Rebellion - Arise

REBELLION – Arise – From Ginnungagap To Ragnarök (Review und Kritik)

Rebellion - Arise
Rebellion - Arise

Wenn ein Metaller heut von Odin, Thor und Ragnarök hört, denkt er sicherlich nicht als erstes an den klassischen Heavy Metal. Doch genau das bieten uns Rebellion mit dem letzten Teil ihrer The History Of The Vikings-Triologie. Ich muss gestehen, Rebellion waren für mich bisher nur nebensächliche Musiker, denen keine besondere Beachtung geschenkt werden musste, aber aus irgendeinem Grund überzeugte mich dieses Album, es in genaueren Augenschein zu nehmen.

Der schwere, schlagzeug-überladene Opener War überrollt den Zuhörer auch sofort und vereinnahmt spätestens mit Einsatz der rauen Stimme Michael Seiferts (Vocals) dessen gesamte Aufmerkamkeit.

Daraufhin folgt das sanfterere Klavier des Titelgebers Arise, welches nach wenigen Sekunden in Schlagzeug und E-Gitarre Begleiter findet und mit mehrstimmigem Gesang den Vorgänger um Längen übertreffen will. Die Musik wird recht powermetallisch, nur die Stimme selbst hält noch am Heavy Metal fest. Chor, hohe Gitarren, immer wiederkehrende Keys und Melodien lassen den zweiten Track der Scheibe ziemlich un-heavy rüberkommen.

Schneller, lauter, tiefer und erdrückender als Arise kommt Asgard daher und bietet dazu auch noch vereinzelte Gitarrensoli und wikingertypische Gesänge.

Instrumentalisch ebenso aufgebaut beginnt Track 4: Odin. Doch der gepresste und angestrengt wirkende Gesang verleiht dem Titel eine komplett andere Wirkung, ebenso die recht monotonen im Hintergrund verweilenden Instrumente. Leise mit fast flüsternder Stimme findet Odin sein Ende.

Wieder erschreckend laut und mit krachenden Gitarren, blechernen Drums und mehrstimmigen Gesängen zeigt nun Runes, was es drauf hat. Auch hier steht der Gesang, welcher ungewohnt klar und melodiös daher kommt, im Vordergrund und lässt die Begleitung auch eben diese bleiben.

Bollverk wiederum überrollt den gespannten Zuhörer. Unpassender Gesang setzt ein und kommt auch meist eher geschrien als gesungen daher. Der Refrain im Chor erschlägt einen fast, doch rettet den anfänglich schwächelnden Song, und wird kurz darauf von sehr guten Gitarrensoli unterbrochen.

Band
Band

Nach dieser Last folgt ein leicht verdauliches Gitarrensolo als Opener, begleitet vom Gesang Michael Seiferts. Geflüster steigt ein, und deutet ein abwechslungsreiches Thor an. Wohl ein Dialog darstellend wechselt der Track nicht nur Lautstärke, Härtegrad und Tonlagen, sondern scheinbar auch seine Tempi.Der 9-Minuten-Kracher überzeugt durch Abwechslung in allen möglichen Bereichen. Ein langes Instrumental beendet alles.Mehr an Krach, als an Musik erinnernd startet daraufhin Evil und weckt den ein oder anderen eingedösten aus seinem Schlummer. Viel zu schnelles Drumming wird von disharmonischen (was aber nicht negativ zu verstehen sei) Gesängen begleitet. Alles andere tritt in den beinahe unhörbaren Hintergrund. Beim Break für den Gesang wechselt das Tempo und der Schlagzeug-Rhytmus, hohe Gitarren springen ein. Doch im großen und ganzen gesehen wirkt die Instrumentalisierung hier recht schwach und kaum an den Gesang angepasst.Donnernd und krachend bricht auch Loki herein. Der Gesang lässt Schlagzeug und Gitarren beinahe den kompletten Vortritt. Melodiös gesungene Refrains wechseln mit tieferen Gitarren ab, und treiben den Titel voran.Wieder etwas powermetallischer startet Prelude. Der Gesang wirkt allein zwar erst etwas verloren, wird im Refrain aber perfekt auf die Instrumente abgestimmt. Disharmonien im Gesang wirken interessant und deuten Zweistimmigkeit an.

Mit dem darauffolgenden Ragnarök kommt wieder etwas Harmonie und Ruhe in die Runde der Wikinger. Märchenerzählend begleitet Herr Seiferts Stimme die Akustikgitarre, bis die elektronischen Genossen diese ablösen. Schnell, krachend und laut ertönen diese und werden von ebenso veränderter Gesangsstimme begleitet. Der mehrstimmige Refrain rundet den sehr gelungene Titel ab.

Sanfte Akustikgitarre und leiser Gesang (erinnert gesangstechnisch ein wenig an Iced Earth) werden mit einfachen Trommelschlägen und einem langanhaltendem hohen Gesang in ein sehr gitarrenlastiges Einherjahr übergeleitet. Angestrengte, hohe Gesangstöne werden im Refrain von tieferen Stimmungen abgelöst. Erdrückend schwer schleppt sich jener über die Gemüter seiner Hörer. An Sturm und Gewitter erinnernd, mit genauso ruhigem Ende, wie Opening, bildet Einherjahr eines der Meisterstücke des Albums Arise – From Ginnungagap To Ragnarök.


feature
feature

Fazit: Mit dem dritten Teil der Wikingersaga bieten REBELLION ein abwechslungsreiches gut ausgeklügeltes Werk an. Ein wenig schwächelt es schon, doch im großen und ganzen gesehen haben wir hier eine wunderbare Mischung aus True Metal und Wikinger-Geschichten. Für die zwei Jahre Wartezeit ist es ein gut ausgearbeitetes Werk, und hält für beinahe jeden Metaller etwas bereit. Sogar growlingähnliche Gesänge wirken ab und an mit ein, und die Vielfalt an instrumentaler Einsätze beweist, wie gut überlegt diese Arbeit ist. Nur ein, zwei Tracks lassen mich von den 10 Punkten Abstriche machen, somit kommen wir auf gute und verdiente 8,5 Punkte.


Tracklist:

  1. War
  2. Arise
  3. Argard
  4. Odin
  5. Runes
  6. Bolverk
  7. Thor
  8. Evil
  9. Loki
  10. Prelude
  11. Ragnarök
  12. Einherjar

( 8,5 / 10 )
( 8,5 / 10 )

Anspieltips:

-Einherjar
-Bolverk
-Runes

Veröffentlichung:

24.Juli 2009

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