Rezension: OPIUM DREAM ESTATE – Schades

Am 06.11.2014 erschien mit „Schades” das neue Werk der Pariser Band OPIUM DREAM ESTATE. Euch erwarten 5 Songs voller tiefdringender Ruhe.

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OPIUM DREAM ESTATE bestehen mittlerweile aus drei Musikern, die um Gründungsmitglied Sébastyén D. herum eine Vielzahl von Instrumenten bedienen um einen einzigartigen Klang zu erschaffen, der eigentlich dem Neofolk zugeordnet werden kann, dann aber doch ganz anders ist.

Seit der Gründung im November 2006 sind mehr als 3 EPs und 4 Alben veröffentlicht worden. Eines davon – „Schades“ – kam am 06.11.2014 auf den Markt und umfasste 5 Tracks.

Alles beginnt mit dem Song „She has spring in her hand“, bei dem sanft gezupfte Gitarrentöne den Anfang bilden. Dann setzt die gefühlvoll gehauchte Stimme ein, im Hintergrund geben melancholische Hammond-Orgel-Elemente monotone Tiefe und durch eine zweite Gitarre und rar gesetzte dumpfe Trommelschläge komplettiert sich die einzigartige Atmosphäre zu einem Quell der Entschleunigung. Es wirkt schon nach den ersten Takten wie Balsam in der Hektik des Alltags, die einem Ruhe und Zeit für Nachdenklichkeit bietet. Minuten werden zu Stunden und werden hoffentlich nie enden. Die Lyrics sind tiefdringend und werden durch die Musik absolut verkörpert.

„Comes from Heaven“ setzt die Traumfahrt fort. Die Melodie des Gitarrenspiels alleine wäre vermutlich monoton, erhält aber durch den gefühlvollen Gesang und betont gesetzte Klang-Elemente eine unvergleichliche Wirkung. So wundervoll und traurig zugleich haben sich Gitarren, Synthi-Töne und Xylophon selten zusammen gefunden.

Auch der dritte Song „Solitude“ bleibt dem Konzept treu und verbindet typischen Neofolk mit einer Prise mehr Melancholie. Musik die einfach zum Innehalten einlädt, um den Moment zu genießen.

„Meanders“ beginnt mit monotonen Gitarren-Einzeltönen, die eine Basis für den Hauch einer kraftvollen Stimme bieten. Sanfte Orgel-Töne und ein dezent gespieltes Tamburin ergänzen das unkompliziert gehaltene Klangspektrum zu einem Werk, dass grade durch seinen überschaubaren, einfachen Aufbau eine Wirkung erzielt, die sehr selten zu finden ist.

Mit „Celebrate“ startet leider schon der letzte Song. Die Gitarren-Akkorde sind rhythmisch gespielt, während die Stimme etwas gefasster klingt. Durch kleine Pausen, wenige akzentuiert gesetzte Effekte und ruhigere Passagen wird eine schwermütige Stimmung geschaffen. Ein Lebwohl zum Abschied des Albums.

 

Fazit:

OPIUM DREAM ESTATE machen Musik die zum Innehalten einlädt. „Schades“ besticht durch einfachen Aufbau, instrumentale Vielfalt und enorm viel Atmosphäre. Ein Must-have für alle Fans von Musik zwischen Ambient und Neofolk.

 

Tracklist:

  1. (She Has) Spring In Her Hands
  2. Comes From Heaven
  3. Solitude
  4. Meanders
  5. Celebrate

About Rost

Musik ist eine der schöpferischten Dinge die es gibt. Sie kann verborgene Kräfte freisetzen und ungeahnte Tiefen aufdecken. Ein und derselbe Moment kann durch die "richtige" Musik unvergleichlich werden. Musik ist der Versuch ein Gefühl in wenigen Minuten Spielzeit einzufangen. So viele unterschiedliche Facetten es von menschlichen Emotionen gibt, so unterschiedlich kann auch die Musik sein. Und so erschlossen auch schon das Feld der Interpretationen von musikalischen Themen scheint, so überraschter ist man doch, wenn hier und da neue Werke entstehen, die noch tiefer unter die Haut gehen als jemals für möglich gehalten. Lasst uns schwache Momente haben in Sphären voller Traurigkeit, lasst uns von Zerstörung träumen in Zeiten der Wut und lasst uns mit einem Lächeln die Augen schließen wenn der Klang der Melodien die Hoffnung nährt. Musik ist lebendig. Also lasst uns gemeinsam die richtige Musik suchen für den richtigen Augenblick.

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