Review zu „Whorecraft“ von ISACAARUM (Black Metal/Grindcore)

Lasst uns die sexuelle und pornographische Liebe musikalisch zelebrieren – so, oder nicht ganz so romantisch, schreitet das neue Werk der tschechischen Deathmetal/Grindcore-Band ISACAARUM in den Raum. Liebevoll betitelt die Band ihr Album mit dem Namen „Whorecraft“ und ganz in diesem Stile schließt sich auch die Tracklist an, die ich zum größten Teil bedeutungstechnisch erstmal googlen musste.

Das Album beginnt mit dem Titel „Felch me“ (Bei Vokabularschwierigkeiten bitte die Suchmaschine eures Vertrauens fragen, sonst wird es etwas zu delikat hier) und zeichnet sich aus durch schnelle Drums, dominanten Bass und tiefe Growls. Ein solider Song, der den weiteren Gang des Albums gut einleitet.

Der zweite, poetisch betitelte Track „Spermafrost“ weist im Gegensatz zu seinem Vorgänger einige Rhythmusänderungen auf und nimmt so die Angst vorweg, dass das Album eintönig werden könnte.

Was aber spätestens beim dritten Song auffällt ist die Tatsache, dass die Band sich gern des gleichen Rhythmus bedient, der sehr dominant ausfällt, da er nicht durch die Base Drum, sondern schnelles Schlagen auf die Tom-Toms ausgeführt wird. Das wirkt etwas hölzern und penetrant. Aber letzteres ist ja wahrscheinlich gewünscht.
Die Bridges der Songs sind auf der anderen Seite meist rhythmustechnisch höchst abwechslungsreich und durch den Wechsel der tiefen Growls und hohen Screams lassen sie keine Langeweile aufkommen.

Beim Titel „Twat Machine Gun“ lassen es sich die Tschechen nicht nehmen, auch auf Deutsch zu singen. Dann wird auch hierzulande unmissverständlich die Agenda der Band klar, denn „Eins, zwei, drei, vier, fünf, sechs, Sex, Sex…“ lässt nicht viel Interpretationsspielraum. Wer sich vom Text nicht überzeugen lassen will, kann immer noch durch die brachialen Gitarren und den harten Drums bestochen werden.

Mit 30 Minuten ist es ein recht kurzes und auch kurzweiliges Album, das Durchaus einige interessante Aspekte birgt und vor allem durch seine gut durchdachten Bridges besticht. Was etwas fehlt und dem ganzen den letzten Schliff geben könnte sind signifikante Breakdowns. So hat man das Gefühl durch das Album zu rennen und niemals stehen bleiben zu dürfen, was eine etwas unbefriedigte Spannung zurücklässt. Das will gerade diese Band bestimmt nicht!

Ansonsten ist das Album solide und abwechslungsreich, wenn auch nicht außergewöhnlich, und für Freunde musikalisch dargestellter sexuellen Delikatessen zu empfehlen.

Tracklist „Whorecraft“:

1. Felch Me
2. Spermafrost
3. Queef Corps
4. Born for Porn
5. Revulver
6. Whoreshift
7. Public Enema
8. Twat Machine Gun
9. Cum Together

Laufzeit: 30:46

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ISACAARUM official: https://www.facebook.com/ISACAARUM

Bandfoto und Albumart wurden mit freundlicher Genehmigung von ISACAARUM zur Verfügung gestellt.

About Cyan

Seit 2 Jahren bin ich brotlose Japanologie- und Philosophiestudentin und daher von Haus aus verliebt in Worte und Text. Die zweite große Liebe gilt der Musik und zwar genau dieser, die an meinem Inneren zieht, mich festhält und nie wieder loslässt. Daran ist auch hauptsächlich mein Klavier Schuld, das auch bei jedem Umzug mit muss, da mein Herzblut an diesem Wunder aus Tasten hängt.

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