Revelation's Hammer - Revelation's Hammer (Albumcover)

Revelation’s Hammer – Revelation’s Hammer (Review & Kritik)

Revelation's Hammer - Revelation's Hammer (Albumcover)
Revelation’s Hammer – Revelation’s Hammer (Albumcover)

 

Bei Revelation’s Hammer aus Norwegen handelt es sich zwar um ein brandneues Black-Metal-Projekt, bei dem allerdings keine unbeschriebenen Blätter mitwirken: Mastermind ACCUSER erhält bei seinem Debüt-Album tatkräftige Unterstützung von MYRVOLL (Nidingr) an den Drums und TROLL (Exilis) an den Keyboards. Das Ganze wurde Børge Finstad in einem Studio aufgenommen, in dem auch schon Mayhem und Borknagar an ihren Werken gearbeitet haben, und letztendlich von Peter in de Betou gemastert, der auch schon für Größen wie Dimmu Borgir, Dark Funeral und Watain gearbeitet hat.

Die Platte besteht aus sechs Tracks, die alle eine beachtliche Länge aufweisen (zwischen 5 ½ und 10 Minuten), wie man es

ja häufig aus dem Black Metal gewöhnt ist.

Kritik an der christlichen Religion ist ja eines der Hauptthemen in dieser Musikrichtung und auch hier wird dieses Thema in den Texten behandelt.

Der erste Song, „Obsessed Onslaught“ ist auch gleichzeitig der längst und bietet uns ein sehr gelungenes Wechselspiel aus brachialen Gitarren-Sounds, begleitet von knüppelndem Schlagzeug und mit atmosphärischen Effekten verziertem Gesang. Ansonsten handelt es sich hier um ein nahezu progressives Patchwork-Stück mit zahlreichen Stil- und Rhythmuswechseln.

Weiter geht es mit infernalem Geknüppel: Der zweite Track trägt denselben Namen wie das Album und was soll man sagen… hier wird wirklich mit dem Hammer musiziert. Kompromisslos voll drauf, wie es sich für ordentlichen Black Metal gehört. Jedoch sind wir hier weit von monotoner, musikalischer Phrasendrescherei entfernt. Revelation’s Hammer beweist, dass Black Metal sich nicht anhören muss, wie ein alter Kassettenrekorder, der die Treppe runter in den Schirmständer aus Blech geschmissen wird, sondern durchaus auch Qualität haben kann. Und kaum haben wir uns an das Gewitter gewöhnt, kommt ein cleanes Riff, das stilistisch ein wenig an Immortal erinnert, mit einer verzweifelten, zu Gott sprechenden Frauenstimme als Intermezzo, um dann nach einer halben Minute Entspannung gleich wieder voll drauflos zu dreschen.

Im dritten Song wiederholen sich zwar viele Stilmittel, aber mit dem Einspielen eines Männerchores kommt auch ein

ACCUSER - Mastermind hinter Revelation's Hammer
ACCUSER – Mastermind hinter Revelation’s Hammer

Weiteres hinzu. ACCUSER hat hier schon tief in die Stilmittelkiste gegriffen und weiß die Elemente auch passend einzubauen.

Jedoch würde man sich ab hier schon ein bisschen mehr Abwechslung und Eigenständigkeit wünschen, denn auch wenn das Werk qualitativ gut ist, ist kein wesentlicher Unterschied zu anderen Vertretern des Genres wahrnehmbar und auch die immer wiederkehrenden Riffs, die immer wieder mit Doppelbass unterlegt sind, sind irgendwann mal ausgelutscht.

Der vierte Track verspricht da schon wieder mehr: Ein langsames, brachiales Gitarrenriff, das viel Freiraum für einen ausgeschmückten Basslauf liefert. Rhythmisch unterscheidet sich dieser Song zwar schon ein wenig von den anderen und auch die Riffs sind immer wieder anders gestaltet, aber dennoch erkennt man spätestens jetzt die Lieblingsakkorde des Komponisten. Da ist kompositorisch auf jeden Fall noch ein bisschen Luft nach oben.

Dieser Kurs ändert sich auch in den restlichen Werken des Albums nicht wesentlich. Die Stücke sind zwar schon alle in sich individuell gestaltet und weisen jeweils spezielle Stilmittel auf, aber insbesondere die mit Doppelbass unterlegten Gitarrenriffs wiederholen sich einfach zu häufig – sie kommen in jedem Song mehrmals vor.

 

Fazit:

Aufgrund der Tatsache, dass es sich hier um ein Debütalbum handelt, kann man noch ein paar Augen zudrücken. Die meisten Musiker müssen in neue Projekte erst reinwachsen und absolute Knaller-Debütalben sind selten. Wir können gespannt auf das nächste Album warten, das dann sicherlich noch ausgereifter wird. Denn Potenzial dafür ist definitiv vorhanden.

Tracklist:

1. Obsessed Onslaught
2. Revelation’s Hammer
3. Den Blåøyde
4. Buried as Filth
5. Avgudsdyrkelse
6. The Crown of Malice

(6,5 von 10)
(6,5 von 10)

 

Anspieltipps:
Obsessed Onslaught, Revelation’s Hammer

Erscheinungsdatum:
Bereits erschienen

Links:
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About Mustaveri

Alter: 28 Beruf: Übersetzerin (freiberuflich) Lieblingmusik: Metal (Death, Dark, Black, Thrash, Symphonic, Gothic) Hobbys: Musik, Sport, Schreiben, Kunst, Kochen

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