Nach ihrer Pause waren die Erwartungen an die Reiter natürlich gigantisch. Im Vorfeld der Tour wurde die neue CD „Der rote Reiter“ veröffentlicht und übertraf sogar noch die Sehnsüchte der Fans. Die anschließende Tour durfte sich erwartungsgemäß über sehr gute Vorverkaufszahlen freuen.
Der Abend im legendären SO36 begann dann auch geschichtsträchtig. Mit „Wir sind zurück“ eröffneten Fuchs und seine Mannen das Gastspiel in der Hauptstadt. Die unglaubliche Energie der Band übertrug sich sofort auf das Publikum und sorgte für einen rasanten Temperaturanstieg. Mit „Es wird schlimmer“ ging es im Anschluss gewohnt hart weiter. Der Refrain ist ein absoluter Fanliebling und so schmetterte die versammelte Meute den Reitern den Schwur „Dann wetzen wir die Messer“ lauthals entgegen. So sollte jedes Konzert aussehen. Mit dem Klassiker „Der Adler“ kehrt die Band immer wieder gern zu ihren Wurzeln zurück. Auch hier zeigte sich die unglaubliche Bühnenpräsenz, die wohl jeden Fan im Raum ergriff. Nach einer kurzen Begrüßung erklingen die altbekannten Klänge von „Der Seemann“. Ebenso legendär, wie feierwütig zeigt sich Berlin an diesem Abend. Spätestens bei „Reitermania“ gibt es auch in den hinteren Reihen kein Halten mehr und die Halle bebt, während sich das neue Stück „Auf und nieder“ ankündigt, um den Besuchern eine kleine wohlverdiente Pause zu gönnen. Ein sanftes Zwischenspiel leitet den Übergang zu den härteren Reiter-Songs ein. Deutlich Death-Metal lastig zeigt sich die Band mit Tracks wie „Geopfert“, „The fire“ oder auch dem neusten Geniestreich „Der rote Reiter“. Mit diesem Block sollte auch die Die-Hard Fraktion zufrieden sein und so ging man zu den melodiösen Werken über. „Friede sei mit dir“ entfacht den Flächenbrand im Zuschauerraum und dürfte jedem Fan noch lange im Gedächtnis bleiben. Damit die Party auch wirklich niemals endet, legen die Reiter direkt den unsterblichen Track „Du kleiner Wicht“ nach und sorgen für ordentlich Bewegung, ehe sich die Stimmung mit dem launigen „Franz Weiß“ etwas beruhigt und an der Bar für Umsatz sorgt. „Auf die Liebe“ und der Schwur „We will never die“ beenden das reguläre Set, jedoch ist die hungrige Meute immer noch nicht satt und so legt man mit „Ich bin weg“ und „Revolution“ nach, ehe der Gute Laune Song „Die Sonne scheint“ den Abend würdevoll beendet.
Fazit: Die apokalyptischen Reiter beweisen, dass Deutschsprachige Texte nicht unbedingt stumpf sein müssen. Keine andere Band spielt derart gekonnt mit ihrer Heimatsprache und erschafft dabei Hymnen für die Ewigkeit. Natürlich immer mit einer gehörigen Portion Härte, die von den Fans geliebt wird. Fuchs und seine Band sind zurück, lasst es euch nicht entgehen, wenn der rote Reiter vom Himmel steigt.
Tracklist:
Wir sind zurück
Es wird schlimmer
Der Adler
Der Seemann
Reitermania
Auf und Nieder
Drum Interlude
Der Rote Reiter
Geopfert
The Fire
Hört mich an
Piano, Guitar & Bass Interlude
Friede sei mit dir
Du kleiner Wicht
Herz in Flammen
Franz Weiss
Auf die Liebe
We Will Never Die
Encore:
The Smell of Death
Ich bin weg
Revolution
… vom Ende der Welt
Encore 2:
The Great Experience Of Ecstasy
Die Sonne scheint
Fotos: Lena Behlmer