Rezension: Implode – I of Everything

Wie lässt sich eine Band wie Implode am besten beschreiben? Am besten mit Musik, denn die Fünferformation hat nicht nur ihren eigenen Kopf, sondern auch ihr eigenes Tempo, was das Musik machen angeht. Es mag schon in der heutigen Zeit etwas komisch wirken, ein ganzes Album in vier EP’s aufzuteilen, zu je drei Titeln, und diese nur online zu vertreiben und zu veröffentlichen. Doch die Zahlen sprechen nicht nur vom Geist des 21. Jahrhunderts, sondern auch deutlich für die Band.

IMPLODE - I of Everything - Artwork

So stieg der Song „Stress Communion“, mit dem dazugehörigen Video, am 9.September vergangenen Jahres direkt auf Platz 2 der iTunes-Charts in Schweden ein. Dazu kommen 24 Konzerte, von denen alleine 21 in 16 Ländern Europas im Zuge einer Tour stattfanden. Die Band möchte präsent sein, und wie mir Drummer Henrik Axelsson verriet, gibt es dafür einige Gründe. So greifen sie unter anderem den Kurzlebigen Zeitgeist auf, und wollen eher kleine und regelmäßige Happen veröffentlichen. Um Axelsson zu zitieren: “ Wir haben gemerkt, das man die restlichen 10 Lieder eines Albums vergisst, wenn man ein volles Album herausbringt, und nur zu dem einen oder anderen Song ein Video, die Lyrics oder andere Extras veröffentlicht. “

Aber fangen wir an, da wo die Band auch angefangen hat, nämlich mit den ersten drei Songs des Albums, welche unter der EP Aeon Clockwork – I of Everything, Chapter I bereits erschienen sind. Und der Begriff “Aeon” ist wirklich Programm, denn beim hören der ersten drei Songs vergisst man nicht nur die Zeit, sondern sie scheint sich auch zu dehnen. Und das nicht im negativen Sinne, denn stimmlich und musikalisch können die Jungs durchaus überzeugen. So beginnt der erste Song Tithonus relativ ruhig, mit einstimmendenen Gitarrenspiel, ruhigen Drums, bis dann die Härte der Stimme und Musik durchbricht, und zum Headbangen einläd, nur unterbrochen von einigen ruhigen Sekunden zum Luft und Energie tanken. Mit Cursed Dead Sun führt sich das ganze Konzept nur weiter, getragen von den Drums, welche diesen Song zu dem Lieblingslied Axelsson’s machen. Und eben jener Song geht fast nahtlos in The Transcend, dem letzten Teil des ersten Kapitels, in ein explosives Ende über, in welchen die Gitarre mehr als zuvor in den Vordergrund rückt, und sich kurze ruhige Phasen mit harten Riffs abwechseln.

Es ist ein Interessanter Release, und wir haben genau das erreicht was wir wollten, unsere Musik den Kindern näher bringen, die garnicht wissen was eine CD ist.“

Das zweite Kapitel der CD, bereits als EP Terra Pericolosa – I of Everything , Chapter II erschienen, kommt dem Namen entsprechend gefährlich daher. So ist der Song The Sublime ein Vorstoß der beiden Gitarristen Christoffer Knutsson und Victor Lindqvist-Moreau unterstützt von der Stimme Johan Ejerblom’s. Der nächste Titel mit dem markanten Namen Last Intervention beginnt fast schon ungewohnt ruhig, aber angenehm Stimmungsaufbauend. Und wenn man die Aussage, welche hinter diesem Lied steckt, berücksichtigt, klingen die Vocals fast schon wie ein Weckruf an die Menschheit. Ein Weckruf der noch einmal an musikalischer Intensität zunimmt, wenn Ejerblom in
d
em Tempogeladenen Stück Of Root And Leaf noch einen Gang zulegt. p18v2mh1ls19lrtg219v38d18vu4

