Rezension: GWLT – Stein und Eisen

Die Münchner Crossover-Formation „GWLT“ vereint Metal mit Hip-Hop Einflüssen, dazu eine Prise Hardcore und Rock und fertig ist ein interessantes Experiment. Mit „Stein und Eisen“ liegt nun die erste Studio-CD vor.

Nach einem kurzen Intro beginnen die Jungs mit „Ruhe und Frieden“ in bester Spielfreude loszurocken. Der Hip-Hop Einfluss ist deutlich zu hören, kann aber dank der Melodie auch Metal-Puristen überzeugen. An die guten Zeiten der Crossover-Ära erinnert „Seltsame Liebe“. Eine gute Hookline und schnelle Lyrics schüren hier die Partystimmung. „Die Grundmauern der Furcht“ erinnert eher an ein Gedicht, als an einen reinen Song, jedoch liegt der Fokus hier deutlich auf dem Sprechgesang. Mehr in die Hardcore Richtung zieht es den Zuhörer mit „Eine Taufe aus dem Staub“. Ein solider Beitrag, den man gern öfter hören will. Metalfans dürften ihre Freude an „Watts 1965“ haben. Eine gute Voll-Tempo Metalcore Nummer, die sofort mitreißt und den etablierten Acts Konkurrenz machen dürfte.

Den ausgestreckten Mittelfinger an die Hipster und Snobs ist „Der beste Mensch“. Hier zeigen die Jungs, dass echte Rockerherzen in ihnen schlagen. Die Powerballade und gleichzeitig ein Abschiedssong an einen geliebten Menschen ist „Hannah Arendt“. Kraftvolle Gitarren erschaffen eine Beklommenheit und der Text kommt hart und ehrlich rüber. Mit „Zeichen an der Wand“ präsentieren „GWLT“ den Geheimtipp des Albums. Ein schneller Track, der sämtliche Elemente dieser Band vereint und eine wahre Hymne erschafft. Ein wirklich herausragender Song. „Eisen“ zum Ende des Albums hin. Hierbei handelt es sich um ein vertontes Gedicht, dass den Fokus deutlich auf die Lyrics legt und den Zuhörer damit wieder in die harte Realität entlässt.
Fazit: „GWLT“ haben sich einen eher schwierigen Weg ausgesucht. Sind die Unterschiede und vor allem Ideologien zwischen Metal und Hip-Hop doch sehr stark. Nichtsdestotrotz legt die Münchner Band eine gute CD vor, die sich nicht zu verstecken braucht. Wer auf (gelungene) Experimente steht, kann hier bedenkenlos zugreifen, für Metal-Puristen wird dieses Werk zu einer Herausforderung, aber wer will nicht seinen Horizont erweitern?

Tracklist:

  • 1.Stein
  • 2.Ruhe & Frieden (feat. Nico aka AMOKKOMA)
  • 3.Seltsame Liebe
  • 4.Die Grundmauern Der Furcht
  • 5.Eine Taufe Aus Dem Staub
  • 6.Bis Dein Lebenslicht Erlischt
  • 7.Von Der Dunkelheit Und Ihrer Anziehungskraft
  • 8.Watts 1965
  • 9.Der Beste Mensch
  • 10.Randale
  • 11.Hannah Arendt
  • 12.Zeichen An Der Wand
  • 13.Eisen
  • 14.Diaspora

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