Prophets of the rising Dead - Welcome to the Wasteland
Prophets of the rising Dead - Welcome to the Wasteland

Prophets Of The Rising Dead – Welcome To The Wasteland (Review und Kritik)

Prophets of the rising Dead - Welcome to the Wasteland
Prophets of the rising Dead - Welcome to the Wasteland

Man hat ja erfahrungsgemäß zunächst einmal keine all zu großen Erwartungen wenn man eine E-Mail einer Schüler-/ Studentenband bekommt die um ein Review ihres ersten musikalischen Lebenszeichen bittet. Gerade dann wenn einem Bandname und Titel des Erstlings schon auf dem erste Blick sehr stereotypisch für „modernen Death Metal“ erscheinen, stellt man sich vorerst darauf ein das ein oder andere Auge zudrücken zu müssen. Die Prophets of the rising Dead aus Gräfenhainichen in Sachsen-Anhalt haben mit ihrer EP „Welcome to the Wasteland“ jedoch keine besondere Behandlung im Sinne anderer Demo-Bands nötig – vielleicht liegt es an der mittlerweile fünfjährigen Erfahrung des Quartetts?

Das erste Erstaunen erzeugt bei mir die CD, die ich wenige Tage nach Erhalt besagter E-Mail aus meinem Briefkasten ziehe. Das Artwork und die Scheibe selber sehen so professionell gestaltet aus, dass das Demo ohne weiteres auch in einem Media Markt im Regal stehen könnte. Da hat sich jemand richtig Mühe gegeben – wenn man ansonsten nur billig aufgemachte Black Metal Tapes gewohnt ist, kann man da schon mal große Augen machen. Die ersten Töne von „Pass the night waking“ halten den guten ersten Eindruck dann auch durchaus

Prophets Of The Rising Dead
Prophets Of The Rising Dead

aufrecht. Die Propheten haben dem Studio Null5 offensichtlich einen guten und klaren Sound zu verdanken, der den dargebotenen Death Metal mit hörbarer Thrash-Schlagseite vernünftig in Szene setzt. Mir selbst kommt die Musik schnell schon mal gehört vor, und besonders was die Vocals angeht tendiere ich nach einigen Minuten dazu vergleiche zu Bands wie Unearth herzustellen – das allerdings glücklicherweise ohne den bitteren Core-Beigeschmack. De facto sind die vier jungen Deather nämlich Meilenweit von dem was heute wohl „modernen“ Metal ausmacht entfernt. Die schnellen Riffs, so wie die eigentlich immer wieder kehrende Gitarren-Soli machen auf mich eher den Eindruck eines nicht von der Hand zu weisenden Slayer-Einflusses.

Und obwohl man denken sollte dass eine so junge Gruppe noch etwas wirr und unkoordiniert im Songwriting wirkt liefern die vier Propheten in dem Song „Demon´s Grave“ trotz allem Geknüppel sogar einen kleinen Ohrwurm im Refrain ab. In meinen Augen hätte dieser Song eine Verfilmung im Sinne eines Videos wie bei „The Devine Tragedy“ ein wenig mehr verdient. Zumal gerade dieser Song durch sein unpassend melancholisches Intro etwas fehlplatziert auf der ansonsten so harten Scheibe anmutet. Glücklicherweise ist dieser Dämpfer nur kurz, und die vier lassen im Anschluss schnell wieder die Nackenmuskulatur leiden. An den Songs und ihrem Aufbau gibt es dabei nur wenig zu bemängeln. Wirklich negativ fällt kaum etwas auf und lediglich die tieferen Growls von Shouter Lukas wirken stellenweise etwas dünn. Für eine erste Veröffentlichung kann ich hier wirklich kaum was kritisieren – und das obwohl sie in ihrer Mail angekündigt hatten dass sie nicht nur Lob einheimsen wollen…

Fazit: Eigentlich machen „Prophets of the rising Dead“ ja so gar nicht meine Musik, und ich hatte fest damit gerechnet die Scheibe an einen Kollegen abtreten zu müssen, aber ich muss zugeben was die vier einem hier bieten ist für so eine junge Band und ihren ersten Output beeindruckend. Den Jungs mangelt es noch ein wenig an eigenen Akzenten – denn wenn man erlich ist klingen nicht wenige Gruppen ähnlich – könnten dann aber noch richtig auf sich aufmerksam machen. Mir zumindest hat die kurze EP durchaus Spaß gemacht, und den Fünfer den sie für die Scheibe gerade mal verlangen dürfte die Musik doppelt wert sein.

Titelliste von „Welcome to the Wasteland“

  1. Pass The Night Waking
  2. Demons Grave
  3. The Devine Tragedy
  4. Eternal Destiny

(7 von 10)

Erscheinungstermin:
Bereits erschienen

Anspieltips:
Seht euch das Video zu „The Devine Tragedy“ an

http://de-de.facebook.com/potrd

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