A Syndicate – I of Everything, Chapter III, so nennt sich das dritte Kapitel, welches auf EP am 24.03.2015 erscheinen wird, und mit A Manifest einen Song an den Anfang setzt, der nicht nur mit ruhigen parts punkten kann, sondern mit einer eingängigen Melodie die gekonnt den Übergang von langsam zu schnell schafft und dann ganz gemütlich ausklingt. Pushing For Solitude wird dann wohl wieder die letzten Lebensgeister wecken, denn die pure der Härte, mit der dieser Song anfängt, täuscht anfangs darüber hinweg, das man auch hier ruhigere Parts erwarten darf, die trotzdem der Linie Implode treu bleiben. Gleiches gilt auch für Grail of Rust, ein Lied das dieses Kapitel voll Gegensätze würdig abschließt und sogar mit ganz unerwartet sanften Tönen aufwarten kann. Schlussendlich kann, und sollte man auch behaupten, das dieses Kapitel, welches sich mit dem Zwischenmenschlichen auseinandersetzt, nicht nur lyrisch den Punkt genau trifft.

Den Abschluss des Albums bildet mit I Tension – I of Everything, Chapter IV, welches als EP zeitgleich mit der CD am 24.04.2015 erscheinen wird. Während Behind Craven noch verhältnismäßig sanft anfängt und eine düstere Stimmung verbreitet, drehen Implode in Of Needle And Thread von vornerein auf. Dabei begeistern vor allem die Vielseitigkeit, die die Band alleine innerhalb dieses einen Stückes zu Tage legt. Aus der ruhigen Lethargie wird man dann jedoch mit Speaker For The Deaf geweckt, ein düsteres Stück, in welchem sich rythmisch alles beisammenfügt, und einem das Gefühl gibt es gäbe nicht nur zwei Sänger sondern auch zwei überaus motivierte Gitarristen. Und dann der Abschluss mit Stress Communion, ein Lied das nicht ohne Grund in Schweden gleich auf Platz 2 der digitalen Charts eingestiegen ist. Die Abwechslung, die sich hier darbietet ist fast schon wie eine Zusammenfassung des ganzen Albums, und geht einen bis zu dem zu aprupten Schluss direkt ins Mark über.

Fazit: Zusammenfassend kann man sagen, das I of Everything ein gutes Stück harter und düsterer Musik ist, in der es Implode schaffen die Menschheit zu kritisieren, und dabei einen roten Faden nicht nur musikalisch zu kreiren. Vielleicht liegt es aber auch einfach nur an dem Herzblut, welches die Band in dieses Album gelegt hat. Denn die komplette Finanzierung und Prodkution wurde von Implode alleine gewuppt, und zeugt nur noch mehr von dem Einsatz der Fünf Schweden.

Lineup:
Johan Ejerblom (vocals)
Victor Danling (bass)
Henrik Axelsson (drums)
Christoffer Knutsson (guitars)
Victor Lindqvist-Moreau (guitars)

Tracklist:

1. Tithonus
2. Cursed Dead Sun
3. The Transcend
4. The Sublime
5. Last Intervention
6. Of Root And Leaf
7. A Manifest
8. Pushing For Solitude
9. Grail Of Rust
10. Behind Craven
11. Of Needle And Thread
12. Speaker Of The Deaf
13. Stress Communion

About >puregatory<

Ich bin ein Mensch für den Musik eine wichtige Rolle im Leben spielt.... wie heisst es so schön ... da wo Worte nicht mehr weiter wissen, setzt die Musik ein .. da ist was wahres dran. Ich schreibe gerne , lese, fotographiere. Schreibe selber Gedichte und Songtexte für diverse Künstler. Sich weiter zu entwickeln finde ich sehr wichtig , denn ich bin der Meinung still zu stehen macht einen auf Dauer krank. Wer irgendwelche Fragen an mich hat, kann mich gerne kontaktieren.

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