ ein neues Album und begeben sich gleichzeitig, nach vielen Irrungen und Wirrungen bis in den „New Beat“, die die Combo schließlich das Leben kostete, zurück zu ihren Wurzeln.

Poésie Noire gründeten sich 1985 in Belgien, beeinflusst durch Bands wie Front242, The Neon Judgement, aber  auch Fad Gadget und Paul Haig. Anfangs bestand die Band noch aus 7 Mitgliedern, schrumpfte jedoch schnell auf den „harten Kern“ um  Marianne Valvekens, Johan Casters aka „La Bête Noire“ und Herman Gillis zusammen.

Man entschied sich für den Weg des Elektropop, veröffentlichte in nur 7 Jahren 14 Alben, die allerdings aufgrund des Wunsches von Casters immer mehr „Mainstream“ wurden, was schliesslich im Jahr 1992 zum Ende der Band führte.

Nun sind sie also wieder da, gut wie einst. Leider liegen mir nur 4 Songs des aktuellen Albums „Sense Of Purpose“ vor.

Das Werk startet in gutem klassischen New-Wave-Style mit „The Air“. Feines Arrangement, eingängiger Sound, Glockenspielereien, und natürlich die bestechend-charmante, leicht angerauchte Stimme von Marianne mache das Stück zu einem Erlebnis der „guten alten Zeit“. Man mag gleich die Pikes aus der großen „Damals“-Truhe kramen und zum klassischen „3 Schritte vor und 3 zurück“ die Totenkopf-oder Fledermausschnallen schwingen. Gewisse Ähnlichkeiten zu den „Invisible Limits“ in späterer Zeit lassen sich nicht ganz verleugnen.

Etwas wuchtiger wirkt Track 4 des Albums mit dem schönen Titel „We’ll Die Dancing“. Nicht zu hart, passend dazu der Gesang, Synthesizer-Lines, die klingen, als wären sie direkt den 80ern entsprungen, locken auch hier, das Tanzbein zu schwingen.

Poésie Noire
Poésie Noire

Neuer Song, neues Glück. Nummer 8, „Die Sonne“. Einleitend elektronische Drums, Gitarren, klingt ein wenig wie die alten Sisters. Der deutschsprachige Gesang macht das Ganze schon zu einem kleinen Erlebnis. Eine Lobeshymne an die Sonne und ihre Kraft und Schönheit. Kleine Anspielungen, wie zum Beispiel „Ich möchte kein Eisbär sein“  lassen den Kenner der Hits der 80er Jahre schon leicht schmunzeln.

Der letzte Titel, Track 10 des Albums mit dem Titel „Uncertain Smile 2010“ ist die Neuauflage eines Tracks vom vorletzten Album „Tabula Rasa“ (1991), das schon sehr unter der „Hin zum Erfolg“-Entwicklung gelitten hatte. Eine Neuvertonung, von der man sagen kann: „Ja, so hätte der Song damals schon klingen sollen.“  New-wavig  bis ins letzte Detail, und man fragt sich im ersten Moment „Poésie Noire oder doch Phillip Boa undPia Lund?“ Ein wunderbarer Song und darüber hinausohrwurmverdächtig.

Fazit: Hier liegen 4 rundum stimmige und wunderbare Tracks vor, die allein für sich schon den Kauf des Albums „Sense Of Purpose“ mehr als rechtfertigen. Daher gibt’s auch eine Benotung, trotz Ermangelung des vollständigen Werkes.  Poésie Noire knüpfen an die alten, glanzvollen Zeiten des New Wave an, haben sich trotzdem „entwickelt“ und machen Lust auf mehr. Und sie werden mit Sicherheit die Tanzflächen füllen und ihre alten Fans zurückerobern.

Tracklist:

01. The Air

02. Hangman

03. Eureka

04. We’ll Die Dancing

05. Choosers

06. Dream One

07. The Radio Plays

08. Die Sonne

09. Forget The Unforgettable

10. Uncertain Smile 2010

9/10

Anspieltipps:

We’ll Die Dancing,  The Air, Die Sonne, Uncertain Smile 2010

Veröffentlichungsdatum:

01.10.2010 (bereits erschienen)

Links:

www.poesienoire.com

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