Rezension: Cultus Ferox – Nette Jungs

Die Berliner Band „Cultus Ferox“ gilt als Vorreiter der Mittelalterrockszene. Mit ihren Klängen verleihen sie der Stimme der Straße Ausdruck und mischen ihre mittelalterliche Attitüde mit einem Schuss Piratenromantik.

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Nach einem kurzen Intro kommt sofort der Titeltrack „Nette Jungs“ auf den Tisch. Schon beim ersten Hören wird klar, hier sind echte Vollblutmusiker am Werk. Böser, dreckiger und mit einer guten Portion Selbstironie kann dieses Stück punkten. „Aufwind“ bedient sich orientalischer Anleihen, ehe eine Gitarrenfront den Track in eine knallharte Nummer verwandelt. Dieser Song ist der Hoffnungsschimmer am Horizont eines jeden mutlosen Piraten. Mit dem „Seeelentanz“ wird eine perfekte Freibeuterhymne erschaffen. Besser kann man das Fernweh nicht vertonen. Metallisch und noch härter präsentiert sich „Stern“. Ein Track, der zu überraschen weiß, mehrere Tempi Wechsel verwandeln diesen Beitrag in eine coole Mid-Tempo Nummer, die pünktlich zum Refrain aus allen Rohren feuert. Eine Trommel und elektronische Anleihen bereiten den Boden für „Ligeia“. Die Dudelsäcke zaubern eine Melodie, die dem geneigten Zuhörer nicht mehr aus dem Ohr gehen wird.

Ein absolutes Highlight des Albums. „Meer“ ist die Ballade des Albums, lediglich mit einer Akustik-Gitarre schaffen die Jungs, die nordische Romantik in ein Lied zu gießen. Schneller und lebensbejahend zeigt sich „Spielmann, Reise“. Ein Track, wie ihn nur echte Spielleute schreiben können. Der Refrain hat Mitsing-Charakter und wird die Fans live mehr als begeistern. „Über Bord“ ist eines der schnellsten Stücke auf dieser CD. Der Text wird frech-trotzig präsentiert, während Sackpfeif und Drums sich ein packendes Duell liefern. Langsamer beginnt „Finne“. Der Track entwickelt sich zu einer ungewöhnlichen Mischung, denn plötzlich mischen sich auch elektronische Anleihen in dieses Werk, ehe die Dudelsäcke und die E-Gitarren ihre Arbeit aufnehmen und den Song in ein beinhartes Brett verwandeln. „Wer du bist“ bildet den Abschluss dieser CD. Ein passender Abschluss dieses Werkes, denn schließlich beinhaltet dieser Beitrag die ultimative Lebensbeichte, ohne dabei jedoch ins Klischee abzudriften. Eine tanzbare Hymne, die auf viele dankbare Ohren treffen wird.
Fazit: Cultus Ferox sind zurück und haben sich neu erfunden, ohne dabei ihre Trademarks zu vergessen. Ein großartiges Album, das jedem Zuhörer gefallen dürfte, der die harten Seiten des Mittelalters zu schätzen weiß. Bei diesen Klängen, solltet ihr als Crew bei Cultus Ferox anheuern.

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